Wein am Haus meiner Eltern

Elektrowok
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Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Elektrowok »


Das ist unser Wein. Ein hüfthoher Teil L-förmig um die Terrasse herum, ein übermannshoher Teil als Laubengang.

Die breite Seite zeigt nach Süd-Süd-Ost.

Nahaufnahme, Terrasse westseitig.
Hier kommt man zum freischneiden der Trauben gut hin.
An der Terrasse wächst eine rote kleinbeerige Sorte. Es sind Keltertrauben.
Meine Eltern haben sie auf einem Bauernmarkt in Südtirol gekauft, nach ausführlicher Beratung. Die Sorte ist aber nicht überliefert...
mein Vater hofft es in ein paar Tagen rausfinden zu können, indem er dort einem Weinbauern ein paar Pflanzenteile davon unter die Nase hält. Vielleicht habt ihr auch eine Vermutung.


Südseite. Am senkrechten Teil vom Laubengang ist wenig Fruchtmasse.


Der Laubengang von innen. Hier sind weiße Trauben, wie man sieht. Und größer als die roten sind sie.
Was die Sorte angeht, gilt hier dasselbe.


Da hängt gut was. Leider halt im Schatten.


Über dem Blätterdach, von der Leiter fotografiert...
es wuchert fröhlich, keine Trauben an der Sonne. Verdammte Schwerkraft.

Ich nehme es als Problem wahr, dass die meisten weißen Trauben so sehr im Schatten sind. Einige, nicht viele, sind sichtbar verpilzt.
Auch sind die weißen erst halb so reif wie die roten (6 Brix vs. 12 Brix, jeweils Mittelwerte aus 5 Trauben von verschiedenen Stellen), aber das wird wohl sortenbedingt sein...?

Was ich damit vor habe, beschreibe ich hier:
meine Weinverwertung 2013

[Dieser Beitrag wurde am 29.08.2013 - 23:49 von Elektrowok aktualisiert]
ich mache Bier aus Sachen mit Stärke und Wein aus Sachen mit Zucker. Für mich definiert sich der Unterschied über die Kettenlänge.
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Fruchtweinkeller
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Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein Screenshot entfernt.

Die Rechtslage ist hier mW nicht eindeutig, derartige Aktionen in Zukunft unterlassen. Danke.
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juno
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von juno »

Der Blattform wegen könnte man die Reben für Burgundersorten halten. Zumindest Terasse westseitig. Auch der Laubengang könnte Weißer Burgunder sein. Die Beerengröße könnte auch mit der Fruchtbelastung zusammen hängen, denn wenn für den Stock viele oder zu viele Trauben hängen, werden die Beeren kleiner (siehe Minimalschnitt)

juno
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Elektrowok
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Elektrowok »

Es sind Spätburgunder und gelber Muskateller.
Wikipedia meint, das kleinbeerige wäre für Spätburgunder normal.
Ich hab allerdings, weil ich mir Sorgen wegen der Druckbelastung gemacht hab, die Trauben ein bisschen ausgelichtet.

Ach übrigens, mir läuft demnächst eine nicht mehr benötigte Weinpresse zu :mrgreen:
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blumentopferde
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von blumentopferde »

Elektrowok hat geschrieben:Es sind Spätburgunder und gelber Muskateller.
Wikipedia meint, das kleinbeerige wäre für Spätburgunder normal.
Ich hab allerdings, weil ich mir Sorgen wegen der Druckbelastung gemacht hab, die Trauben ein bisschen ausgelichtet.

Ach übrigens, mir läuft demnächst eine nicht mehr benötigte Weinpresse zu :mrgreen:
Da hast Du ja richtig tolle Sorten zur Verfügung! Und wirklich ein Glücksfall, dass die ohne Spritzmittel gedeihen!

Wie ist die Geschichte ausgegangen?
Elektrowok
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Elektrowok »

Noch nicht gänzlich. Ich denke ich lese den Muskateller nächstes Wochenende.

Der Spätburgunder war irgendwas im mittleren 80 Oe-Bereich, sind aber nur 3l oder so an Jungwein geworden. Wird verschnitten, weil sich ein separater Ausbau so gar nicht lohnt. :/
Muskateller: der Großteil hat sich jetzt doch als roter Muskateller erwiesen, nur vereinzelte Trauben sind grün geblieben.
Durchschnitt rot: 84Oe, Durchschnitt weiß: 74Oe (je 7 Werte).

Wird jetzt alles ein roter Ansatz (Semester läuft wieder). Ich denke ich mach diese Rosé-Methode bei der einfach ein Teil verfrüht abgezogen wird. Die ganz kurz gestandene Fraktion (z.B. über Nacht) wird zu Cerevinum. Die Weinfraktion kriegt ein paar Tage und wird dann abgepresst.

Nachtrag:
Ach ja, gespritzt haben wir schon mal, mit einem Fungizid. Das hat auch viel gebracht.
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blumentopferde
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von blumentopferde »

Also ich bin mir ja nicht sicher, ob ein fruchtig-blumiger Weißwein wie Muskateller (Auch der rote Muskateller ergibt einen Weißwein, der bei Maischegärung kaum Farbe annimmt - so es denn ein roter Muskateller ist) wirklich gut mit einem Blauburgunder als Cuvéepartner harmoniert.

Andererseits könnte man das bei einer Mischung Bier und Wein auch sagen ;)

In diesem Sinne bin ich gespannt auf das Endergebnis!
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von blumentopferde »

Ach ja, was mich noch interessieren würde:
Warum sind es am Ende nur 3l Most geworden? Die Bilder suggerierten ja eine Riesen-Ernte! Und Oidium oder Peronospora sind so spät im Jahr auch eher ungewöhnlich...
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fibroin
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von fibroin »

Wieviel kg Trauben hast du denn geerntet?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Elektrowok
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Elektrowok »

Das war ja nur der Spätburgunder, der an der halbhohen Rankhilfe wächst.
Sind doch 4l bei genauerem Hinsehen.
blumentopferde, wenn du meinst dass der Burgunder den Muskateller erschlägt, mach ich's wohl doch besser so dass ich bloß mit etwas Muskateller auffülle um auf spundvolle 5l zur Klärung zu kommen. Also 5l burgunderlastigen Verschnitt und den Rest als reinsortigen Muskateller. :) Die Mulsum-Idee ist gestorben wegen Veto vonseiten der Abnehmer.

Der Googletreffer hier meint über weißen Muskateller, "Das Bukett des Weines muss man durch ausreichende Maischestandzeit sicherstellen.". Dieselbe Quelle sagt über den roten Muskateller, er sei zum weißen fast identisch.
Was meint ihr, kann ich mich an eine Maischegärung für diesen Weißwein rantrauen? Meine Trauben sehen sehr gesund aus, die paar verpilzten kann ich aussortieren. Würde die Standzeit kurz halten (8-10h), aber danach hab ich ja trotzdem noch den Trub vom Abpressen, also eine Schleimfraktion bei Anwesenheit von Alkohol. Problematisch?
Ich bin da jetzt nicht fixiert auf die Idee... nur weil oben dazu geraten ist, und ich mir außerdem denke damit könnte der Wein ein höheres Reduktionspotenzial kriegen, also robuster gegen Oxidation werden... wobei mit Stabivit eh noch Ascorbinsäure drankommt, aber halt spät.

Mist, hat nicht geklappt mit der Trennung der Themen Anbau und Verarbeitung. ;) Ist wohl irgendwie prinzipbedingt beim Wein.
Zuletzt geändert von Elektrowok am 15 Oktober 2013 20:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von blumentopferde »

Den Muskateller getrenn
Elektrowok hat geschrieben: blumentopferde, wenn du meinst dass der Burgunder den Muskateller erschlägt, mach wohl doch besser so dass ich bloß mit etwas Muskateller auffülle um auf spundvolle 5l zur Klärung zu kommen. Also 5l burgunderlastigen Verschnitt und den Rest als reinsortigen Muskateller. :)
Klingt nach einer guten Idee!
Der Googletreffer hier meint über weißen Muskateller, "Das Bukett des Weines muss man durch ausreichende Maischestandzeit sicherstellen.". Dieselbe Quelle sagt über den roten Muskateller, er sei zum weißen fast identisch.
Was meint ihr, kann ich mich an eine Maischegärung für diesen Weißwein rantrauen? Meine Trauben sehen sehr gesund aus, die paar verpilzten kann ich aussortieren. Würde die Standzeit kurz halten (8-10h), aber danach hab ich ja trotzdem noch den Trub vom Abpressen, also eine Schleimfraktion bei Anwesenheit von Alkohol. Problematisch?
Ich hab da leider keine Erfahrungen, habe aber gelesen, dass man bei Weißwein schon bei 5-6h von einer "langen" Maischestandzeit spricht. Möglicherweise sind 8-10h da schon zu viel des Guten!

lg, blumentopferde
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Re: Wein am Haus meiner Eltern

Beitrag von Elektrowok »

blumentopferde hat geschrieben:(Auch der rote Muskateller ergibt einen Weißwein, der bei Maischegärung kaum Farbe annimmt - so es denn ein roter Muskateller ist)
Dein Misstrauen in der Sache war berechtigt -
ich hab mich wohl geirrt (ist halt alles noch Chaos bei mir). Der Muskateller ist eine weiße Variante, und das was rot wurde ist alles Spätburgunder. Die Sortengrenzen wurden beim Zerquetschen der Trauben richtig deutlich, der Muskateller ist begeistert aufgeplatzt und der kleinbeerigere Spätburgunder hat sich eher gewehrt.
Der Wein hat mich heimtückisch getäuscht, indem der Spätburgunder von der Lage "halbhohes Gerüst" seinen Namen missachtete und kollektiv früh reif wurde.

Es sind letztlich ähnliche Mengen an weiß und rot rausgekommen. Das heißt, den "Frühburgunder" vom halbhohen Gerüst dabei mitgerechnet.
Habe jetzt 12l weißen Muskateller zur Entschleimung, 72 Oe
und 13l Spätburgundermaische, 77 Oe vor Aufzuckerung. Die Werte oben waren wohl Mondzahlen, ich hatte da einfach Trauben direkt aufs Refraktometer zerquetscht. Jetzt hab ich, wie in der Anleitung zur Verarbeitung empfohlen, die Probe durch einen Kaffeefilter geseiht.
Siehe da: deutlich niedrigere Extraktgehalte. Aber immer noch gut, glaube ich.
Die 4l "Burgunder Frühlese" sind bei den 13l Maische schon mit reinverschnitten. Wieder ein Ballon frei.
Bild
Muskateller abpressen - das geht schon aweng leichter als bei Zwetschgen
Wobei man dem Saft beim Oxidieren ja echt zuschauen kann... zack, ist die Grenzschicht braun.
dahinter ein gärender Roggen-Porter, der Kamerad hat viel Ärger gemacht... sonst wär auch mehr rausgekommen.


Vorgehen ist jeweils Saft- und Maischegärung nach Anleitung. Beim Weißwein also keine Standzeit, weil der Muskateller klar der kränkliche ist (viele beim Anfassen "ditschige" Beeren, ohne sichtbare Defekte)
Spätburgunder dagegen krankt binär: die meisten waren augen- und fingerscheinlich kerngesunde, schöne Beeren, darunter nur ein paar ganz schrumpelige Faule. Sehr angenehm, das.
Beide Weine sind mit Bioferm Rouge angestellt.

Bild
Schöne Dolden... äh, Moment??
ich mache Bier aus Sachen mit Stärke und Wein aus Sachen mit Zucker. Für mich definiert sich der Unterschied über die Kettenlänge.
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