Titration bei dunklen Weinen

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
MSBerlin
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Titration bei dunklen Weinen

Beitrag von MSBerlin »

Hallo.
Ich habe Hollunderbeerwein, Johannisbeerwein aus dunklen Beeren und Jostawein angesetzt und die Gärung ist so gut wie beendet. :D
Jetzt möchte ich die Gesamtsäure messen. Dazu habe ich mir die Analytik schon durchgelesen. Es ist alles gut beschrieben. :shock:
Nur ich sehe keinen Unmschlag auf dem Lackmuspaier.
Kann das Papier auch unbrauchbar werden? Ich hatte das Set von einem Bekannten, der es auch schon einige Jahre liegen hatte. ?-|
Ich war hier im Forum auf der Suche nach einigen Fotos, wo der Umschlag einmal verdeutlich wird. Ist so etwas vorhanden?
Fibroin hat gut dargestellt, wie der Umschlag bei Stachelbeerwein vor sich geht. Aber da ist der Wein auch heller.
Bei sehr dunklen ist eben das Problem mit dem Lackmuspapier. :(
Grüße

MSBerlin
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Lackmuspapier ist eine Krücke. Ggf musst Du Titrieren und dabei auf den Farbumschalg der Fruchtfarbstoffe achten. Ist auch nicht wirklich genau aber besser wird es ohne pH-Meter nicht gehen.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Ach ja, das Lackmuspapier ist bei den Säuremeßset's dabei. Habe ich auch so einen Block mit Streifen. Da läßt sich wirklich schlecht mit arbeiten, denn nur wenn der Wein angetrocknet ist, dann sieht man den Farbumschlag genau. Ich habe mal bei Holunderbeerwein alle halbe g/l-Werte einen Tropfen auf den Streifen aufgetragen und dann trocknen lassen. Da ließen sich von rot nach blau die Tropfen sehen. Das ist aber wie FWK schon sagt eine Krücke. :(

Später habe ich aber auch den Holunderbeerwein wie den Stachebeerwein gemessen. Der Farbumschlag ist zwar gering, aber sichtbar. Es sei denn, du hast eine Farbsehschwäche. Das wäre Pech. :|
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
MSBerlin
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo Fruchtweinkeller und Fibroin

Ich bin jetzt etwas irritiert, weil ich bislang aus den Beiträgen entnommen hatte, dass eine Messung mit einem PH-Meter keinen direkten Rückschluss auf die Säure zuläßt. :|
Ich habe mir einen PH-Meter zugelegt. Ein digitales für die Aquarianer.
Damit habe ich auch die dunklen Weine gemessen. Die Werte lagen so zwischen 3,5 - 4.
Ist das doch verwertbar? ?-|
Wenn nicht, wie kann ich dann einigermaßen verlässlich die Säure bestimmen? Ich sehe bei den dunklen Weinen keinen Umschlag mehr. :(
Es wurde ja auch schon die Methode mit dem Verdünnen angesprochen, um den Wein durchsichtiger zu machen.
Gibt es da eine Umrechnungsformel?.
Wenn ich 100 ml 10 Fach verdünne auf 1 L, wie muß ich dann den gewonnenen Wert umrechnen?
Ich will ja keine Laborwerte, aber so Pi mal Daumen schon in etwa wissen, ob an der Säure noch gefeilt werden muß. ?-|
Saure Grüße :D
MSBerlin
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo MSBerlin,

wie Du mit einem PH-Meter die Säure mißt, steht auf der Homepage beschrieben:

Die Analytik

Gruß Birgit
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Mit dem PH-Meter bist du auf einem guten Weg. Allerdings nur über die Tritation.

Also, Weinprobe solange tritieren, bis das PH-Meter 7 anzeigt. Dann kannst du die Gesamtsäure in dem Glas ablesen. Hiermit entfällt die Schwierigkeit mit der Sicht des mit dem Farbumschlags.

Sonst geht es leider nicht. Du kennst eben nicht die Zusammensetzung der Säure. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
MSBerlin
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo
Jetzt habe ich es geschnallt. ?-|
Vielen Dank. Manchmal braucht man den direkten Stoß.
8-)
Schöne Grüße

MSBerlin
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Steven
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Beitrag von Steven »

Was man vielleicht auch mal probiern könnte wäre erst den Indikator Phenolphtalein zu nehmen. Dieser wird in saurem Milieu farblos und dann etwas Universal-Indikator dazu und der könnte vielleicht dann einen genaueren Farbumschlag geben.


bye steven
Gaerbaer
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Beitrag von Gaerbaer »

kann mann dunkle weine eigtl nicht zb 1 zu 3 mit wasser verduennen, der wein ist dann hell genug um den farbumschlag zu erkennen, und dann die gemessene sre mal verduennungsfaktor ist tatsaechlicher sregehalt????
nur so ne idee...
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Prinzip ja. Ich traue dem Acidometer allerdings eh nicht so recht, man muß beim mischen schon sehr genau arbeiten (z.B. damit nur wenig am Finger hängen bleibt etc.) um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. Und wenn Du die Probe 3fach verdünnst kann Dein Fehler auch 3x so groß werden. Also sorgfältig arbeiten ;)
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Kalle
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Beitrag von Kalle »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Im Prinzip ja. Ich traue dem Acidometer allerdings eh nicht so recht, man muß beim mischen schon sehr genau arbeiten (z.B. damit nur wenig am Finger hängen bleibt etc.) um ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. Und wenn Du die Probe 3fach verdünnst kann Dein Fehler auch 3x so groß werden. Also sorgfältig arbeiten ;)
?? Das versteh ich nicht.
Wieso sollte sich der Fehler verdreifachen, wenn man die Probe verdünnt?
Also immer vorruasgesetzt, man nimmt VE Wasser oder dest. Wasser zum Verdünnen.
Die Säuremenge ändert sich ja nicht dadurch, die im Glas ist.
Und der pH wert auch nicht wirklich signifikant.
Da wäre der Fehler durch ein schlecht oder garnicht kalibriertes pH-Meter schon deutlich schlimmer.

grübelnd
Kalle

[Dieser Beitrag wurde am 11.07.2006 - 08:02 von Kalle aktualisiert]
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo,

der Fehler z.B. durch an die Finger anhaftende Flüssig usw. ist bei beiden Messungen der gleiche. Nur einmal nimmst Du ihn mal drei.

Gruß Birgit
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