Mährische Eberesche

[Orestes]

Hallo alle!
Nach einiger Erkundung habe ich nun endlich Mährische Eberesche gefunden. Erste Unterschiede sieht man an den Blättern, diese sind nur im oberen Drittel gezackt, der Rest ist ganzrandig. In meinem Fall sind die Beeren dunkler als die normalen Vogelbeeren, eher rot als orange. Da scheint es aber viel Variabilität zu geben. Hauptunterscheidungsmerkmal ist aber (momentan noch vor dem ersten Frost) der Geschmack. Wenn es einem die Zehennägel hochklappt, ists wohl die normale Eberesche, ist der Geschmack hingegen... naja schon eher bitter... ist es eine mährische. Nun meine Frage: Soll ich bis nach dem ersten Frost warten, auch wenn ich eine Mährische Eberesche kenne? Soll ich die Früchte aufkochen oder heiss überbrühen? Strecken/Mischen/Verschneiden/Honig? Habe dazu einfach viel widersprüchliches gelesen. Ich hoffe es gibt hier jemand mit einer auf Erfahrung basierenden Meinung . Oder soll ich es einfach abblasen, weil es sich nicht lohnt?

Vielen Dank im Voraus,
Orestes

[fibroin]

Hallo Orestes,
mach nicht so viel Aufwand, mein einziger Versuch mit Mährischer Eberseche war eine einfache Maischgärung mit frisch geernteten zerquetschten Früchten. Das gibt eine trinkbaren, aber keinen besonderen Wein.

[Ehli]

Hi Orestes,
bist Du Dir wirklich sicher dass Du eine der wirklich guten gefunden hast?
Ich habe auf meiner Streuobstwiese ja 2 gepflanzt, von denen leider eine den Wildsauen zum Opfer fiel.
Dieses Jahr das erste mal 2 Dolden die von den gefiederten schon recht verpickt waren.
Nun ja, sind halt auch keine Kostverächter. Von Bitter ist da aber wenn nur ein Hauch zu spüren.
Fruchtig und sehr sauer hätt ich behauptet. Mit denen wird ich sobald die mal richtig dran haben einen neuen Versuch wagen.
Mein erster Versuch mit den vermeintlich Edlen ist nur nicht durch den Abfluss weil durch eine heftige Flaschengärung etwas wie prickelnder Campari rausgekommen ist und zumindest ich drauf steh. Das Abernten dieses Baumes hab ich seither jedes Jahr abgeschlagen. Man hat nicht 2 Mal das Glück.
Mein Rat: Versuch macht klug... Aber häng nicht zuviel Herzblut und Material rein. Das Bittere vergeht auch nach Jahren nicht.

Gruß Andy

[MetNewbi]

Hallo Orestes,

wenns bitter ist, ist das schon mal nicht gut. Die gemeine Eberesche icht nicht giftig aber im wahrsten Sinne das Wortes ungenießbar!
Heiß machen, mit Kieselsol ausfällen, verschneiden - alles Fehlanzeige!
Mach einen keinen Ansatz mit Zucker, dann ist es nicht so frustrierend, wenn du das Ganze unter gleichmäßigem Rühren in den Lokus befördern mußt...

Gruß Gerald

[schlappi2]

Hallo Orestes,
ich hatte mir extra von einer Baumschule 3 Mährische Ebereschen gekauft. Ich bin enttäuscht; denn die Beeren schmecken fast genauso sauer wie die normale Eberesche.
Viele Grüße
schlappi2

[KommandeurMumm]

Moin.

Ich bin enttäuscht; denn die Beeren schmecken fast genauso sauer wie die normale Eberesche.

Ich habe damit keine Erfahrung, aber etwas gelesen habe ich darüber auch mal (man möchte ja gerne auch mal exotische Weine zum Anbieten haben). Ich habe nirgendwo gelesen, dass die Mährische Eberesche besser schmecken soll, als die normale. Die Früchte enthalten lediglich für den Menschen verträglichere Sorbinsäure, anstatt Parasorbinsäure, wie die normale Eberesche. Es wird einem also nicht übel, aber lecker muss sie ja deshalb noch lange nicht sein

Ehrlicherweise verlässt mich so langsam die Euphorie, ausgefallene Zutaten vergären zu wollen. Die besten Ergebnisse hatte ich bisher mit Brombeere, Apfel und Quitte. Dabei bleibe ich jetzt erstmal, bis es mir in ein paar Jahren langweilig wird, dann kann man immernoch Blüten- und Kräuterweine machen. Oder vorne bei der Sorbus Familie anfangen...
Oder mal exotisch: mit Trauben

Grüße!

[Fruchtweinkeller]

Sagt man der mährischen Eberesche nicht weniger Bittergeschmack nach? Säure ist sicher bei beiden hoch.