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Met mit Salbei

Verfasst: 09 Februar 2011 19:32
von Ralf82
Die Idee mit dem 5-Liter-Ansatz ist gut!

Sollte es dann doch ein "Konzentrat" werden, kann man noch nach Geschmack verdünnen.

Allerdings könnte man das Konzentrat auch komplett vergären und vor dem Abfüllen auf "Trinkstärke" mit einem puren Met verschneiden (kann man ja paralell ansetzen)...

Macht die Sache bestimmt einfacher zu dosieren.

Und für den Falle einer Erkältung gibts das Konzentrat im Schnapsglas als Medizin :D

Ralf

Met mit Salbei

Verfasst: 11 Februar 2011 12:34
von Kirschwein
matzl0505 hat geschrieben: Ich würde einen Met nach Basisrezept herstellen und bei der Klärung ein paar Zweige Salbei reinhängen und dann regelmäßig probieren. Wenns zu intensiv wird einfach rausnehmen.

hm gute Idee... dann kann man vielleicht besser kontrollieren ob und wann der Salbeigeschmack zu streng wird... und da der Met in der Phase ja wahrscheinlich so um die 13-14 Prozent haben wird kann der Alkohol im Ansatz viel besser als Auszugsmittel fungieren.

Trotzdem werd ich's wohl erstmal bei einem 5-Liter-Ansatz belassen... zum Testen, und ich glaube Salbei-Met wäre wegen des doch sehr eigentümlichen Geschmacks kein Getränk das man so runtersüppeln würde wie mein schöner Kirschmet, der nächste Woche abgefüllt wird und inzwischen einfach nur absolut genial schmeckt :shock:


Naja was solls, der Salbei ist ja erst in schätzungsweise vier Monaten erntefähig, aber machen werd ich's auf jeden Fall und werde dann ausführlich berichten ;)

Met mit Salbei

Verfasst: 11 Februar 2011 13:17
von matzl0505
Na dann solltest du jetzt den Met ansetzen, damit in vier Monaten, wenn der Salbei reif ist, du ihn reinhängen kannst.

gruß
Marius

Met mit Salbei

Verfasst: 11 Februar 2011 15:40
von Kirschwein
hm passt gut, ich bin eh in ein paar Wochen bei meiner Tante die Hobby-Imkerin ist und die auch den Honig für meinen Kirschmet beigesteuert hat... wenn ich ihr feierlich ihren Anteil des Kirschmets übergebe kann ich dann auch gleich wieder Honig aus eigener Produktion mitnehmen :)

Met mit Salbei

Verfasst: 13 Juni 2012 17:22
von Kirschwein
So, ich habe jetzt tatsächlich am Wochenende mal einen Met angesetzt, den ich zu einem Salbei-Met ausbauen will.


- ca. 12,5 Liter Ansatzmenge

- knapp 1kg Zucker

- 2kg Honig; davon 500g Rapsblüten-Frühtracht und 1500g "Biophar"-Blütenhonig

- 1 Glas Apfelmus 750g (hatte vergessen naturtrüben Apfelsaft zu kaufen)

- als Hefe: Bioferm "Aromatic".

- ca. 6 Gramm Hefenährsalz

- ein guter Schuss Antigel



Der Ansatz hat super angegärt, ist eine richtig zünftige lebhafte stürmische Gärung bis jetzt... ?-|

Geplant ist, den Met erst ganz zuende gären zu lassen, und dann frischen Salbei aus dem eigenen Garten ein oder zwei Wochen lang in den Ansatz zu hängen in einem Teesieb-Beutel.

Bei der Dosierung der Salbeiblätter weiß ich noch nicht so ganz wie ich das mache... aber ich werde wohl auf jeden Fall fein säuberlich die Stengel der Blätter raustrennen, da diese ja bei Pflanzen oft viel Gerbstoff enthalten. Salbei ist ja ein eher intensives Aroma, da könnten zuviel Gerbstoffe mglw. "too much" sein.

Idealerweise soll der Salbei-Met wenn er fertig ist so ähnlich schmecken wie die allseits bekannten Salbeibonbons aus der Apotheke :shock:

[Dieser Beitrag wurde am 13.06.2012 - 17:25 von Kirschwein aktualisiert]

Met mit Salbei

Verfasst: 13 Juni 2012 20:05
von matzl0505
Wieso gibst du zum Gärstart Zucker in deinen Met?

gruß
Marius

Met mit Salbei

Verfasst: 13 Juni 2012 22:54
von Kirschwein
matzl0505 hat geschrieben: Wieso gibst du zum Gärstart Zucker in deinen Met?

tja das ist ne komplizierte Geschichte... ?-|

Ich wollte erst nen 5-Liter-Ansatz machen, aber dachte dann doch, warum nicht gleich nen 15er-Ballon ansetzen (sind ja dann 12,5 Liter Ansatzmenge geworden). Leider hatte ich nicht genug Honig dafür und es war Sonntag nachmittag, also mußte ich zum Bahnhof fahren um Honig zu kaufen... da dieser aber empfindlich teuer war am Bahnhof, hab ich etwas weniger genommen...

Unter der Woche hab ich für sowas nicht wirklich Zeit, und der Salbei bei uns im Garten gedeiht jetzt und in den nächsten Wochen so, daß man qualitativ sehr gute Blätter ernten kann... später im Jahr schmecken die Blätter oft etwas streng weil dann der Gerbstoffgehalt immer stärker wird...

Am Ende muß das alles nicht unbedingt ein Nachteil sein. Salbei hat ja ein sehr intensives herbes Aroma (wiederum Stichwort Gerbstoffe), und daß der Met ein bisschen weniger Honig enthält könnte dann dazu führen daß das Endergebnis sogar etwas milder und bekömmlicher schmeckt.

Met mit Salbei

Verfasst: 14 Juni 2012 18:49
von matzl0505
Kirschwein hat geschrieben:Am Ende muß das alles nicht unbedingt ein Nachteil sein.
Für die einen ist es nicht unbedingt ein Nachteil, für die anderen ist es einfach nur Murks.
Kirschwein hat geschrieben:daß der Met ein bisschen weniger Honig enthält könnte dann dazu führen daß das Endergebnis sogar etwas milder und bekömmlicher schmeckt.
Könnte aber auch dazu führen, dass der Wein später nach Zuckerwasser mit Salbei schmeckt und vom Honigaroma gar nix übrig bleibt.

gruß
Marius

Met mit Salbei

Verfasst: 14 Juni 2012 22:06
von Fruchtweinkeller
Der Hefebereitschaft, den angebotenen Zucker vollständig zu vergären, könnte das jefenfalls abträglich sein.

Met mit Salbei

Verfasst: 26 November 2012 10:31
von hrimthurse
Kirschwein hat geschrieben:Noch dazu ist ja Salbei nicht gleich Salbei... unserer ist durchaus sog. Echter Salbei, also schon das richtige
Für Leute, die nicht in Deutschland wohnen und Helgoländer, bietet sich auch der Aztekensalbei an :D

Re: Met mit Salbei

Verfasst: 07 Juli 2014 13:23
von Kirschwein
So, nachdem sich letztes Jahr leider wilde Hefen breitgemacht haben in meinem Met-Ansatz und er dadurch ungenießbar wurde, hab ich dieses Jahr einen neuen Versuch gewagt.

Hier die Eckdaten:

- 13-Liter-Ansatz Met aus Blütenhonig, mit vier großen geriebenen Granny Smith-Äpfeln.
- Bioferm Aromatic-Hefe
- inzwischen ausgegoren mit ca. 13% Alkohol (die Hefe wollte einfach nicht mehr).
- ca. 5 g/l Säure
- nach Ende der Gärung zwei Hände voll frische Salbeiblätter vier Stunden in den Met gehängt


Um mit den Salbeiblättern keine Keime in den Met einzubringen, habe ich die zuvor grob kleingeschnittenen Blätter fünf Minuten lang in ca. 100 ml 96prozentigem Ethanol eingeweicht. Die Wahrscheinlichkeit dass an den Blättern unseres Salbeistrauchs in der Tat wilde Hefezellen haften ist zwar sehr gering (allein schon wegen der antimikrobiellen Eigenschaften von Salbei), aber trotzdem ist an diesem Punkt letztes Jahr mein Met "umgekippt", bis dahin verlief die Gärung ganz normal, erst nachdem ich den Salbei dazugetan hatte, hatte ich auf einmal auch wilde Hefen in meinem Ansatz.

Die Flasche Ethanol hab ich mir mal zum Aufspriten gekauft (ist ausdrücklich für Lebensmittelzwecke bestimmt!), aber hier war er m.E. auch gut einsetzbar. Und 100 ml dürften den Alkoholgehalt meines Mets auch höchstens um ein Prozent anheben, welcher dann mit 14 Prozent noch durchaus "im Rahmen" ist.

Da ich nach dem recht gerbstoffreichen Blütenhonig nicht noch zusätzlich viele Gerbstoffe in den Ansatz einbringen wollte, habe ich die Salbeiblätter nur ca. vier Stunden in dem Met gelassen. Ich hatte zuvor gelesen, dass Gerbstoffe für gewöhnlich länger brauchen um sich bei einem Ethanolauszug aus den Pflanzenbestandteilen zu lösen, und ich wollte nur die ätherischen Öle extrahieren. Deshalb habe ich die Salbeiblätter auch vorher nicht mit Wasser gewaschen, um möglichst viel von diesen ätherischen Ölen zu behalten.

Jedenfalls, die vier Stunden haben gereicht um dem Met-Ansatz eine markante, aber durchaus angenehme Salbeinote zu geben. Als Kräuter-Met in jedem Fall sehr interessant. 8-) Der Met steht jetzt im Keller und wird nun die nächsten Monate reifen. In etwa im Dezember werde ich den Met filtern und abfüllen. Und in der "kalten Jahreszeit" gibts dann schön heißen Salbeimet wenn's draußen mal wieder stürmt und schneit ;)


EDIT: Interessanterweise enthält ja Salbei viel Thujon. Man erzählt sich, dass Thujon in Verbindung mit Alkohol zu Wahnvorstellungen führen soll, und dass dies möglicherweise der Grund war warum in früheren Zeiten die Leute nach dem Genuss von Absinth, der ebenfalls viel Thujon enthielt, so außer Rand und Band waren. Heutzutage gibt es sogar zulässige Grenzwerte für den Thujongehalt in Alkohol und Spirituosen... hoffentlich werd ich nach dem Genuss von meinem Salbei-Met dann nicht auch gaga... :D

Re: Met mit Salbei

Verfasst: 07 Juli 2014 14:02
von CJD
Woran machst du fest, dass plötzlich wilder Hefen ihre zerstörerische Arbeit angefangen hatten?