Apfelwein bei 19Grad fertig gegoren und jetzt??

[Dennis99]

Hallo Leute,

ich habe dieses Jahr 2x 60 Liter und 1x 100 Liter Fässer in der Wohnung gären lassen.
Nach gut 2 Monaten ist er nun fertig gegoren.

Mir stellt sich nun die Frage, ob ich den Apfelwein von der Hefe abziehen und schwefelen soll und dann umstelle in den kühlen Lagerraum? Oder ob ich ihn auf der Hefe lasse und versuche die Fässer ohne große Erschütterungen dort hinzutragen.

Man lässt ihn ja eigentlich länger auf der Hefe, dass er intensiver schmeckt.
Andererseits darf er ja glaube ich nicht „aufgemischt“ werden (z. B. beim tragen in den Lagerraum) weil er dann „umkippt“.

Länger bei 19Grad stehen lassen (er ist ja fertig gegoren) will ich ihn auch nicht, sonst wird er noch schlecht.

- Noch auf der Hefe stehen lassen bei 19 Grad?
- Auf der Hefe stehen lassen und umstellen in den kühlen Lagerraum?? (Gefahr der Erschütterung)?
- Abziehen/schwefeln und dann umstellen in den kühlen Lagerraum?

Was meint ihr??

Gruß
Dennis

[JasonOgg]

Ich würde ihn schwefeln und von der Hefe ziehen. Da ist noch genug Hefe im Wein um den Lagereffekt zu bekommen. (Stichwort Feinhefe)
Das Risiko, dass sich die Hefe zersetzt wäre mir zu groß.

[Fruchtweinkeller]

Pro und Contra "Hefeabzug" steht ja auf der Homepage. Das kann jeder selbst entscheiden

Andererseits darf er ja glaube ich nicht „aufgemischt“ werden (z. B. beim tragen in den Lagerraum) weil er dann „umkippt“.

Nö

[JasonOgg]

Die Keller moderner Wohnungen sind meist zu warm für eine Lagerung des Mosts auf der Hefe. Nochmals: Wer die kühle Lagerung nicht gewährleisten kann sollte unbedingt früh von der Hefe abziehen.

Sorry, da war ich voreilig von unserem Keller ausgegangen, Dennis hat noch nichst über seinen Lagerraum gesagt.

Was das Aufmischen angeht, so lange ist er ja noch nicht ruhig, da hätte ich keine Bedenken.

[Dennis99]

Hab noch mal nachgelesen…

Wo ich auch aufpassen muss, dass der Gärstutzen nicht hochgeht bei evtl. einsetzender Milchsäuregärung. Ich denke der gärt noch, dabei ist er vielleicht schon längst im nächsten „Stadium“.


Angeblich ist der Zuckeranteil ja auch in wenigen Tagen vergoren.
Bei mir ist es bei 18 Grad nun 2 Monate her wo er blubbert und ich hatte angesetzte Steinberg-Hefe hinzugegeben.

Ich werde nun besser abziehen und schwefeln und dann in den kalten Keller (0-2 Grad) stellen.

Letztes Jahr ist er mitten in der Gärung (draußen im alten Stall) eingefroren und war erst im Mai fertig gegoren. Diesmal stell ich ihn rein in die Wohnung und würde ihn evtl. diesmal sogar zu lange stehen lassen. Die Gefahr will ich natürlich auch nicht eingehen!

[Dennis99]

So, hab ihn am Sonntag abgezogen und geschwefelt. Bis jetzt alles ok...

[Miraculinx]

hallo Dennis,

es ist vielleicht etwas spät, dass ich dir über meine persönliche Erfahrung zum Thema: wann schwefeln: vor, oder nach dem Abziehen, das folgende berichten möchte:
Ich hatte zwei Apfelweinansätze abgezogen.
Den ersten habe ich geschwefelt, ca. 10 Tage absetzen lassen und danach dann in 5.Liter Ballons abgezogen.
Dabei habe ich festgestellt, dass ein zweites Abziehen seither, und das ist jetzt immerhin ca. zwei Monate her, nicht mehr erforderlich war, da keine Hefereste am Boden mehr zu sehen waren bzw. auch heute nochimmer nicht zu sehen sind !
Den zweiten Ansatz hingegen, habe ich, ohne ihn zu schwefeln,sofort, ebenfalls in 5-liter Ballons, die ich vorher mit etwas (ca.0,5 bis 1 gramm Schwefel jeweils)versehen hatte, übergeführt und nach ca.schon 2 bis 3 Tagen festgestellt, dass sich ein neuer, kräftiger Bodensatz gebildet hatte, was ein erneutes Abziehen meiner Ansicht nach erforderlich machte.
Nun... Meine Lehre, die ich persönlich daraus zog, war, dass die erste Methode die Bessere, weil weniger arbeitsintensivere ist.

[KommandeurMumm]

Wenn ich nicht irre steht in den FWK Rezepten deutlich: Schwefeln, kühl und ruhig lagern und nach einer Woche bzw. gewünschter Zeit abziehen.
Der Schwefel behindert die Hefen zusätzlich und hilft mit, dass diese sich absetzen. Damit bleibt zumindest für mein Dafürhalten nur eine sinnvolle Vorgehensweise. Wo bestand jetzt genau die Unklarheit?