Spontangärung bei Sauerkirsch. Kann das was werden?

Snoopal
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Spontangärung bei Sauerkirsch. Kann das was werden?

Beitrag von Snoopal »

Hallo zusammen!

Nach ein paar gelungenen Ansätzen mit Johannis und Apfel verzweifle ich gerade mit meinen Sauerkirschen. ?-|
Nunja, bin selber schuld, hab nämlich mal wieder vergessen, einen Gärstarter anzusetzen. (Wie kann man nur, ich weiss... Aber die Kirschen kamen spontan zu mir und ich "musste" gleich anfangen. :schlecht: )

Hab also heut früh die Kirschen abgepresst und in den Ballon gefüllt und gleichzeitig einen Gärstarter angesetzt. Nun, dieser hat sich nicht gemuckt, aber der Saft im Ballon hat angefangen zu schäumen und gärt jetzt gemütlich vor sich hin. Aus Frust und ohne denken habe ich den Gärstarter aber auch in den Ballon gekippt... (Heut ist nicht mein Tag)

Macht es nun Sinn, den Ansatz zu beobachten, oder soll ich ihn lieber gleich der Kanalisation gönnen, damit wenigstens die Ratten noch guten Kirschsaft bekommen? :?:
Kann sich die gute Reinzuchthefe noch durchsetzen oder klappt evtl. die Gärung mit der wilden Hefe auch und mein Wein wird trinkbar? (Oder treibt hier jemand anderes sein blubberndes Unwesen?)

(Sorry, falls es ein ähnliches Thema schon gab, dann gebt mir bitte Bescheid. In der Suche habe ich nichts gefunden....)
Servus!
lexxa
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Spontangärung bei Sauerkirsch. Kann das was werden?

Beitrag von lexxa »

wie lange war denn der gärstarter nicht aktiv?
ansonsten tut das zugeben von reinzuchthefe nicht weh.
wäre vieleicht sinnvoll parallel noch einen Gärstarter zu machen und wenn dieser anspringt, hinzugeben.
verloren ist da noch nix :D

gruß
"Schade, daß man einen so guten Wein nicht streicheln kann."
Kurt Tucholsky

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, fix einen neuen Gärstarter machen, auf Prozente bringen und noch zugeben. Denn man kann nie wissen was für Hefchen da gären. Wenn du Pech hast sind das kleine Kopfschmerz-Zicken :schlecht:
Besorg Dir in Zukunft lieber Trockenhefe. Damit sind die lästigen Gärstarter-Probleme Geschichte.
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Beitrag von skookum »

Tach auch,
Mit der Trockenhefe hat FWK recht. Das eliminiert die lästigen Gärstarter. Was aber zu beachten ist:
Die Hefe hebt man ja am besten im Kühlschrank auf.
Ehe man sie dann dem Most oder der Maische beimengt, müssen sie sich bei Raumtemperatur erst mal aklmatisieren, sonst können sie einen Teperaturschock
erleiden und auch "zickig" werden.
Ich benütze seit Jahren Hefe von Erbslöh/Geisenheim,
und zwar deren HEFIX 1000 (selektionierte Trockenreinzuchthefe) die besonders gut für Fruchtweine ist.
Grüße
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Warum ist sie "besonders gut" für Fruchtweine geeignet?
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Beitrag von skookum »

Tach auch,
Hierzu das Datenblatt der Hefe.
www.erbsloeh.com/de/datenblatt/W … x_1000.pdf
Bitte die Punkte unter Behandlungsziel beachten.
Grüße
skookum

[Dieser Beitrag wurde am 30.06.2007 - 23:51 von skookum aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da steht nichts, was nicht auch bei anderen Reinzuchthefen steht, und nichts fruchtweinspezifisches ("Vollständige Endvergärung" bezieht sich auf den Fruktoseüberhang beim Ende einer Traubengärung, dieses Problem ist bei den meisten Fruchtweinen eher nicht gegeben, höchstens beim Honigwein).
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Beitrag von sigi »

Keine Antwort ist auch eine Antwort... 8-)

Warum besonders gut für Fruchtweine ?

Gruss... Sigi
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Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

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Beitrag von skookum »

Tach auch,
@ Sigi: Das werde ich so NICHT stehen lassen.
Offensichtlich hast du den Link nicht angeklickt.
1.)Selektionsziel war es eine Hefe zu finden, die sehr wenig SO2-bindende Gärungsnebenprodukte erzeugt- hier ist Acetaldehyd wohl der grösste Feind.
2.)Diese Hefe hat eine extrem niedrige Schaumbildung-
ein definitiver Pluspunkt bei Früchten mit feinen Aromen, wo das Aroma aus dem Schaum vermehrt ausgasen kann.
3.)Bei der sehr kompetenten Telefonischen Beratung wurde ich damals gefragt, was ich hauptsächlich vergären wollte,(in meinem Falle Äpfel)und mir wurde
speziell diese Hefe empfohlen.
Grüße
skookum
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bleib mal ruhig ;)

zu 1. Das ist nicht fruchtweinspezifisch, sondern ein generelles Ziel bei der Selektion von Reinzuchthefen.

zu 2. Warum sollen feine Aromen aus dem Schaum vermehrt ausgasen? Davon steht nichts im Datenblatt.

zu 3. Dein Telefonat ist ein gutes, wenn nicht das einzige greifbare Argument. Aber davon steht natürlich nichts im Datenblatt.

Und jetzt sollten wir wieder zu den Problemen von snoopal zurückkommen.

[Dieser Beitrag wurde am 01.07.2007 - 09:50 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von skookum »

Tach auch,
Das mit dem Schaum, stelle ich mir so vor:
eine hohe Schaumkrone sitzt oben auf. Sie hat im Vergleich zu Flüssigkeit eine enorm grössere Oberfläche. CO2-Bläßchen, die aus der Flüssigkeit nach oben kommen, müssen durch den Schaum um danach durch den Gärspund entweichen zu können. Dabei reissen sie Aromastoffe mit sich- "waschen" den Schaum quasi aus.
Der schale Schaum fällt irgendwann zusammen und verflüssigt sich wieder. Wenn eine Hefe jetzt vermehrt neuen Schaum bildet, dann wiederholt sich der Kreislauf bis Ende der Gärung und eine Menge an Aromen haben sich dabei verabschiedet.
Wenn an meiner Theorie was falsch sein sollte, lerne ich gerne dazu.
Grüße
skookum
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Schaum steigt relativ gleichmäßig nach oben, zudem verkleinert sich (zumindest im Ballon) der Querschnitt. Wenn überhaupt dürfte der Effekt der Oberflächenvergrößerung minimal sein. Zudem könnte ich mir ein Gegenmodell überlegen, nach dem der Schaum "isolierend" für die Aromen wirkt, weil sie im Schaum festgehalten werden und somit Gelgenheit haben, wieder in Flüssigkeit überzutreten (Schaum enthält ja Flüssigkeit, die mit nach oben getragen wird und wieder hinunter fließt). Aber das Modell ist vermutlich ebenfalls wenig hilfreich. Der Aspekt der Schaumreduktion ist unter dem Aspekt der Gefäßgröße zu sehen.
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