@Plätzchenwolf:
Öhm Ja.
Plätzchenwolf hat geschrieben:Zu diesem Thema habe ich einiges an Ausprobiertem zu "Papier" gebracht, das von jedem Anfänger ganz leicht nachgemacht werden kann und das inzwischen quer durch die USA bekannt ist.
Hausweinrezepte leicht gemacht
Deine Rezepte sind, ich nenns mal interessant.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Als Weinfreund habe ich mich sehr oft über gepanschte Weine geärgert, deren Fehler und Spitzbubereien aufzuzählen ganze Seiten füllen würden - bis irgendwann in mir der Entschluß reifte, diese in "do it your self" - Manier anzupacken.
Da stellt sich die Frage, ob du das auf deiner Seite tust?
Und genauso minimal wird wohl das Ergebnis sein. Du verwendest Backhefe, die gehört ins Brot und in keinen Wein. Du kennst nichts über das Gärverhalten der Backhefe (Alkoholtoleranz, Gärnebenprodukte(erwünscht/unerwünscht?), Verunreinugungen...) Ausserdem fehlen Dinge wie Hefenährsalz, was für einen Guten Gärverlauf unabdingbar ist, Antigel und vor allem Schwefel(Kaliumdisulfit).
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Nun kommt der Stopfen drauf, das Gärrohr einstecken, mit Wasser füllen,
um das Eindringen von Essigbakterien zu vermeiden.
-bitte immer wieder gut verschließen,
damit keine Fremdhefen eindringen können.
Essigbakterien befinden sich auf den meißten Früchten ergo in den meißten Weinansätzen. Durch das Gärröhrchen wird das eindringen von Sauerstoff verhindert, welchen die Essigbakterien bräuchten. Somit wird ihre Vermehrung unterbunden.
Über Fremdhefen brauchst du dir bei Verwendung von Backhefe sowieso keine Gedanken machen.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Empfohlene Säfte:
Sauerkirsch, Schwarze Johannisbeere, rote Trauben, weiße Trauben,
Apfelsaft klar, sowie Mischungen aus diesen Sorten.
(Pflaumensaft und fleischige Nektare sind nicht geeignet)
Ahja, wieso kann man Nektare und Pflaumensaft nicht vergären? Zumal es deinen aufgezählten Johannisbeersaft meißt nur als Nektar gibt was du weiter unten auch schreibst:
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Bricht man die Gärung in der Phase der relativen Klärung ab, ist der spätere Wein süßer, wartet man länger, dann wird die Restzucker in Alkohol umgewandelt und somit wird der Wein stärker ...
Wie brichst du die Gärung ab? Durch Abziehen???
Mit Chemie meinst du sicher Schönungsmittel,oder? Schönen ist ein rein physikalischer Vorgang
Ausserdem klären bei mir die wenigsten Weine innerhalb weniger Tage. Vllt ist bei mir einfach die Erdanziehungskraft kleiner als bei dir.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Die "untergärige" Methode, die meinen Rezepten zugrunde liegt, (Sedimentabsetzung des "Trubs" am Flaschenboden ) ist sauber , wobei man die Gärflasche nicht mehr als zu zwei Drittel fuellt, damit die Spontangärung (erste wilde Gärung) nicht durch das Gärrohr geht.
Ob eine Gärung obergärig oder untergärig ist, hängt in erster Linie von der Hefe ab und da du die bei Backhefe nicht kennst, kannst du auch nicht sagen was da oben oder unten gärt. Da du Hefe zugesetzt hast, wirst du hier auch sicher keine Spontangärung haben. Die bekommst du nur durch wilde Hefen.
Dieser Satz ist absoluter Blödsinn!!!
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:s hilft der Vergärung durchaus, wenn man alle paar Tage ein ganz klein wenig die Flasche schwenkt, so kommt Leben in die Bude - bzw. die Flasche. Das ist besonders in der kalten Jahreszeit anzuraten, wenn die Temperaturen um die 10 Grad gehen.
Bei 10°C gärt nix mehr, schon gar keine Backhefe. Wenn ich Hefeteig mache muss ich den immer auf die Heizung stellen, sonst passiert da gar nix.
Der Wein hat sich nicht selbst geschönt, sondern geklärt. Zum Schönen brauchst du deine nicht gewollte Chemie, die Physik ist.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Das Saeureverhaeltnis sollte nahe an einem mittelsaueren Apfel liegen, zu süße Säfte ohne entsprechende Säure "kippen" leicht um und sind dann nicht mehr geniesbar oder es müsste mit chemischen Tricks nachgeholfen werden- was bei meinen Rezepten jedoch nicht erwünscht ist.
Wie erschmeckst du das Säureverhältnis? Das ganze hängt im hohen Maße vom Zuckergehalt ab. Hast du schonmal normalen Traubensaft probiert? Der ist frischgepresst sowas von pappsüß aber kann trotzdem gigantische Säurewerte haben.
Nach einem Monat in der Flasche schaue ich meine Weine im Keller noch nicht mal schief an. Bis ich den Wein trinke vergehen mehrere Jahre.
Erzähl das mal einem Profiwinzer.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Der Druck der Kelterschraube lies goldgelben, leicht perligen Apfelsaft ausfließen, der sich unten um den hölzernen Kelterkorb in einer gemauerten Mulde sammelte um in einem Rohr mit Schlauch in Korbflaschen abgefüllt zu werden. (Obergärige Methode, dh. die Flasche war bis zum Rand voll und blubberte nun auf einem Stuhl neben dem alten holzgefeuerten Küchenherd über, mit den typischen "Weinmücken" - weshalb ich die untergärige Art bevorzuge...
Die Fiecher heißen Essigfliegen und bei einer offenen Gärung wundert mich auch nicht, dass die da waren.
Ja, dass nennt man Apfelmost. Der kann durchaus lecker sein.
Eine Zuckerzugabe ändert am Endsäureverhältnis(was auch immer das genau ist) gar nix, da der Zucker ja vergoren wird.
http://www.plaetzchenwolf.eu/Rezepte39.html hat geschrieben:Diese 2. Flasche also, in die der geklärte Apfelwein kommt, sollte fast randvoll gefüllt sein und luftdicht verschlossen werden, weil sonst schnell Essigbakterien hinzu kommen, die den Wein umkippen lassen oder zu "Böcksle"-Geschmack führen (Schimmelartig).
Das ist richtig, die Flaschen sollten gut gefüllt werden, allerdings hat der Böckslegeschmack, gerne auch als Böckser bezeichnet damit nix zu tun. Der entsteht, wenn der Wein zu lange auf der Hefe steht und diese sich zersetzt.
Ich fürchte ganz so einfach ist die Weinherstellung nicht. Jetzt hast du ein, wenn auch nicht ganz so positives, Feedback.
Wenn du dich genauer mit dem Thema befassen willst, lege ich dir den
Fruchtweinkeller ans Herz. Da ist alles noch einmal sehr gut erklärt. Ich hoffe du nimmst das ganze nicht persönlich.
gruß
Marius
[Dieser Beitrag wurde am 04.04.2010 - 17:48 von matzl0505 aktualisiert]