Kathi Backhefe

BlackWine
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Kathi Backhefe

Beitrag von BlackWine »

"Backhefe ist nichts für Wein, man nimmt ja auch keine Weinhefe zum backen" - Scheint ja die allgemeine Meinung zu sein, was ja auch verständlich ist.

Auf die Kathi Backhefe scheinen aber einige auch zur Weinbereitung zu schwören. Entsprechende Artikel sind mir in der letzten Zeit des öfteren beim stöbern im Netz über den weg gelaufen.

Da ich natürlich neugierig bin, habe ich mir heute bei Globus mal ein paar Päckchen mitgenommen. 3x7=21g für 0,61€. Geht vom Preis her eigentlich.

Zum Testen habe ich erst einmal einen Liter naturtrüben Apfelsaft mit 0,5g rehydrierter Hefe angesetzt. Ich habe zwar keine Ahnung, wie sonst Backhefe aussieht aber die sieht aus wie normale andere Trockenweinhefe. Wie gesagt, 0,5g in etwas Apfelsaft ziehen lasse. Nach ca. 20 Minuten war schon eine schöne Schaumkrone auf dem Gläschen also ab damit in den Saft.

Ich werde weiter berichten. Bin ja echt gespannt, ob die Hefe wirklich bis 20% vergärt.
BlackWine
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Kathi Backhefe

Beitrag von BlackWine »

So, habe gerade mal nach dem Ansatz geschaut. Nach gut 3,5h blubbert es schon ganz gut. Vom Angärverhalten mit der Bioferm Killer vergleichbar. Auf jeden Fall besser wie Portweintrockenhefe von Arauner.
seifenkuenstler
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Kathi Backhefe

Beitrag von seifenkuenstler »


BlackWine,

da bin ich auf Deine Ergebnisse gespannt! Dasselbe Experiment hatte ich schon länger vor, komme aber nicht dazu. Das mit dem 20% kann ich einfach nicht glauben, aber probieren geht über studieren!

Grüße,

seifenkuenstler
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BlackWine
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Kathi Backhefe

Beitrag von BlackWine »

Gespannt bin ich auch.
Aktuell geht die Gärung langsam zurück (alles relativ, gärt immer noch sehr zügig) und der Zucker ist so gut wie vergoren. Müsste also schon so um die 8..10% haben. Wenn nichts mehr an Zucker da ist werde ich vorsichtig in 40g-Schritten nachzuckern.

Mit den 20%, das scheint mir auch etwas hoch gegriffen zu sein aber warum sollte die Hefe keine hohe Alkoholtolleranz haben. Ist zwar eine Backhefe aber evtl. ist es doch ein sehr robuster Stamm.

[Dieser Beitrag wurde am 31.05.2006 - 10:57 von BlackWine aktualisiert]
Pompf
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Kathi Backhefe

Beitrag von Pompf »

Wobei ich jetzt in einigen Rezepten gelesen habe,
daß auch andere Leute schon mit Backhefe auf 20%
gekommen sind.
Allerdings sind die der Meinung, daß man besser
frische Backhefe als Trockenhefe nehmen sollte,
weil die höher kommt.
Und eine gute Nährmischung ist wichtig.
Da kursieren die wildesten Rezepte, angefangen bei
Tomatenmark und endend bei komplizierten Mischungen
mit Mineralien und Vitaminen.

Gruß
Pompf
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe Vinometer mit denen Messe ich auch regelmäßig 25% :)

Spaß beiseite: Siehe Homepage -> Gärstockungen zur Relevanz der Nährstoffe
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Pompf
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Kathi Backhefe

Beitrag von Pompf »

Nun, diese Angaben kommen von Brennern und beruhen
sowohl auf der verbrauchten Zuckermenge als auch auf der Alkoholausbeute nach dem Brennen.
Ist also schon etwas aussagekräftiger als Vinometer.
Ich habe noch nie Vinometerangaben von einem Brenner gelesen, wozu auch. Die messen entweder die Dichte der (Zucker-)Maische vorher und nachher oder die Alkoholmenge (inclusive Vor- und Nachlauf) nach dem Brennen.
BlackWine
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Kathi Backhefe

Beitrag von BlackWine »

Gestern war mal wieder Verkostungsabend.

Der Ansatz hat aktuell 12%vol und war recht trocken, geschmacklich aber einwandfrei und gärt fleißig weiter.

[Dieser Beitrag wurde am 15.06.2006 - 09:58 von BlackWine aktualisiert]
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Beitrag von seifenkuenstler »


Da staune ich nicht schlecht! :shock: BlackWine, ich bin wirklich gespannt, wie weit sie am Ende geht, die gute Kathi...
Aber 12% ist ja ohnehin schon ordentlich für einen Wein. Letzter Zeit merke ich, dass mir die Portweinhefe-Erzeugnisse schlicht und einfach zu stark sind, bis sie vollständig vergoren sind.
Die Kathi-Hefe wäre also möglicherweise einen annehmbaren Ersatz, wenn man schnell etwas ansetzen will, und doch mal keine Weinhefe zur Hand hat.

Danke für die Information! :D

Grüße,

seifenkuenstler
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Beitrag von BlackWine »

Gestern mal wieder gemessen, laut Vinometer immer noch 12% und gärt fröhlich weiter. Im Ansatz ist aber noch reichlich Restzucker vorhanden. Der tatsächliche Wert wird daher etwas höher sein.

Backhefe soll ja einen unangenehmen Hefegeschmack haben. Das trifft auf die Kathi Backhefe auf jeden Fall nicht zu. Der Ansatz schmeckt in dem Stadium eigentlich schon ausgezeichnet, eben wie ein etwas älterer Federweißer.
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Beitrag von abrissapfel »

Also, bisher habe ich sogar NUR erfahrungen mit Backhefe, weil ich bis vor kurzem nicht mal so genau wusste, dass wir in der Apotheke auch 'echte' weinhefe haben.
Der Hefegeschmack ist teilweise echt uebelst penetrant und sorgt fuer weniger trinkgeschwindigkeit...ich glaub das liegt auch daran, dass ich meinen wein oft n paar tage zu lang auf der hefe stehen lass, wozu ja die backhefe ganz sicher nicht gut an. Die sind halt nich so gezuechtet als Leichen nicht zu mueffeln :D
Allerdings habe ich auch schon wirklich gute Ergebnisse erzielt, 16% war glaub ich das hoechste, aber das, was Edeka heute an Backhefe verkauft, kriegt hoechstens 11 auf die Reihe....
Wie lang darf man denn eigentlich den Wein hoechstens stehen lassen? weil bis zum letzten schuetteln sorgt doch mehr dafuer, das die hefen sich dann in den jungwein absetzen und dort mueffeln....
danke!
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es ist sehr unterschiedlich wie schnell sich abgesetzte Hefe zu zersetzen beginnt. Je besser die Hefen mit Nährstoffen versorgt wurden desto länger überstehen sie auch im Bodensatz. Generell gilt: Met kann problematisch sein, Saftgärungen mit viel Frucht sind besser, Weine aus Maischegärungen sind in der Beziehung am robustesten.
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