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Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Schon klar, natürlich kein Krimineller. Aber die Flaschen, die du "schwarz" verkaufst, kann ein "legaler" Produzent nicht verkaufen. Das wird sicher nicht die europäische Marktordnung durcheinander bringen und für die Arbeitsplatz- und Steuersituation wird es auch nicht relevant sein. Ich reibe mich nur an der Einstellung "machen andere ja auch" bzw. dein richtiges Beispiel mit den Eigenschaften mancher Lebensmittel. Da sollte es nicht heißen "dann wird's bei mir ja nicht so schlimm sein" sondern: besser machen. In jeder Beziehung.

In diesem Sinne, Dreizehn

[Dieser Beitrag wurde am 05.01.2006 - 10:03 von Dreizehn aktualisiert]
Jason
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Beitrag von Jason »

Die "Einstellung" hast du wohl etwas falsch verstanden.
Ich wollte damit sagen das die Kontrollen so genau nicht
sein können, wie kommt es denn sonst zu solchen Skandalen wie
in jüngster Zeit? Mal abgesehen von diversen Geldern die
da mit Sicherheit auch geflossen sind. Und die Frage "besser machen" stellt sich
ja nicht da ich z.B. nur deswegen das Hobby betreibe.
Wir wollen doch nicht päpstlicher als der Papst sein ... Prost :D
Stell dir vor du hast einen Schwips
und jeder merkt´s ...

Birgit
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Beitrag von Birgit »

Einige Bemerkung dazu:

Es geht hier um Lebensmittel. Auch wenn man weinähnliche Getränke nicht lebensnotwendig braucht. Die Produktion von allem was gegessen und getrunken wird, sollte kontrolliert werden. Das unser Staat zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht die Mittel hat, ist auch klar und am Gammelfleischskandal auch sichtbar. Sollten Nebengewerbetreibende davon ausgenommen werden? Nein, mit welcher Begründung?

Bei den weinähnlichen Getränken ist es nun mal so, daß es eine Verordnung gibt und diese ist einzuhalten. Das diese Verordnung inhaltlich überarbeitungswürdig ist, ist etwas anderes und ändert nichts an der Tatsache, daß ich mich bei der Produktion und Deklarierung danach zu richten habe.

Ich weis das die Realität anders ist. Ein Beispiel: Man geht auf einen Wochenmarkt, dort ist ein Imker mit Honig und Met. Man kommt ins Gespräch. "Ach Sie machen ihren Met tatsächlich selber? Finden Sie nicht auch das die gesetzlich erlaubte Säurezugabe zu wenig ist?" "Ach darüber steht irgendwo was geschrieben? Ich nehme immer soviel Milchsäure bis es mir schmeckt."
"Sie haben hier 16% Alkoholgehalt drauf stehen, da waren die Hefen aber fleißig. Haben Sie das tatsächlich gemessen?" Na ja mein Vinomter zeigte 14% an und da noch Zucker drin war ....dann soll das ja mehr sein"
2 Minuten Gespräch, 4 Verstöße gegen die Verordnung für weinähnliche Getränke. Gegenüber merkt das ich irritiert bin: "Aber Sie können sich drauf verlassen, ich habe nur richtigen Honig genommen für den Met .....Also ich kann Ihnen von Kollegen erzählen..."

Ist es das, was wir kaufen wollen? Sprich ich weiß das es nicht in Ordnung ist, aber jemand anders ist ja noch schlimmer. Das kann es ja wohl nicht sein!!


Zu der Frage: was ist eine Produktionsstätte in den Augen vom Ordnungsamt? Ich nehme mal an wie ich es bei den Kleinbrauern gelesen habe:

  • Eigener Raum nur für die Produktion
  • Bis an die Decke gekachelte Wände
  • Spülmöglichkeit mit fliesend Wasser und Abwasser
  • Ablauf im gefliesten Boden
  • usw.

Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 05.01.2006 - 12:12 von Birgit aktualisiert]



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Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Nee, Papst und päpstlicher wäre auch ein Sonderthema.

Kontrollen: Urheber der Skandale sind doch nicht die Kontrolleure, sondern Produzenten oder Händler, die sich nicht an die Regeln halten. Dass Kontrollen besser sein müssten, kann man zu Recht beklagen. Gelder? Klar, alles ist denkbar, bis zum Wissen um die Leiche im Keller des anderen, um außerhalb der Legalität etwas durchzusetzen. Trotzdem halte ich mich lieber an Fakten. Und Fakt ist, jeder Einzelne ist Teil unseres Staates und hat seine Regeln zu akzeptieren. Wer mit den Staatsakteuren nicht klarkommt oder Regeln ändern bzw. andere Regeln haben möchte, muss in letzter Konsequenz bereit sein, an der Gestaltung selbst aktiv mitzuarbeiten. Alle 4 Jahre ein Kreuzchen zu machen (manche verzichten sogar darauf) reicht einfach nicht. Da ich aber das Gefühl habe, jetzt in einen eher privaten Meinungsaustausch abzurutschen, blende ich mich mal aus dem Thema aus. Von meiner Seite ist alles gesagt.

Grüße, Dreizehn


Hoppla, Birgit war schneller

[Dieser Beitrag wurde am 05.01.2006 - 10:53 von Dreizehn aktualisiert]
Jason
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Beitrag von Jason »

Danke Birgit.
Das hilft mir schon ne ganze Ecke weiter.

Und zu deinem Wochenmarktgespräch:
Ich geb dir absolut recht.
Und mann kann davon ausgehen das es sich hierbei nicht um einen traurigen Einzelfall handelt.
Stell dir vor du hast einen Schwips
und jeder merkt´s ...

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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Dreizehn,

mal wieder ein Beitrag von Dir bei dem ich gelesen habe und dabei wegen Zustimmung dauernd genickt habe.
Klar: Die Regelwut ist auf der einen Seite eine Gängelei. Auf der anderen Seite beweisen die jüngsten Lebensmittelskandale die Regelungs- und Kontrollnotwendigkeiten.
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Jensi
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Beitrag von Jensi »

Hallo

Das wochenmarkgespräch ist wa wohl der größte scheis was der da macht oder????
Sehe ich soo!! :|
Nur die sachen zu anschafung sind hat teuer habe bis jetzt ca 400€ bezahlt bis ich alles hatte mit simplexfilter...
Klar sauberkeit muss sein zahlt sich auch aus bei der Qualität eines weines!
Und das die Steuern haben wollen von dem gewinn ist auch Klar sollen die ja auch haben wenn die meinen das die das brauchen ist ja auch nicht die welt und wenn man nur 1€ die Flasche Gewinn macht dann reicht das ja schon um die Gerätschaften sich langsam aber sicher wieder zurückzuverdienen!

Klar ist auch das man da dran nicht reich wird!!
das will ich auch nicht!! :schlecht:

Aber ich finde das man als Herstellungort nen extra raum benötigt der bis unter die decke gefliest sein muss da denke ich es hackt!!
ich habe 2 räume die sind 1,5 meter hoch gefliest das ist meine küche und meine Waschküche wo meine Mama wäsche wäscht!
Sonst geht das ja nocht.
Wenn ich mir Später nen haus baue und wenn es nur ein kleines ist das wird so ein raum eingeplant das sage ich euch aber bin jetzt 17 mal gucken ob das mit 30 was wird? :schlecht:
Schade das denen da nicht ne Saubere küche reicht die ordentlich sauber ist!

Das Amt soll sich lieber mal die großen betriebe vorknüpfen die tonnenweise gammelfleisch haben oder ................!!!!!

Und wegen dem wochenmarkt nochmal aus 14% mal gerade 16% machen sowas ist sauerrei!
hofentlich macht das fon euch keiner!!
Da bekommt die Polizei das ganz scharfe sodbrennen!!!
Ich mach das nicht!!und werde das auch nicht machen!!
Nunja das war mein Senf zu dem thema erstmal mal gucken ob mir stäter noch was einfält :schlecht:

Gruß Jens :shock:

[Dieser Beitrag wurde am 05.01.2006 - 13:23 von Jensi aktualisiert]
Tompson
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Beitrag von Tompson »

Naja, Jensi, das ist halt so.
Wer Geld verdienen will, muß vorher investieren.
Wer Maurer ist, braucht Werzeug und wer Lebensmittel herstellt, muß halt gefließte Räume haben :schlecht:
Ich sehe es persönlich auch nicht ein, wieso man Unternehmergeist durch Bürokratie und Steuer- und Gebührenraubrittertum erstickt aber Vorraussetzungen müssen sein.
Und die Waschküche ist sicher nicht kompatibel... ?-|
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Gehen wir die ganze Sache doch mal andersherum an.

Ich will ein weinähnliches Getränk verkaufen. Das muß den oben schon genannten Vorschriften entsprechen. Dieses habe ich von einer sachkundigen Person überprüfen zu lassen. Also muß ich eine Probe an ein staatlich anerkanntes Weinlabor schicken. Kosten für einen Wein über den Daumen € 40,00. Das muß ich umlegen auf den Wein. Also damit sich das lohnt sagen wir Ansatzgröße 100l. Wenn ich sowas händeln will, brauch ich sowieso einen eigenen Raum.

Dabei bitte auch immer im Hinterkopf behalten, ein Großteil der Bevölkerung kauft Weine beim Discounter für € 1,99 und ist damit zufrieden.

Gruß Birgit
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Tybald
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Beitrag von Tybald »

Ja, ich erinnere mich, ich glaube 3/4 aller verkauften Weine unter 2,50€ oder sowas *schüttel*
Und ein Drittel aller Weine bei Aldi verkauft...
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Beitrag von Tompson »

Wobei man nun den Preis nicht mit dem Wein identifizieren sollte...
Aldi BOT mal guten Wein an wie ich finde. Die letzten 4 gekauften haben mich allerdings in meinen Kaufgewohnheiten umdenken lassen ?-|

Und ich habe als "Weihnachtsgeschenk" (nehme an, eins von diesen Werbegeschenken zu Weihnachten) eine Flasche fränkischen Weißwein in dieser lustigen bauchigen Flaschenform vom Chef bekommen und gestern voller Vorfreude entkorkt (prädikat soundso und Preis labersülz erhalten), bestimmt kein 1,99 Wein :|
Und naja, ich habs nicht ausgespuckt aber wenn das guter Wein sein soll... Ich kann für den hochprämierten Winzer nur hoffen, daß die Flasche schon ein paar Jahre hier aufrecht herumgestanden hat (Jahrgang 1998) und so sämtliche Spritzigkeit und allen Geschmack verloren hat :mrgreen:

[Dieser Beitrag wurde am 05.01.2006 - 14:46 von Tompson aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

:D :D :D

Der Wein war bestimmt nur in der Rückzugsphase (klugscheiß) ?-| :D

Preis und Qualität korrelieren im täglichen Leben nicht immer, und beim Wein selten, wie mir scheint ?-|
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