Säurewerte

Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von fibroin »

Also, 2004 war das mit der Doppelsalzfällung, der Wein ist von 15,5 auf 8,5 g/l runtergekommen. Das war der Wein mit weißem Bodensatz. Weinstein hat sich da nicht gebildet. Aber 2005, nachdem der Wein einige Tage bei 0 ° draußen gestanden hat.

Das mit der Apfelsäure, das wüßte ich auch mal gerne, aber das ist ja nicht unser Ding, das zu analylieren. Und ob ich eine BSA gehabt habe, dass vermute ich kaum. Weil die Werte nie runter gingen. Ich werds natürlich in diesem Jahr beobachten.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7826
Registriert: 03 April 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von Birgit »

@fibroin

Hast Du bei der Isabella während der Gärung keinen Weinsteinausfall?

@Dreizehn

Kann es sein, dass diese Rebe einen überproportinal großen Apfelsäureanteil hat? Bin da nicht der Fachmensch für, aber es würde zum Teil den geringen Weinsteinausfall und den rauhen Geschmack erklären.

Da wäre eine Weinanalyse doppelt interessant....

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Säurewerte

Beitrag von Dreizehn »

Der rauhe Geschmack dürfte eher mit den Labrusca-Erbgut zusammenhängen. Was aber viel wichtiger ist: Isabella kann das nicht sein, die hat blaue Beeren, habe ich gerade nachgesehen. Deshalb Frage an fibroin: Wie sind wir/ich (weil ich stark daran beteiligt war) darauf gekommen, bei Deiner Rebe könnte es sich um Isabella handeln? War die Beerenfarbe schon bekannt? Wir müssen jedenfalls weiter forschen.

Mein Winzerfreund Walter hat eine interspezifische Rebe vor Jahren an einen Zaun gepflanzt, ich stelle hier mal 2 Bilder ein.





fibroin, erkennst Du irgendwelche Ähnlichkeiten? Die Beeren haben ebenfalls einen sehr starken Geschmack, das Beerenfleisch ist etwas gallertartig.

Grüße, Dreizehn
Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von fibroin »

Jetzt bin ich wieder ratlos. Jedenfalls habe ich vor der Lese noch Detailaufnahmen gemacht, die stelle ich mal ein. Das Blatt ist ähnlich, die Trauben sehen gleich aus.





Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Säurewerte

Beitrag von Dreizehn »

Die Trauben mit ihren stark bedufteten Beeren gleichen sich schon ziemlich, aber die Blätter sind sehr unterschiedlich: stark gezähnt, 3-lappig mit spitz auslaufendem Mittellappen, eher glänzende Oberfläche; bei Deiner Rebe sind die Blätter schwach 5-lappig, ungleichmäßig schwach gezähnt, mit eher rundlicher Blattform, Mittellappen mit tiefen Seitenbuchten, mattere Oberfläche. Mir fällt außerdem auf, dass die Blattstiele rötlich gefärbt sind, außerdem scheint es so, dass das Grün der alten Blätter dunkler ist.

Wir werden wohl weitersuchen müssen.

Grüße, Dreizehn
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7826
Registriert: 03 April 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von Birgit »

Um noch mal auf den Ausgang der Diskusion zu kommen:
Fibroin hat geschrieben:nach Entschleimung 6 g/l

und jetzt nach der Gärung bei 11 %Vol 8 g/l.
Nach der Entschleimung ist der Most klar, ich glaube nicht das dann noch Säure aus Fruchtzellen gelöst wird. Wenn man dann eine Zunahme von Säure beobachtet müßte ein Säurebildner am Werk sein. Das einzge was mir in diesem Zusammenhang einfällt sind Milchsäurebakterien. Diese können Zucker in Milchsäure umwandeln. Das würde dann erklären warum sich wiederum die Säure so schlecht fällen läßt.
Das ist jetzt eine Spekulation, was meint ihr dazu?

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2006 - 07:57 von Birgit aktualisiert]
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Säurewerte

Beitrag von Dreizehn »

Denkbar.

Wir müssten mal einen Biologen fragen, ob eine Zunahme in dieser Höhe möglich ist...

Grüße, Dreizehn
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31392
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Säurewerte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Waswiedochnichtich? ?-| :D

In der Theorie könnte das sein, Milchsäurebakterien produzieren aus einem Molekül Glucose ein bis zwei Moleküle Säure. Es würde also reichen, wenn ein vergleichsweise kleiner Teil des Gesamtzuckers durch Milchis vergoren würde.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Dreizehn
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1494
Registriert: 09 September 2005 00:00

Säurewerte

Beitrag von Dreizehn »

Danke, Scheff.

Birgit hatte den richtigen „Riecher”. Also nicht nur denkbar, sondern höchstwahrscheinlich (der Wissenschaftler kämpft bei diesen Begriffen wohl laufend mit Herzattacken). Nun ja, ein wenig stochern im Nebel ist auch interessant...

Grüße, Dreizehn
Tompson
5000 Liter Wein
5000 Liter Wein
Beiträge: 5744
Registriert: 10 Mai 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von Tompson »

... aber wohl ist mir persönlich dann nicht, kann doch theoretisch jeden Traubnwein betreffen ?-|

Mir sind *aufHolzklopf* Herzattacken zwar fremd aber ich würde eine gewisse Vorsorge schon begrüßen... Was bietet sich da an ?

Edit: Nicht Rotwein trinken, Bewegung usw. nein - gegen Milchsäurebakterien meine ich ?-|

[Dieser Beitrag wurde am 09.11.2006 - 10:06 von Tompson aktualisiert]
Oak ne jechn!
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31392
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Säurewerte

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Richtig, es könnte jeden Wein treffen. Wir hatten ja schon über die Möglichkeit eines BSA-ähnlichen Vorgangs in Fruchtweinen spekuliert. Die BSA läuft eigentlich erst nach der Gärung ab, das schließt aber nicht aus, dass die Milchis nicht schon vorher im Ansatz sind und Unsinn machen.
Wobei wir bisher die Wildhefen außer Acht gelassen haben, die können ebenfalls verstärkt Säuren bilden.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Tompson
5000 Liter Wein
5000 Liter Wein
Beiträge: 5744
Registriert: 10 Mai 2004 00:00

Säurewerte

Beitrag von Tompson »

:?:


Das A in BSA stabd doch aber für Abbau und nicht Anhäufung :schlecht:

Das sind dieselben kleinen Kerle und ich kann nix dagegen machen???
Mal warten sie gnädigerweise bis nach der Gärung und bauen Säure ab und wenn man Pech hat, bauen sie vorher Säure auf?

Sorry, hier stehe ich aufm Schlauch :mrgreen:
Oak ne jechn!
Antworten

Zurück zu „Traubenweinherstellung“