Vogelbeere mit Honig - Blitzgärung?

[MetNewbi]

Hallo,

ich habe vor einem Monat 11 kg Vogelbeeren mit dem Pürierstab grob zerkleinert mit 4 kg Honig und Portweinhefe in einem 20L Hobbock angesetzt. Nach einer Woche abgepresst und mit Wasser und Honig aufgefüllt. Das Ganze hat gut, aber auch nicht ausgesprochen stürmisch gegoren. Zumal der Kübel in der Küche auch nicht besonders warm stand. Heute habe ich, nachdem am Gärröhrchen sich nichts mehr tat, mal gemessen und meinen Augen nicht nicht getraut
17% Alk, Selbstklärung und 35 Öchsle Restsüße. Allerdings ist der Sud tierisch bitter
Ich werde in den nächsten Tagen wohl abziehen und dann mal versuchen mit Blütenhonig-Met das Gebräu zu verschneiden
Hoffentlich verhält sich das Ganze nicht analog zum Jauche-Theorem
(Eine Kelle Wein ins Jauchefass ergibt Jauche - eine Kelle Jauche ins Weinfass ergibt ebenfalls Jauche!)

Gruß Gerald

[fibroin]

Hast du die Mährische Vogelbeere genommen oder die gewöhnliche? Die letzte macht jedenfalls ungenießbaren Wein. LandyAli hat die gewöhnlichen Beeren gekocht, du auch?

[MetNewbi]

Hi fibroin,

ich hatte gehofft, die Mährische Vogelbeere erwischt zu haben (in Dresden wäre das ziemlich wahrscheinlich) da die Beeren alle mehr oder weniger (meist mehr) Gerbstoffe enthalten, habe ich einfach darauf gehofft, das was Genießbares dabei rauskommt

Gruß Gerald

[Ehli]

Hi Gerald,
gleiches Ergebnis bei mir allerdings nur 14% wobei ich ganz sicher die Mährische verwendet habe. Habe jedoch nach dem hier schon geposteten "Ost" Rezept gearbeitet.Solange noch genügend Restsüße da ist der Geschmack im Mund super. Aber ja nicht schlucken dann kommt der bittere Nachgeschmack.
Vorläufiges Urteil: "Der Aufwand hat nicht gelohnt."
Andy

[MetNewbi]

Hi Ehli,

ich werde mal schauen, wozu ich das Zeug noch verwenden kann. Eine Tasse kann ich ja mal versuchen warm zu machen. Schlimmer wird's nimmer...
Vielleicht hilft auch die gute alte Schönung ein paar Gerbstoffe aus dem Verkehr zu ziehen
Noch widerstrebt es mir, den Ansatz, in dem doch einiges an Arbeit steckt, zum Desinfizieren des Abflusses zu verwenden

Gruß Gerald

[matzl0505]

@ Ehli und Metnewbi:
Wann habt ihr die Vogelbeeren geerntet?
Direkt vor unserer Haustür steht auf einer Gemeindegrünfläche eine Eberesche. Ich hatte eig. nicht vor daraus Wein zu machen, weil ich davon ausging(was sich nach Geschmacksproben im Sommer bestätigte), dass das eine gewöhnliche bittere Eberesche ist.
Als ich zum Schlehenernten aufgebrochen bin, hab ich nochmal zwei Beeren probiert und sie waren absolut nicht mehr bitter, fast schon ein wenig süß. Zwar nicht lecker, aber auch nicht bitter.
Jetzt bin ich auch am überlegen mal einen 5l Testansatz mit Vogelbeere nach Nachtfrost zu machen.
Mal schauen was die Kapazitäten hergeben.

gruß
Marius

[MetNewbi]

@ matzl0505,

ich habe die Dinger am 4. Oktober, soweit ich mich erinnere, geerntet und angesetzt. Die Beeren fingen schon an schrumpelig zu werden.

Gruß Gerald

[matzl0505]

@metnewbi:
Vor oder nach dem ersten Frost?
Laut Wiki soll man die ersten Fröste abwarten.

gruß
Marius

[MetNewbi]

Hallo,

noch vor dem ersten Frost. Jetzt hängt so gut wie nichts mehr auf den Bäumen, weil die Schwerkraft das ihrige getan hat
Das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich, ist mir aufgefallen. Durch den relativ trockenen Sommer und Herbst waren es fast schon Rosinen. Außerdem wenn die Dinger schon matschen, ist ein Abbeeren quasi aussichtslos.

Gruß Gerald

[Ehli]

Hi Marius,
auch ich hab weit vor dem ersten Frost geerntet, dann allerdings gefrostet.
@Gerald: Für'n Guss ist der sicher nicht.
Der wird wie meine Hagebutte erst mal 2 Jahre nach ganz hinten im Keller verbannt.
Andy

[Schmidtek]

Habt ihr eure Beeren vor der Gärung mal gekocht/erwärmt?
Unser Vorkriegsbuch empfiehlt das, um die Beeren genießbar zu machen...

Gruß Schmidtek

[Ehli]

Nee Schmidtek,
totel nach Rezept mit Wasser und Antigel, Abpressen... Trester nochmal mit Wasser und nochmal pressen.
Das mit dem Kochen / erhitzen hab ich einfach nicht gelesen Trotzdem zuversichtlich.
Andy