Bald wird der Honig knapp!

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JasonOgg
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Bald wird der Honig knapp!

Beitrag von JasonOgg »

Vladdi hat geschrieben:wenn man Bienen soweit genetisch verändert, daß sie mit der Varroa-Milbe fertig werden
Dazu braucht man keine Gentechnik, es gibt Bienen, denen macht die Milbe nichts aus. Leider hat das ganze einige Haken:

1. sie sind etwas agressiver
2. wesentlich stechbereiter
3. nicht winterfest bei uns

.s de.wikipedia.org/wiki/Ostafrikan … hlandbiene
und auch de.wikipedia.org/wiki/Killerbienen
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

Na da hier wird ja ein Fass aufgemacht ...
... bei den Imkern wird da noch versucht zu trennen: EuGH Urteil - PSM - Mitteilungspflicht Rapsanbau

Okay hier mal ein kurze Statment von mir:

Gentechnik ist Prinzipell nicht verkehrt, lediglich die Umsetzung und die wahllose Ausbringung in die Umwelt birgt die Gefahr.
Schlimmer ist zunächst bei Agro-Gentechnik die Patentrechte und die Möglichkeiten daraus. Viele Genpflanzen sind steril, bedeutet aus Ihren Früchten muß kann keine neue Pflanze wachsen (z.B. Mais) gleichzeitig sorgen notwendige PSM dafür das die nächsten Jahre auf diesem Feld keine artgleichen Pflanzen mehr wachsen können. Saatgut und dazugehörige Pflanzenschutzmittel müssen folglich jedes Jahr gekauft werden, ein Pflanzenanbau ohne geht dananch nicht mehr.
Ist das Saatgut nicht steril entstehen Kreuzkontaminationen ... eben wie mein Vorredner schrieb: Superunkräuter die nur mit extrem giftigen Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden können, da ja die "normal" gentechnisch veränderten Pflanzen dagegen "imun" sind. Oder es gibt keine Art mehr ohne gentechnische Veränderung z.B. Raps in Kanada ...

Pflanzenschutzmittel greifen da rein, sind aber eigentlich ein eigenes Thema.
Z.B. die Beizung von Saatgut, dadurch ist die Pflanze in der Lage ein Leben lang z.B. ein Insektizid abzugeben ... das Insektizid ist auch nach der Ernte in der Pflanze (und der Frucht) nachzuweisen ... und wer nimmt die Frucht zu sich ??

Eben deshalb gibt es z.B. seit kurzem die Mitteilungspflicht des Landwirts an die umgebenden Imker. Säät er gewisse Pflanzen aus, sind spätestens 48Std. vorher diese zu informieren.
Das Gift der Beizung !

Wenn man sich darüber informiert,
kann man oftmals nur kotzen !
(Entschuldigung)

Nachtrag:
Da ich gerade wieder daran denke, diesen Mann durfte ich im Sommer 2008 kennenlernen - er hat seine Erfahrungen mit Agro-Gentechnik machen dürfen:

Percy Schmeiser - Wikipedia

David gegen Goliat - GeN


Nachtrag II:

An GENtechnisch Veränderten Impfstoffen zum Schutz der Biene vor Varroa wird doch schon gearbeitet ...


Gruß
neugierer ...
... der froh ist Imker zu sein und dadurch ein wenig über die Zusammenhänge kennengelernt zu haben.

[Dieser Beitrag wurde am 07.09.2011 - 15:32 von Neugierer aktualisiert]
Gruß, Neugierer ...

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Professore
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Beitrag von Professore »

vladdi78 hat geschrieben: ... Was für einen Sinn es macht ist allerdings eine andere Frage...
Popcorn mit Erdbeergeschmack dürfte schon einige Abnehmer finden :-x

Die für den Menschen ungenießbaren Stoffe finden sich wahrscheinlich weder in dem Pollen des
Holunders oder der Engelstrompeten, deshalb macht uns auch der Honig nichts.
Mit der Gentechnik ist es wie mit der Kernkraft. Beides ist sicher und bei beiden Techniken ist man
sich so gut wie sicher, dass nichts passieren kann.
Wenn man dann hinterfragt warum keiner sich hinstellt und sagt, da wird nie ewtas passieren,
dann murmelt der Geprächspartner irgendwas von Restrisiko. Wie jetzt? Also doch nicht sicher?
Doch schon sicher, aber nicht ganz sicher.

Und dann ist da noch die Medienfalle, der wir mit unserem Nichtwissen und unserem Halbwissen
(Chef ausgenommen) ausgeliefert sind. Wie war das noch bei Jurassic Park: Da kann nichts
passieren, wir haben nur männliche Dinosaurier geklont. Chaosforscher: Die Natur sucht sich
einen Weg! Und dann fängt das Rennen und Schreien an. Sowas prägt!

Gruß

Jochen
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir leben ja in einer Zeit wo Begriffe wie "chemisch" oder "genetisch" oft pauschal mit Teufelswerk gleichgesetzt werden.

Beispiel "chemisch = böse": Oft genug haben wir ja auch hier im Forum die Frage, ob die "ganze Chemie" im Wein denn wirklich nötig wäre. Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Antigel, Ascorbinsäure... Das ist unnatürlich und potentiell böse. Das sagen Menschen die vermutlich ohne Bedenken Joghurt und Sauerkraut essen, Zitronen mampfen und überreife Weinträubchen verputzen. "Natürlich", das ist schon mal pauschal "gut". Nur: Natürlicher Weise ist die Natur nicht "gut" zu uns. Beispiele von Lebensmitteln mit "chemisch klingenden, tatsächlich bösen und natürlichen" Inhaltssstoffen: Himbeeren (Cumarin), Kartoffeln (Solanin), Bier (Ethanol, Formaldehyd, Nitrosamine, Ethylcarbamat), Petersilie und Sellerie (Psolaren), Karotten (Carotatoxin), Salbei (Tujon). Die Liste ließe sich noch fortsetzten. Allen gemein ist: Beim Verzehr normaler Mengen hält sich die Toxizität in Grenzen. Wenn ich es übertreibe kann es langfristig Probleme geben, was man auch schön in Tierversuchen zeigen kann wenn man beispielsweise Nager mit großen Dosen Carotatoxin füttert. Trotzdem ist niemand auf die Idee gekommen, Möhren zu verbieten. Ähnlich schätze ich das Gefährdungspotential des Bt-Mais ein. Für mich sind Punkte auf die beispielsweise Neugierer hingewiesen hat relevanter.

Gentechnik ist halt ebenfalls "böse". Es sei denn ich bin krank oder brauche eine Impfung, dann lasse ich mir den "Gen-Krams" willig spritzen.
JasonOgg hat geschrieben:Ich persönlich bezweifle, dass man so etwas komplexes, wie ein Genom, aus dem ziemlich komplexe Lebewesen entstehen können (z.B. eine Maispflanze) tatsächlich nur so minimal reagiert.
Wie das "Genom reagiert" (wenn man das so nennen kann) oder sich die Physiologie ändert ist heutzutage schnell untersucht. Und man darf sich sowieso nicht vorstellen dass ein Genom über Generationen hinweg statisch wäre. Gerade beim Mais gibt es viele (natürliche) Elemente die das Genom heftig durcheinander würfeln.
Professore hat geschrieben:Popcorn mit Erdbeergeschmack dürfte schon einige Abnehmer finden
in den Niederlanden vielleicht, die haben gute Lebensmittelchemiker mit ungewöhnlichen Geschmäckern :D

[Dieser Beitrag wurde am 07.09.2011 - 16:04 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von vladdi78 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: in den Niederlanden vielleicht, die haben gute Lebensmittelchemiker mit ungewöhnlichen Geschmäckern :D

Stimmt ja, die Niederländer. Das waren ja die ersten, die Wasser in rote, tomatenähnliche Kugeln verpackt und in die Welt hinausexportiert haben! :D
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Beitrag von JasonOgg »

FWK hat geschrieben:Wie das "Genom reagiert" (wenn man das so nennen kann) ...
Ich wußte, dass er mich haut ... 8-)
FWK hat geschrieben:... oder sich die Physiologie ändert ist heutzutage schnell untersucht. Und man darf sich sowieso nicht vorstellen dass ein Genom über Generationen hinweg statisch wäre.
... und das viel besser formulieren kann, Danke.
FWK hat geschrieben: Gerade beim Mais gibt es viele (natürliche) Elemente die das Genom heftig durcheinander würfeln.
Genau, und jetzt packt man künstlich ein natürliches Element dazu, welches in der Natur so ohne weiteres nicht dazugekommen wäre. Und das wird jetzt ebenfalls mitgeschüttelt, gerührt ... Niemand weiß was dabei herauskommt. :schlecht:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

JasonOgg hat geschrieben:Niemand weiß was dabei herauskommt.
Doch, das weiß man schon: Es kommt ein Mais dabei heraus der ein Protein mehr herstellt als der Ausgangsmais. Ein Protein eines für uns nicht gefährlichen, ubiquitären Bakteriums, das wir, ohne es zu bemerken, wahrscheinlich täglich "mitessen". Nicht mehr und nicht weniger. Und sollte bei der Prozedur zufällig irgend ein Gen des Mais "beschädigt" worden sein: Das passiert natürlicher Weise andauernd, und der Mais bleibt salopp gesagt immer noch Mais.
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

@ FWK

Die Skeptiker der fast grenzenlosen Agro-Gen-Freisetzung
teilen sich ja in verschiedene Gruppen auf.
Ich persönlich sehe für mich kein Problem darin einfach ein verändertes Gen mitzuessen,
mehr als umbringen kann es mich auch nicht.

Ich sehe das Problem in den daraus entstehenden Resistenzen,
die ständig stärkere Pflanzenschutzmittel bedürfen
... und ...
in der Fremdeinkreuzungen innerhalb von Pflanzenfamilien,
die eben absolut nicht beachtete Reaktionen hervorrufen können.

Siehe wie oben schon erwähnt div. Superunkräuter ...
... eine Kreuzblütler Fremdeinkreuzung auf die eben die Pflanzenschutzmittel
nicht mehr wirken (denn die sind im Labor ja extra ausgeschaltet worden).

Nachtrag:
Honigbiene: DNA Impfung gegen Varroamilbe
(... weil ich es oben erwähnt hatte ...)

Gruß
neugierer ...
... meint Pflanzenschutzmittel haben eine Halbwertzeit
... künstliche Genveränderungen nur Vermehrungsraten.

[Dieser Beitrag wurde am 08.09.2011 - 23:41 von Neugierer aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Aber wird der Verbraucher Honig von "Gen-Bienen" haben wollen?

"Wir wollen nicht, dass der DNA-Impfstoff in die Umwelt gelangt."

Dazu müsste man die Biene wohl einsperren :-x
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Beitrag von JasonOgg »

Ich versuche mal den Bogen wieder Richtung Honig zu bekommen. Einen interessanten Aspekt habe ich in einem Thread des Telepolis Forums gefunden. Unter dem Titel "Drei Effekte" findet sich unter anderem folgendes:
Arthur_B hat geschrieben:Drittens ist aber die Gefahr, dass sich Imker demnächst mit einer Nachweispflicht konfrontiert sehen, wonach ihr Honig genfrei ist. Das können sie nicht leisten und daraufhin werden die großen Food-Konzerne auftauchen und versuchen, die Imkervereina per Vertrag an sich zu binden. Wobei das mit den Tests vom Konzern übernommen
wird.

Wobei der Verein dann wohl zur verlängerten Werkbank des Konzerns werden wird. Der nämlich darf Ein-Euro-Kräfte beschäftigen und für die hat der Konzern Arbeit. Auch solche, die nicht unmittelbar in Zusammenhang mit dem Honig steht.

Schlecht bis unakzeptabel.
Da ist etwas dran. ?-|
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, das wird ein riesiges Problem. Ich könnte mir vorstellen dass viele Imker das drohende Problem erst einmal aussitzen weil sie sich die Analytik nicht leisten können. Aber wehe, der erste Honig wird positiv getestet.

Konsequenter Weise müssten die Verursacher des Problems für die Kosten aufkommen. Ob sie das tun? Wir werden sehen wie die Geschichte weiter geht.
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

Da oben gefragt wurde, auf der Seite des BMELV steht eine Ablehungsquote
von 85% in der Bevölkerung gegen GVO. Allerdings ohne weitere Differenzierung.

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Ja, das wird ein riesiges Problem. Ich könnte mir vorstellen dass viele Imker das drohende Problem erst einmal aussitzen weil sie sich die Analytik nicht leisten können.
u.a. ein Grund Agro-Gentechnik nicht für den Freilandnicht zuzulassen ...

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Aber wehe, der erste Honig wird positiv getestet.
Ist doch schon lange ...
... keiner hats gelesen, also wird von den 85% weiter GVO in Langnese Honig & Co gekauft:

Ökotest Honig 2009

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Konsequenter Weise müssten die Verursacher des Problems für die Kosten aufkommen. Ob sie das tun? Wir werden sehen wie die Geschichte weiter geht.
Glaubst DU daran ?
Nie ... und nimmer ...
Selbst die Grünste-Bunderegierung würde das nicht durchsetzen (können).
Schließlich haben wir uns der EUROPÄISCHEN zwangsUNION unterworfen:
schau EUGH Urteile gegen das "Verbot des Gentechnikanbaus" in Frankreich und Bulgarien.

Gruß
neugierer ...
... kann eben deshalb auch nicht mit BioGasAnlagen
(wenn da einer wüßte welche PSM für den EnegrieMais verwendet werden (dürfen) !!!
Keiner ...
Gruß, Neugierer ...

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