spontane Gärung

Manveru · Beitrag von **Manveru** » 09 Juli 2004 00:26

hallihallo!

schönes Forum habt ihr hier

Vor ungefähr einem Monat habe ich meinen ersten Met angesetzt

Dabei sind 5l Liter Honig-Wasser Gemisch übrig geblieben, welche ich in einen verschlossenen Karnister abfüllte. Nach 2 Wochen des Vergessens wollte ich das Gemisch für einen neuen Ansatz bereitmachen.
Aber siehe da, es hat sich verelbstständigt (jaaa...eees leeebt) und es gab einen netten Champagner-knall

Naja mittlerweile steht der kleine Karnister inklusive Gährror neben dem 35l Ballon und blubbert schön vor sich hin (4-5/min), aber ich bin mir nicht so ganz sicher was dort am Ende herauskommen wird. Angesichts der Tatsache, dass man angeblich im MA in den Ballon gespuckt hat, um die Gärung anzutreiben dürfte es wohl nicht allzu ungesund sein oder?

Hat von euch jemand eine Idee?

Birgit · Beitrag von **Birgit** » 09 Juli 2004 00:45

Hallo,

da bist Du wirklich mitten im Mittelalter. Du hast eine spontane Gärung. In jedem Bienenstock und überall in der Natur kommen wilde Hefen. Der Honig fängt in der Wabe nicht an zu gären weil der Zuckergehalt zu hoch ist ( siehe Homepage unter Zucker). Nun hast Du den Honig mit Wasser versetzt und den zuckergehalt herabgesetzt und die Hefen haben angefangen zu gären. So war es auch im Mittelalter. Der Nachteil ist folgender: Es gibt ungefähr 12 Hefearten die so eine Gärung hervorrufen können, und man weiß nicht welche gerade am Werk. Es kann sein das der Wein nur einen niedrigen Alkoholgehalt erreicht oder das er untypisch schmeckt. Er kann auch wohlschmeckend werden, ein reines Glücksspiel.

Im Mittelalter hat man tatsächlich in den Wein gespuckt, weil der Wein dann besser gegoren hat. Der menschliche Speichel enthält ein Enzym welches beim Pektinabbau hilft, heute setzt man im Prinzip den gleichen Stoff in flüssiger Form zu, heißt dann Antigel. Außerdem können im Speichel Hefen enthalten sein welche eine Gärung einleiten.

Grüße Birgit

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 09 Juli 2004 08:47

Hallo,

siehe auch das Kapitel "Die Hefe" auf der Homepage zum Thema Reinzuchthefe contra wilder Gärung

Wenn Du Dir unsicher bist, ob der Wein gut wird, würde ich den Geschmack kontrollieren und sicherheitshalber noch eine Reinzuchthefe zugeben. Die startet zwar arg verspätet, aber im Zweifelsfall stellst Du sicher, dass Du überhaupt auf einen brauchbaren Alkoholgehalt kommst, der den Wein halbwegs stabilisiert (also mindestens 11-13 %). Auch die anderen Zutaten nicht vergessen (Säure, Hefenährsalz, Trübstoffe duch naturtrüben Apfelsaft oder Mehl), damit die Gärung zügig verläuft, wodurch Weinfehler verursachende Mikroorganismen keine Chance haben.

Tschüss, A.

[Dieser Beitrag wurde am 09.07.2004 - 08:48 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

Tompson · Beitrag von **Tompson** » 09 Juli 2004 09:39

Würde es nicht - um Zeit wegen der Bestellungsdauer und auch Geld zu sparen - Sinn machen einen halben Liter vom richtig angesetzten Met zuzugeben. Da sind doch schließlich Reinzuchthefen am Werk und es wäre auch nichts anderes, als wenn man einen Gärstarter zugibt?

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 09 Juli 2004 10:05

klar, klingt gut

Manveru · Beitrag von **Manveru** » 16 Juli 2004 23:24

Danke für die Antworten

Naja ich glaube ich werde einfach abwarten und schauen, was dabei herauskommt. Scheint ordentlich zu gären - 0,5cm bodensatz bis jetzt. Geschmack ist noch sehr Süß und spritzig.. naja mal abwarten.

Mein Entusiasmus wurde außerdem etwas gebremst, nachdem der große Weinballon vor einigen Tagen in meinen Händen beim Umfüllen zerborsten ist.

War wohl doch schon zu alt.
Naja mal sehen, wie die übriggebliebenen Flaschen schmecken werden