Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

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Abydos
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Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

Beitrag von Abydos »

Hallo

ich habe letzten Mittwoch meinen Traubenwein abgestochen. Dabei habe ich allerdings ein wenig Hefe mitgezogen. Der Filter hat irgendwie nicht ausgereicht.
Ich habe jetzt einige Tage gewartet und habe gesehen dass sich die Hefe wieder am Boden des Ballon abgesetzt hat. Es ist nur ganz klein wenig. Dicke würd ich sagen 1 - 3 mm. Schwer zu sagen, da der Ballonboden nicht eben ist, sondern zum Rand hin nach unten abfällt.

Kann ich das drin lassen oder sollte ich lieber ein 2. Mal abstechen mit einer entsprechenden Schwefelung?

Danke für eure Hilfe
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fibroin
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Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

Beitrag von fibroin »

Hallo Abydos, willkommen im Forum

Zuerst einige Rückfragen:
Wie hast du gefiltert?
Hast du den Wein geschwefelt?
Weißwein oder Rotwein?

Wein wird bis zur Abfüllung sowieso zweimal abgezogen. Das zweite Mal erst im Januar-Februar. Dann kann während der kalten Tage Weinstein ausfallen. Darum kann der neu gebildete Bodensatz drinbleiben.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Abydos
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Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

Beitrag von Abydos »

Erstmal danke für die schnelle Antwort.

Ich habe den Wein mit einem selfmade-Weinheber abgestochen. Es war ein steriler Schlauch aus dem Krankenhaus. Dabei hab ich wohl etwas Hefe aufgewirbelt bzw. das Schlauchende war etwas zu nah am Bodensatz.

Gefiltert habe ich mit einem Geschirrtuch, habe aber schnell gemerkt dass das nicht mal annähernd Wirkung zeigt. Ich habe diesen Tipp mal irgendwo gelesen, aber hat nichts gebracht. Daraufhin habe ich einen Rest Wein dringelassen um nicht noch mehr Hefe mitzuziehen. Doch ich habe dann gemerkt, dass doch einiges an Hefe mitgegangen ist.

Geschwefelt habe ich ganz am Anfang beim Abfüllen in den Ballon und jetzt beim Abstechen.
Es waren rote Trauben. Ich habe aber der Einfachheit halber eine Saftgärung durchgeführt.

Reicht es wirklich dass erst im Januar-Februar zu machen? Die Hefe zersetzt sich ja und ich dachte das gibt nen schlechten Geschmack.
Es ist wirklich nicht viel Hefe, aber deutlich sichtbar.

Edit: ich habe grad nochmal nachgeschaut. Am Rand ist die Schicht etwa 5- 7 mm dick. Da aber der Ballonboden zum Rand hin abfällt, denke ich dass es auf die ganze Fläche nur 3 mm sein dürfen. Sieht trotzdem irgendwie viel aus

[Dieser Beitrag wurde am 07.10.2007 - 14:35 von Abydos aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Abydos,

willkommen im Forum.

Ein wenig Resthefe kann für den Wein durchaus förderlich sein. Beim Barriqueausbau lässt man den Wein zum Beispiel manchmal auf der "Feinhefe" stehen. Damit sich die Hefe nicht oder nicht zu schnell zersetzt wird sie allderdings in Bewegung gehalten, die Fässer werden in regelmäßigen Abständen gedreht.
Unbewegte Hefe zersetzt sich irgendwann. Daraus könnte ein Böckser entstehen (muss aber nicht), zudem könnte das Wachstum von unerwünschten Bakterien gefördert werden. Dabei spielt auch die Lagertemperatur eine große Rolle.
Ob bei dir eines dieser Probleme auftreten wird kann niemand vorhersehen. Eine 3 mm dicke Hefeschicht halte ich persönlich für grenzwertig, ich würde den Wein deshalb nochmals abziehen.

[Dieser Beitrag wurde am 07.10.2007 - 15:07 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Abydos
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Rest-Hefe nach Abstich im Ballon

Beitrag von Abydos »

vielen Dank für eure Tipps.

Ich habe den Wein heute nochmal abgezogen. Diesmal hat es vollkommen geklappt und der Wein ist sehr klar, nicht mehr so milchig wie beim ersten Abzug.

Für den ersten Rosé-Wein macht er keinen schlechten Eindruck. Mal schauen wie er nach 3 Monaten aussieht.
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