zuckergehaltbestimmung in likör

spiritvs
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von spiritvs »

hallo gemeinde,
ich würde gerne den zuckergehalt in likör bestimmen. die oechslewaage bezieht sich ja auf die dichte. im liköre habe ich ja nicht nur zucker der die dichte verändert, sondern auch mehr oder weniger alkohol der ja auch die dichte beeinflußt. kann mir jemand sagen, wie das genau zu berücksichtigen ist?
vielen dank
s.
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von Fruchtweinkeller »

...und noch mehr Inhaltsstoffe beeinflussen die Dichte und damit die Messung, "feste Umrechnungsfaktoren" gibt es deshalb nicht. Die einfachste Methode ist noch: Den vorgegebenen Alkohol umrechnen auf das neue Endvolumen.
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spiritvs
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von spiritvs »

hallo
danke für die antwort, aber leider versteh ich nicht ganz wie du das meinst "...vorgegebenen Alkohol umrechnen auf das neue Endvolumen." könntest du mir das mit anderen worten etwas "idiotensicher" erklären? ;)
btw es geht mir ja nicht um den alkohol- sondern zuckergehalt
danke ;)
matzl0505
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von matzl0505 »

@FWK:
Ich glaube du hast was verwechselt. Er will den Zuckergehalt, nicht den Alkoholgehalt.

@Spiritvs:
Dein Vorhaben wird nur schwer Möglich sein.
Physikalisch könntest du eine definierte Likörmenge erhitzen um den Alkohol zu verdampfen, auf das Ausgangsvolumen auffüllen und jetzt das Mostgewicht bestimmen, dann stört schonmal der Alkohol nicht mehr. Allerdings hast du dann wohl einen höheren Wert als der reine Zuckergehalt, da auch noch vorhandene Säuren und Aromen und was weiß ich die Dichte verändern, aber genauer ist es auf jeden Fall.

Chemisch könntest du die reduzierenden Zucker über die Fehling Probe per Titration bestimmen. Problematisch dürften hier aber die Farbumschläge sein, je nach Likörart. Ausserdem muss der Likör eine gewisse Zeit gelagert haben, damit die Saccharose(der Haushaltszucker den du verwendet hast) zerfallen ist, da er kein reduziereder Zucker ist. Ausserdem stören andere reduzierende Substanzen im Likör die Messung.

Rechnerisch:
Wohl das einfachste: Du misst im Rohstoff(Fruchtsaft) den Zuckergehalt (zB per Mostgewicht) und rechnest das ganze addiert mit der Menge an zusätzlich zugesetztem Zucker auf die Gesamtmenge hoch.

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 22.10.2010 - 12:30 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von spiritvs »

hallo
also, wenn ich richtig verstehe, werde ich bei frucht- und milchlikören an einer analyse im labor wahrscheinlich nicht vorbeikommen. was ich eigentlich ärgerlich finde, denn ich hätte das schon gerne selbst gemacht.
wie sieht es denn bei den kräuterlikören aus?
in fertigen kräuterlikören habe ich ja "nur" zucker, wasser und alkohol. die vom alkohol gelösten geschmackstoffe und was weiß ich noch, dürften doch so minimal sein, dass ich diese nicht unbedingt berücksichtigen muss oder?

wie du richtig vermutest, verwende ich haushaltszucker. wie darf ich das verstehn, dass er solange gelagert sein muß bis der zucker zerfallen ist?
und was meinst du mit farbumschläge? ich mach ja nur naturelle liköre, also ohne farb- und zusatzsstoffe?

danke für die hilfe
gruß
s
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ups, war im Brast und hatte die Frage nicht genau gelesen ;)

Anderer zu messender Inhaltsstoff, gleiches Problem: Geht nicht per Dichtemessung, auch nicht per Refraktometer. Theoretisch könntest du die Flüssigkeit auf rund 1/3 einkochen lassen, dann auf das Startvolumen auffüllen mit Wasser und Dichte bestimmen; der so bestimmte Zuckergehalt ist noch mit einigen Fehlern behaftet, aber zumindest viel genauer als vorher.

Klar, bei Kräuterlikören kannst du davon ausgehen dass deine Kräuter nur unwesentliche Zuckermengen mitbringen.
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matzl0505
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von matzl0505 »

Hallo Spiritvs,

zwei Fragen:
1) Warum willst du den Zuckergehalt überhaupt so genau wissen?

2) Hängt deine Shift-Taste?
Spiritvs hat geschrieben:wenn ich richtig verstehe, werde ich bei frucht- und milchlikören an einer analyse im labor wahrscheinlich nicht vorbeikommen.
Doch, wenn dich der Wert nur ungefähr interessiert, dann funktionieren alle meiner weiter oben vorgeschlagenen Ideen.
Wenn dus ganz genau wissen willst, kommst du am Labor nicht vorbei.
Spiritvs hat geschrieben:wie du richtig vermutest, verwende ich haushaltszucker. wie darf ich das verstehn, dass er solange gelagert sein muß bis der zucker zerfallen ist?
Wenn du den Zuckergehalt chemisch bestimmst, kannst du nur eine bestimme "Zuckerklasse" bestimmen. Die sogenannten reduzierenden Zucker (zB:Glucose und Fructose). Du gibst in deinen Likör aber Haushaltszucker(=Saccharose) der ist nicht reduziered. Mit der Lagerung des Likörs zersetzt sich durch die im Likör vorhandene Säure, der Haushaltszucker in Glucose und Fructose. Und erst dann kannst du den Zucker bestimmen, weil wenn er nicht zerfallen ist, er nicht messbar ist.
(Theoretisch kannst den Likör vor der chem. Analyse auch mit einer starken Säure ein paar Min kochen. Das hat den gleichen Effekt)
Spiritvs hat geschrieben:und was meinst du mit farbumschläge? ich mach ja nur naturelle liköre, also ohne farb- und zusatzsstoffe?
Es geht um die Farbumschläge beim Messen.
Hast du schonmal Säure im Wein bestimmt(mit dem Acidometer)? Da tropftst du den 10ml Wein auch so lange Blaulauge zu, bis der Wein sich grün verfärbt. Erst dann ließt du den Säurewert ab.
Das ganze funktioniert für reduzierende Zucker genauso, nur dass du eben keine Blaulauge sondern die Fehlingschen Lösungen(in geeigneter Konzentration) verwenden musst.

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 22.10.2010 - 15:14 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von spiritvs »

danke für die ausführlichen antworten!
zu 1.

für mich ist der zuckergehalt nicht so wichtig, aber die herrschaften von der lebensmittelhygiene-/kontrolle sind daran sehr interessiert.

zu 2.
die shift-taste is ok, aber ich denke man versteht mich auch, wenn ich klein schreibe.

danke nochmal für die antworten, hat mir schon weitergeholfen, auch wenn es nicht ganz nach meinem geschmack ist ;)
gruß
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Josef
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von Josef »

spiritvs hat geschrieben:die herrschaften von der lebensmittelhygiene-/kontrolle sind daran sehr interessiert
Betreibst da die Sache gewerblich?

Und warum wollen die den Zuckerghalt so genau wissen, auf den Flaschen steht doch nur der Alk. gehalt?
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von tiga »

Hallo
spiritvs hat geschrieben: ...
zu 2.
die shift-taste is ok, aber ich denke man versteht mich auch, wenn ich klein schreibe.
...
Wenn andere sich die Mühe machen sollen, ordentliche Antworten zu geben, dann darfst du dir auch die Mühe machen, ordentlich zu schreiben
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

Mein Forum: https://plattenspieler-forum.de
Mein Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@Bastelcontainer
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von spiritvs »

@ josef
ich mach das schon gewerblich und
ich habe keine ahnung,vielleicht wollen die mich nur ärgern.
ich denke, eben deshalb, weil sich ja ein likör anhand des zuckergehalts als likör definiert.
likör mit einem geringerem zuckergehalt als 100gr/ltr.
(berechnet als invertzucker) ist eben nicht mehr als likör zu kennzeichnen.natürlich möchte ich mir die kosten für eine analyse sparen, deswegen auch die nachfrage.

@tiga

ich finde diese aussage ein bisschen schroff. legastheniker zb. können nichts für ihre lese- und schreibschwäche, aber ihnen deshalb die antwort zu verweigern würde ich nicht fair finden. ich verstehe auch die diskussion nicht, da ich mich hier ja in einem fruchtwein- und nicht in deinem sprachforum befinde.
und in meinem fall, habe ich 1995 bei einem unfall mit einer kreissäge an beiden händen die kleinen finger verloren, was mir die großschreibung erschwert. deswegen benutze ich die shift-taste nicht. ich hoffe du siehst mir dies nach und antwortest dennoch auf meine posts- ich würde es an deiner stelle ja auch tun ;)
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zuckergehaltbestimmung in likör

Beitrag von matzl0505 »

@Tiga: Volle Zustimmung! ?-|

@Spiritvs:
Spiritvs hat geschrieben: ich mach das schon gewerblich(...)likör mit einem geringerem zuckergehalt als 100gr/ltr.
(berechnet als invertzucker)(...)die kosten für eine analyse sparen(...)wie du richtig vermutest, verwende ich haushaltszucker. wie darf ich das verstehn, dass er solange gelagert sein muß bis der zucker zerfallen ist? (...)
Forget it!
Mit dem Wissen über chemische Zusammenhänge, was du gerade an den Tag legst, wirst du nie eine hinreichende Analyse, die dem Lebensmittelkontrollamt taugt, hinbekommen. No way.
Spiritvs hat geschrieben:ich verstehe auch die diskussion nicht, da ich mich hier ja in einem fruchtwein- und nicht in deinem sprachforum befinde.
Das ist im Prinzip egal, in welchem Forum man sich befindet. Eine angemessene Schrift und Sprache hat etwas mit Respekt dem Gegeüber entgegen zu tun, vorallem dann, wenn man vom Gegenüber a) etwas will und b) mit dem Wissen auch noch Geld verdienen will.
Spiritvs hat geschrieben:und in meinem fall, habe ich 1995 bei einem unfall mit einer kreissäge an beiden händen die kleinen finger verloren, was mir die großschreibung erschwert. deswegen benutze ich die shift-taste nicht.
Ohne jetzt weiter über logische Zusammenhänge ausholen zu wollen, kann ich mir nicht vorstellen, dass dir ausgerechnet die beiden Finger, die am weitesten von einander entfernt liegen durch eine Kreissäge abgetrennt wurden, ohne dass sonst noch ein anderer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich will dir hier nicht unterstellen das du lügst, und wenn das so wie du es beschreibst stimmt, dann ist das höcht bedauernswert und äussert tragisch. Wenn aber nicht ist es eine Schande sich mit so etwas über die Faulheit des Groß und Kleinschreibens rauszureden.

Gruß Marius...
der die kleinen Finger gar nicht zum Tippen verwendet
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