Kirschpflaumen

Pipinus
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Kirschpflaumen

Beitrag von Pipinus »

Aus sehr gut ausgereiften roten und dunkelroten Kirschpflaumen habe ich einen Maischeansatz hergestellt. Der Saft der Früchte hat einen Säurehalt von 16,8 g/l! Lohnt da die Weinzubereitung überhaupt?
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fibroin
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Kirschpflaumen

Beitrag von fibroin »

Du wirst den Saft dann mit Wasser verdünnen müssen. Bei Pflaumenweinen kommt auch Wasser zu der Maische, der Fruchtgehalt ist dort ausreichend, dann bei den Kirschpflaumen wohl auch.

Probieren.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Pipinus
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Kirschpflaumen

Beitrag von Pipinus »

Hallo Fibroin

habe mich an dem Rezept "Steirische Sieberl" (Tompson)orientiert. Aber diese Früchte waren wohl Mirabellen.

Zwischenzeitlich habe ich die Maische abgepresst. Das Ganze gärt munter vor sich hin. Interessant ist die Farbe des Schaumhutes der sich im Ballon gebildet hat (tieforange). Die hohe Säure habe ich durch Verdünnung entsprechend reduziert.
Auf das Ergebnis bin ich gespannt und werde dann berichten.

Gruß Pipinus

[Dieser Beitrag wurde am 09.09.2006 - 08:31 von Pipinus aktualisiert]
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Pipinus
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Kirschpflaumen

Beitrag von Pipinus »

Der Kirschpflaumenansatz hat seine Gärung fast eingestellt.
Auf der Flüssigkeit liegt ein etwa 3cm dicker schaumiger orangefarbener Hut mit fadenförmigen und klumpigen Bestandteilen.
Auch durch tägliches schütteln hat sich an diesem Hut nichts geändert.
Bei meinen anderen Weinansätzen verschwand der Schaumhut während der Gärung nach und nach.

Der junge Vino hat jetzt:

Alkohol: 14% (Hefe: Port)
Säure: 8% (eingestellt)
Geschmack: fruchtig trocken

:?: Soll ich den Wein jetzt abziehen (dann ist der seltsame Schaumhut ja weg)?
:shock: Oder ist es vielleicht besser bis zum absoluten Gärstillstand zu warten in der Hoffnung, dass die o.g. Stoffe sich am Boden des Ballons absetzen?

Ich habe so die Sorge, dieser Schaumhut könnte vielleicht meinen schönen Ansatz verderben?

Gruß

Pipinus

[Dieser Beitrag wurde am 09.09.2006 - 08:30 von Pipinus aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich glaube nicht das der Schaumhut schaden kann. Vermutlich sind da irgendwelche Fasern der Früchte enthalten plus Pektin als Schäumhilfsmittel. Schüttel weiter, das wird schon :) Eventuell kannst Du noch einen Schluck Antigel dazugeben, das schadet nie ;)
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Pipinus
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Kirschpflaumen

Beitrag von Pipinus »

Ja, das sieht aus wie Fruchtfasern.
Den Rat mit dem Antigel werde ich befolgen. Beim Ansatz der Früchte habe ich kein Antigel zugegeben.

Gruß

Pipinus
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Alchemist
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Kirschpflaumen

Beitrag von Alchemist »

hat hier mit schon jemand weiter erfahrungen gesammelt?
hab diese Woche kräftig am Wegesrand Kirschpflaumen (oder so was ähnliches, sind pflaumenähnliche Kerne, die Frucht klein(etwas größer als Kirschen) rundlich und rot...das einzige was mich wundert, war dass der Baum/Strauch sowas wie dornen hatte...also überall kurze spitze Ästchen) gesammelt und bin grad am entsteinen.
an was für einem Rezept würdet ihr euch mehr orientieren: Pflaume oder Mirabelle?
wollte jetzt auf Grund der Menge der Früchte nen 40L Ansatz machen, dafür ca. 20Kg der Früchte nehmen mit nem bisschen Zucker und Hefenährsalz mit Portweinhefe als Maischegärung machen. und dann halt langsam nachzuckern und Säure einstellen

[Dieser Beitrag wurde am 06.08.2009 - 13:11 von Alchemist aktualisiert]
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Beitrag von matzl0505 »

Bist du dir sicher das man die essen kann. Wenn du nicht genau weißt, was es ist, wäre ich vorsichtig.
Warten wir mal, was sigi dazu sagt. Er ist ja unser Wildobstexperte.

gruß
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Kirschpflaumen

Beitrag von Professore »

Ich kenne nicht alle Pflanzen, die Früchte tragen, aber die Beschreibung von Alchemist deckt
sich mit meiner Kirschpflaume. Mir ist auch kein Strauch/Baum bekannt, der giftige Früchte in der beschriebenen Form hätte.

@Alchemist: Das ist eigentlich Jacke wie Hose, es kann aber sein, dass Du am Ende mit 60 oder mehr Liter dastehst.
Die Kirschpflaumenansätze die ich bisher machte erinnerten an Batteriesäure, ich hatte jedesmal Säuregehalte deutlich
über 10g / Liter. Da ist dann verdünnen angesagt. Insofern sind weniger Früchte vielleicht besser.

Der Hit war der Wein nicht.

Gruß

Jochen
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Beitrag von Catwiesel »

heute auch meinen kirschpflaumen baum geerntet, so ziemlich alles runtergeholt was nur irgendwie sichtbar und erreichbar mit 10m leiter, 4m schüttelhaken und 3 helfern war. sind auf etwas über 6 kg gekommen. recht dürftiges jahr für den baum, aber besser als nichts.

früchte gewaschen, entsteint, 2.5kg honig dazu (raps+wildblüte), 7g hefenährsalz, 1g tannin+paar eichchips, guter schuss antigel, auf 16l aufgefüllt und hefe rein. schaunwir mal
Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang, der bleibt ein Thor sein Leben lang.
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Kirschpflaumen

Beitrag von Alchemist »

hab jetzt erstmal 16Kg Kirschpflaumen mit erstmal 5 Kg Zucker und nem knappen Päckchen Nährsalz, nem Fläschchen Antigel auf ca. 40L aufgefüllt...
wenn die Maische durch ist, wollt ich den Säuregehalt messen und sehen, was rauskommt...
kann ich die Säure eigentlich nur mit verdünnen wegbekommen wenn es zuviel ist, oder kann ich um den Geschmack nicht zu verwässern auch mit natriumcarbonat oder -bikarbonat teilweise neutralisieren? oder gibt das einen Fehlgeschmack?
(wobei ich gerade gelesen habe, dass Calciumcitrat recht schwer wasserlöslich ist und daher die Säure ja teilweise ausfällen würde (ist ja nicht alles Citronensäure) außerdem ist Calciumcitrat laut Wiki geschmacksneutral...)
oder würdet ihr eher zum strecken mit Honig raten um dann ein Kirschpflaume-Honig-Wein zu machen?

[Dieser Beitrag wurde am 08.08.2009 - 00:08 von Alchemist aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die dürften keine Weinsäure enthalten.
Siehe Kapitel "Säure" auf der HP:

www.fruchtwein.de/Wine/saeure.html
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