Schlehenwein - erster Versuch
Schlehenwein - erster Versuch
Hallo Weinfreunde,
nachdem ich fast 9kg Schlehen gesammelt habe, gings gleich ans Rezept auf der Homepage - natürlich an die geringe Menge angepasst.
Nun habe ich quasi eine Maische angesetzt, und auf 15 Liter aufgefüllt, also viel Platz war da aber nicht mehr. Gestern habe ich die Maische nach knapp 6 Tagen abgepresst und leider waren es dann nur noch knapp 9 Liter - ich ohne groß nachzudenken 6 Liter Wasser dazu... Der Gärprozess ging unbeeindruckt weiter - soweit Glück gehabt, dennoch glaube ich, hier einen Fehler gemacht zu haben, da es im Rezept heißt: Abpressen, Säure messen von auffüllen mit Wasser ist keine Rede, dies kommt bereits zu Beginn beim Aufsetzen der Maische... Nun habe ich heute versucht die Säure zu messen, meine, es sind 6g/l - ich habe aber Mühe hiermit: Im Tageslicht färbte sich die Flüssigkeit relativ schnell dunkel, vor dem Licht meiner Lampe konnte ich das Rot länger erkennen, bis es dann plötzlich lila war. Könnt ihr mir sagen, was ich bei der Säure falsch gemacht habe und ob die Zugabe von dem vielen Wasser ein schwerwiegender Fehler war? Vielen Dank und beste Grüße
nachdem ich fast 9kg Schlehen gesammelt habe, gings gleich ans Rezept auf der Homepage - natürlich an die geringe Menge angepasst.
Nun habe ich quasi eine Maische angesetzt, und auf 15 Liter aufgefüllt, also viel Platz war da aber nicht mehr. Gestern habe ich die Maische nach knapp 6 Tagen abgepresst und leider waren es dann nur noch knapp 9 Liter - ich ohne groß nachzudenken 6 Liter Wasser dazu... Der Gärprozess ging unbeeindruckt weiter - soweit Glück gehabt, dennoch glaube ich, hier einen Fehler gemacht zu haben, da es im Rezept heißt: Abpressen, Säure messen von auffüllen mit Wasser ist keine Rede, dies kommt bereits zu Beginn beim Aufsetzen der Maische... Nun habe ich heute versucht die Säure zu messen, meine, es sind 6g/l - ich habe aber Mühe hiermit: Im Tageslicht färbte sich die Flüssigkeit relativ schnell dunkel, vor dem Licht meiner Lampe konnte ich das Rot länger erkennen, bis es dann plötzlich lila war. Könnt ihr mir sagen, was ich bei der Säure falsch gemacht habe und ob die Zugabe von dem vielen Wasser ein schwerwiegender Fehler war? Vielen Dank und beste Grüße
Schlehenwein - erster Versuch
Hallo Deusmyops,
wie Du schon richtig geschrieben hast, soll man die Säure nach dem Abpressen messen. Danach kann man die nötige Wasserzugabe berechnen und zugeben. Einfach beikippen war nicht ganz so pralle.
Zum Messen: Dazu nehme ich 10 ml Wein, vermische ihn z.B. mit 30 oder mehr ml destilliertem Wasser und gebe dann die Blaulauge dazu. Dann kann man auf jeden Fall besser sehen.
Bei 6 g würde ich den Wein auf ca. 11 % Alkohol vergären lassen. Später filtern, nachsüßen und steril filtern.
Grüße
wie Du schon richtig geschrieben hast, soll man die Säure nach dem Abpressen messen. Danach kann man die nötige Wasserzugabe berechnen und zugeben. Einfach beikippen war nicht ganz so pralle.
Zum Messen: Dazu nehme ich 10 ml Wein, vermische ihn z.B. mit 30 oder mehr ml destilliertem Wasser und gebe dann die Blaulauge dazu. Dann kann man auf jeden Fall besser sehen.
Bei 6 g würde ich den Wein auf ca. 11 % Alkohol vergären lassen. Später filtern, nachsüßen und steril filtern.
Grüße
„Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein
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Schlehenwein - erster Versuch
Hi 420, danke für die Antwort.
Also ich kann nicht filtern, da ich keinen Filter besitze. Ich könnte doch noch einmal die Messmethode mit verdünnen probieren, falls die 6g stimmen, füge ich Säure hinzu, bis ich einen Wert von ca. 7,5 - 8g/l habe, wäre meine Idee.
Warum würdest du so schnell filtern und schon bei 11 Prozent? Ist das dein Geschmack, oder meintest du das wegen der Säure und der Wasserzugabe? Ist meine Idee eher nicht so dolle, oder wie?
Also ich kann nicht filtern, da ich keinen Filter besitze. Ich könnte doch noch einmal die Messmethode mit verdünnen probieren, falls die 6g stimmen, füge ich Säure hinzu, bis ich einen Wert von ca. 7,5 - 8g/l habe, wäre meine Idee.
Warum würdest du so schnell filtern und schon bei 11 Prozent? Ist das dein Geschmack, oder meintest du das wegen der Säure und der Wasserzugabe? Ist meine Idee eher nicht so dolle, oder wie?
Schlehenwein - erster Versuch
Je weniger Säure, desto eher passt auch ein geringerer Alkoholgehalt. Es gibt da immer so ein Harmoniedreieck (Säure, Zucker und Alkoholgehalt).
Meine Weine baue ich immer so um 10 bis 11 Prozent aus. Ab und zu sogar nur 9 Prozent. Da trinke ich lieber ein Glas mehr.
Du filterst nicht. Wendest Du die Nachzuckermethode an oder wie stabilisierst Du am Ende den Wein?
Mit der Säure kannst Du natürlich wieder nachsäuern. Aber wenn man erst zu stark verdünnt und dann nachsäuert, wird der Wein halt etwas dünner. Probiere doch den Wein einfach so zwischendurch. Säure nachgeben kannst Du immer noch.
Grüße
Meine Weine baue ich immer so um 10 bis 11 Prozent aus. Ab und zu sogar nur 9 Prozent. Da trinke ich lieber ein Glas mehr.
Du filterst nicht. Wendest Du die Nachzuckermethode an oder wie stabilisierst Du am Ende den Wein?
Mit der Säure kannst Du natürlich wieder nachsäuern. Aber wenn man erst zu stark verdünnt und dann nachsäuert, wird der Wein halt etwas dünner. Probiere doch den Wein einfach so zwischendurch. Säure nachgeben kannst Du immer noch.
Grüße
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Schlehenwein - erster Versuch
@Deusympos, nicht noch einmal voreilig handeln.
1. Stimmen die 6g den überhaupt? Du schriebst ja selbst, dass du Schwierigkeiten hattest.
2. 420 hat recht, Schlehe kann ruhig kräftiger von der Säure sein. Wegen der verbliebenen Gerbstoffe ist das nicht schlimm. Aber wenn er dünner ist, dann fällt das weg. Ob man dann den hohen Alkoholgehalt geschmacklich gut findet oder nicht, das ist Geschmacksache. Ohne Filter würde ich nicht auf niedrige Alkoholgehalte zielen, sondern bis zur Grenze gären. Du hast ja keine haushohen Abweichungen.
Nicht stur den Rezepten folgen, sondern ruhig mal abweichen. Schließlich tut es die Qualität der Früchte auch
1. Stimmen die 6g den überhaupt? Du schriebst ja selbst, dass du Schwierigkeiten hattest.
2. 420 hat recht, Schlehe kann ruhig kräftiger von der Säure sein. Wegen der verbliebenen Gerbstoffe ist das nicht schlimm. Aber wenn er dünner ist, dann fällt das weg. Ob man dann den hohen Alkoholgehalt geschmacklich gut findet oder nicht, das ist Geschmacksache. Ohne Filter würde ich nicht auf niedrige Alkoholgehalte zielen, sondern bis zur Grenze gären. Du hast ja keine haushohen Abweichungen.
Genau so.420 hat geschrieben:Probiere doch den Wein einfach so zwischendurch
Nicht stur den Rezepten folgen, sondern ruhig mal abweichen. Schließlich tut es die Qualität der Früchte auch
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“
Sir Terry Pratchett 1948-2015
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“
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Schlehenwein - erster Versuch
Wenn Dir der Wein zu "dünn" ist, könntest Du ja noch Honig zugeben für mehr Geschmack. Das soll bei Schlehe sehr gut sein. Steht auch auf der Homepage (Schlehenwein mit Honig).
Ich würde auch gern mal Schlehe ansetzen, aber bei mir konnte ich dieses Jahr gerade mal 200g ernten.
Die wirft man halt einfach in einen anderen Ansatz mit rein.
Irgendwie wachsen die bei mir nicht. Hab aber das Gefühl, dass ein sehr schlechtes Fruchtjahr war. Auch Kirschen und Hagebutten haben dieses Jahr kaum Früchte.
Ich würde auch gern mal Schlehe ansetzen, aber bei mir konnte ich dieses Jahr gerade mal 200g ernten.
Die wirft man halt einfach in einen anderen Ansatz mit rein.
Irgendwie wachsen die bei mir nicht. Hab aber das Gefühl, dass ein sehr schlechtes Fruchtjahr war. Auch Kirschen und Hagebutten haben dieses Jahr kaum Früchte.
Schlehenwein - erster Versuch
Hmm.. ok... ich werde nichts überstürzen.
- Erstmal warte ich nun, bis der Restzucker vergoren ist, also die Gärung zum erliegen kommt
- dann messe ich den Alkoholgehalt, koste den Wein und messe natürlich genauestens die Säure
Die Idee mit dem Honig finde ich nicht schlecht, zufällig habe ich noch 1500g übrig vom Kirschmet, könnte den den Geschmack abrunden. Was meint ihr?
- Erstmal warte ich nun, bis der Restzucker vergoren ist, also die Gärung zum erliegen kommt
- dann messe ich den Alkoholgehalt, koste den Wein und messe natürlich genauestens die Säure
Die Idee mit dem Honig finde ich nicht schlecht, zufällig habe ich noch 1500g übrig vom Kirschmet, könnte den den Geschmack abrunden. Was meint ihr?
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Schlehenwein - erster Versuch
Du wirst viel Honig brauchen damit der Geschmack nicht untergeht. Aber mach ruhig mal einen reinen Schlehenwein, da weiß man was man (mehr) hat
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
PMs mit Fragen werden ignoriert
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Schlehenwein - erster Versuch
Ok, also wende ich nachzuckern bis zum Ende an und keinen Honig, da der Honiggeschmach sowieso unterginge, wenn ich das recht verstanden habe.
Die Säure sollte ich jedoch trotzdem bald messen und ggf. aufsäuern, da ich hier las, dass es schlecht sei, die Säure nach der Hauptgärung zuzugeben,oder?
Danke für eure Hilfe, ich hoffe, dass mein Schlehenwein was wird, ist ja gerade hierbei doppelt schade; soviel gesammelt für einen der qualitativ besten Fruchtweine - wenn der dann sche... wird, ists sehr ärgerlich...
Die Säure sollte ich jedoch trotzdem bald messen und ggf. aufsäuern, da ich hier las, dass es schlecht sei, die Säure nach der Hauptgärung zuzugeben,oder?
Danke für eure Hilfe, ich hoffe, dass mein Schlehenwein was wird, ist ja gerade hierbei doppelt schade; soviel gesammelt für einen der qualitativ besten Fruchtweine - wenn der dann sche... wird, ists sehr ärgerlich...
Schlehenwein - erster Versuch
Hallo,
ich habe eben die Säuremessung wiederholt und zwar vor unserem Wohnzimmerfenster bei Tageslichteinfall. Hier könnte ich den Farbumschlag ganz gut beobachten, der diesmal bei 7,9 - 8 g/l statt fand. Habe ich also tatsächlich Glück gehabt und die Säure muss sehr hoch gewesen sein und mit meiner 6 Literzugabe, lag ich goldrichtig? Kann es tatsächlich sein? Weiß jemand demnach, wie hoch der ursprüngliche Säuregehalt gewesen sein könnte?
Alkoholgehalt liegt bei 10 %.
bei einem 15 Literansatz mit Gärstart 3kg Zucker, müsste somit der Restzucker bald aufgebraucht sein, wobei ich nicht weiß, wieviel Oechsle die Schlehen hatten - heißt ich warte und messe, wenn die Gäraktivität nachlässt - derzeit arbeitet der Ansatz noch.
ich habe eben die Säuremessung wiederholt und zwar vor unserem Wohnzimmerfenster bei Tageslichteinfall. Hier könnte ich den Farbumschlag ganz gut beobachten, der diesmal bei 7,9 - 8 g/l statt fand. Habe ich also tatsächlich Glück gehabt und die Säure muss sehr hoch gewesen sein und mit meiner 6 Literzugabe, lag ich goldrichtig? Kann es tatsächlich sein? Weiß jemand demnach, wie hoch der ursprüngliche Säuregehalt gewesen sein könnte?
Alkoholgehalt liegt bei 10 %.
bei einem 15 Literansatz mit Gärstart 3kg Zucker, müsste somit der Restzucker bald aufgebraucht sein, wobei ich nicht weiß, wieviel Oechsle die Schlehen hatten - heißt ich warte und messe, wenn die Gäraktivität nachlässt - derzeit arbeitet der Ansatz noch.
Schlehenwein - erster Versuch
Wenn Du 9 Liter vorher gehabt hast und nun 15 Liter (+ 6 Liter Wasser) mit gemessenen 7,9 g Säure, ist die Bereichnung recht einfach.
15 Liter * 7,9 g / 9 Liter = 13,16 g
Grüße
15 Liter * 7,9 g / 9 Liter = 13,16 g
Grüße
„Nicht alles, was zählt, ist zählbar!“ „Nicht alles, was zählbar ist, zählt!“ Albert Einstein
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Schlehenwein - erster Versuch
Ok, dankschön - wirklich eine einfache Rechnung.
Na dann ist wohl noch nicht alles verloren bei dem Ansatz, auch wenn er ein wenig Aroma verloren haben dürfte - ich glaube, ich hätte mir beim Auspressen der Maische noch etwas mehr Mühe geben sollen; war aber auch eine Schweinerei.
Na dann ist wohl noch nicht alles verloren bei dem Ansatz, auch wenn er ein wenig Aroma verloren haben dürfte - ich glaube, ich hätte mir beim Auspressen der Maische noch etwas mehr Mühe geben sollen; war aber auch eine Schweinerei.