Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

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Josef
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Josef »

Also pflücken wir das ganze mal etwas auseinander:

Erstmal wird deine Methode so funktionieren, du machst damit keine ganz groben Fehler, nur mal ein paar Gedankengänge.

Du ziehst nach einem Tag schon ab. Bei manchen Weinen kann das klappen, aber meine Erfahrung sagt, das viele Trubstoffreiche Weine, sich nicht so schnell absetzen, und noch zuviel Trub im Wein schwimmt. Oder der Bodensatz noch nicht kompackt genug ist, man hat zuviel Verlust.

Bevor die Gärung beendet ist kann man jeden Tag beobachten wie sich die Hefe beginnt abzusetzen. Wenn geschwefelt ist setzt sich die Hefe besser ab. (meine ich zu beobachten)

Wenn du dann nach zwei Wochen schon filters, wirst du mehr Filterschichten benötigen, da sich noch nicht alles abgesetzt hat. Was ich allerdings mit in die Waagschale werfen muss, ist dein Keller, mit 8° sind das schon optimale Voraussetzungen.

Was zum Schluss noch bleibt ist die fehlende Reifezeit des Weines. Wenn der Wein spuntvoll gelagert wird, soll er bekanntlich noch reifen. Es gab auch mal einige Threads dazu. Manche schwören auf eine extrem lange Reifezeit.
Ich habe es persönlich noch nicht gegeneinander getestet, direkt filtern oder erst reifen lassen. Ich meine mich erinnern zu können, das Andreas das schon mal getestet hätte, kann mich aber nicht mehr an Einzelheiten erinnern.
matzl0505
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von matzl0505 »

@Andy:
Ich machs auch so wie Josef:
Wenn die Gärung beendet ist, wird geschwefelt und kaltgestellt.Ab jetzt wird nicht mehr geschüttelt. Nach ein bis zwei Wochen wird dann vom Hefebodensatz abgestochen und geklärt. Dann wird (ab jetzt) irgendwann nach ein bis zwei Monaten gefiltert.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


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Ehli
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Ehli »

Na dann werd ich doch glatt den direkten Vergleich antreten. :D
Im Gewölbe steht bereits seit Wochen der Sommerwein spundvoll fein gefiltert nach meiner bisherigen Methode. 35 Liter.
Neben mir bluppt ein 33 Liter Ansatz Jobär noch genz leicht vor sich hin. Sobals der seinen letzten Hauch ausgpustet hat, werd ich den mal nach Eurer Methode weiterbearbeiten.
Ich werde berichten.
Andy
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Josef
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Josef »

Die Idee gefällt mir,
nur musst du die 33Liter Johannisbeere halbieren.
Die eine Hälfte filtern, die andere Hälfte nicht.
Einen besseren Vergleich kannst du nicht haben. :shock:

Bin schwer gespannt, aber ein halbes Jahr muss ich mich wohl noch gedulden. :|
matzl0505
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von matzl0505 »

Josef hat geschrieben:Bin schwer gespannt, aber ein halbes Jahr muss ich mich wohl noch gedulden.
Ein halbes? :|
Ich würde sagen, einen jetzt gleich Filtern nach Andys Art und einen in nem halben Jahr filtern nach deiner Art. Anschließend noch drei Monate ruhen lassen(wg Filtershock und Zucker und so)
und dann nach nem dreivierteljahr probieren 8-)

gruß
Marius
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

Piano Josef,
ich filter ja nicht sofort sondern ziehe erst mal vom ganz groben Bodensart ab. Damit spar ich mir das grob Filtern.
Josef hat geschrieben: Die Idee gefällt mir,
nur musst du die 33Liter Johannisbeere halbieren.
Die eine Hälfte filtern, die andere Hälfte nicht.
Einen besseren Vergleich kannst du nicht haben. :shock:

Bin schwer gespannt, aber ein halbes Jahr muss ich mich wohl noch gedulden. :|
Wenn sich dann nach 2-3 Wochen kalter Ruhe das meiste gesetzt hat filtere ich erst fein.

Wenn Ich Eure Variante jetzt mit den 33 Litern testen wollte, müsste ich 1x15 Liter abziehen, Schwefel in den neuen Ballon und kalt stellen, die restlichen 18 Liter mit mindestens 3 Liter Bodensatz schwefeln und kaltstellen.
Nach 2-3 Wochen den einen dann nochmals schwefeln, fein filtern und reifen lassen und den Anderen nur abziehen und reifen lassen. (Schwefel ist ja schon drin) :?:
Wenn ich das jetzt so richtig wiedergegeben habe bin ich für den Versuch gerne bereit. 8-)
Falls nicht, sagt mir wo mein oder Euer Denkfehler ist.
Das Thema wäre ja bald reif für ne Stammtischdiskussion 8-)
Ich lade gerne ein :D
Andy
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Mathias
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Mathias »

So mal wieder meinen Wein probiert und Alkohol gemessen. Liegt jetzt bei genau 16%.

Also um 0,5% gestiegen. Wird noch nichts mit schwefeln wenn sich der Alkoholwert doch noch ändert. Ist eben Steinberghefe.
Weiter täglich schütteln ist angesagt. :(

Geschmack ist weiterhin lieblich, ich konnte auch nicht schmecken ob Zucker verbraucht wurde.

Da muß ich wohl doch noch eine Weile gedulden?

Gruß Mathias
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Fruchtweinkeller
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im oberen Bereich sind alle Hefen zickig, und Steini ist sicherlich eher zickiger als Proti und Co.

Wobei mal wieder schön gezeigt ist wie es um die Alkoholtoleranz von den Low-Alk-Hefen steht :(
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Josef
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Welche Hefe geht im Alkohol nicht so hoch?

Beitrag von Josef »

Da ist der Thread wohl etwas an mir vorbei gegangen. :schlecht:

@Ehli
Ich meinte:
Eine Hälfte nach deiner Methode machen.
Die andere Hälfte schwefeln, nach zwei Wochen (oder wenn man sieht das sich alles abgesetzt hat) von der Hefe abziehen. Dann erst mal spuntvoll lagern, nach einigen Monaten Filter, Restzucker einstellen und abfüllen.
Nach weiteren drei Monaten probieren und hier berichten. :shock:
Ehli
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Beitrag von Ehli »

Don't worry Mathias ?-|
Mathias hat geschrieben: ...
Da muß ich wohl doch noch eine Weile gedulden?

Gruß Mathias
es geht diese Jahr nicht nur Dir und mir so... das scheint Methode zu haben.
ANdy
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Ehli
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Beitrag von Ehli »

Josef, Du hast mich beinahe soweit das zu probieren.
Eine Frage sei mir aber noch gestattet.
Josef hat geschrieben: Da ist der Thread wohl etwas an mir vorbei gegangen. :schlecht:

@Ehli
Ich meinte:
Eine Hälfte nach deiner Methode machen.
Die andere Hälfte schwefeln, nach zwei Wochen (oder wenn man sieht das sich alles abgesetzt hat) von der Hefe abziehen. Dann erst mal spuntvoll lagern, nach einigen Monaten Filter, Restzucker einstellen und abfüllen.
Nach weiteren drei Monaten probieren und hier berichten. :shock:
Wenn ich aus den 33 Litern, die momentan sicher unter CO2 veschlossen im 54 Liter Kolben vor sich hingasen, 16 Liter nach meiner Methode abziehe in einen 15 Liter Ballon, den Rest in diesem recht großen Gefäß mit K2S2O5 versehe und Quasi ohne schützende Gasschicht auf all dem Schlonz stehen lasse... was fange ich mir für Schwierigkeiten ein?
Bisher waren meine Gefäße eben stets reichlich "Spund voll" schon in der Phase des Klärens.
Kannst Dir vorstellen wie einsam sich 15 Liter da drin fühlen?

Jetzt sind immerhin noch 33 drin. Mir schwnt da vom Böckser bis zur Oxidation so einiges.
Andy
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Josef
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Beitrag von Josef »

Na gut, in dem Fall würde ich so auch nicht arbeiten wollen. Die 15Liter wirken wirklich etwas verloren in dem Ballon.
Im Normalfall wird ja auch nicht umgefüllt, sondern nur Schwefel zugegeben.
Wenn du es trotzdem probieren willst (Ich hatte dich ja schon fast weichgeklopft 8-) ) Dann füll die 15Liter auch in einen 15Liter Ballon.
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