Holunderblütenwein

[Josef]

Mit Kieselsol allein habe ich noch nie einen Wein klar bekommen. Immer nur in Verbindung mit Gelantine.
Hartnäckige Trübungen habe ich mit Agar Agar wegbekommen, aber nicht alle.
Gerade beim Holunderblütenwein, einmal klärt er sich problemlos, ein anderes mal garnicht, oder erst in der Flasche.
Irgendwann war mir das rumgetrixe leid, da war ein Filter fällig. Seitdem gibt es nur noch klaren Wein.
(könnte mir heute ja mal eine davon aufziehen)
Gruß Josef

[Fruchtweinkeller]

Sehe ich auch so, die Schönerei ist eine oft unbefriedigende Sache. Deswegen hatten wir uns auch den Filter gekauft.

[Gast]

"Ist wohl schon in der Gosse gelandet."

Nö, der Kanister steht missachtet im Keller.

@Birgit
"Hast Du eine ordentliche Gasentwicklung bemerkt?"
Ja, die Hefetiere haben ihren Job gemacht.

"Hast Du Zitronensäure oder Zitronen genommen"
Zitronensäure aus dem Supermarkt

"Welche Hefe hast Du genommen?"
Portweinhefe

"Hast Du die im Rezept angegebenen 2,5kg Zucker verwendet?"
Jo, also für den Ansatz von 13 Litern entsprechend mehr.

"Hast Du Tannin zugefügt?"
Bis jetzt noch nicht

"Hättest Du die Möglichkeit den Wein zu verschneiden?"
Womit?

"Ganz besonders wichtig wäre eine Alkoholbestimmung."
Mit dem Vinometer ca. 14%

Ich fürchte, dass der Wein so gehört. Wir mögen ihn einfach nicht.

Kürzlich wurde ich zu einem "Gewürztraminer" eingeladen. Das Aroma kannte ich doch...

Spaßeshalber habe ich mal eine winige Menge von dem Holunderblütenwein in einen guten Weißwein gemischt. Schmeckte dann so ähnlich wie der Gewürztraminer.

Gruß,
Gast

[Josef]

Hallo Gast,
Ich habe es bereits einige male hier im Forum erwähnt, und nochmal:
Genau diesen Wein, auch nach Kitzinger Weinbuch, setze ich jedes Jahr wieder mit großem Erfolg an.
Meiner Meinung nach einer der besten und einfachsten Weine überhaupt.

Das einzige Problem: Man muß den Geschmack von dem vergorenen trüben Wein ohne Restzucker kennen, sonst (genau aus dem Grunde habe ich mal so einen Wein vernichtet)
Kläre den Wein, stelle den Zucker ein, und du wirst ihn nicht wiedererkennen.
Allerdings teilt sich genau hier die Weingemeinde. Entweder man mag Holunderblüten, oder man mag sie nicht. Keine der beiden Seiten ist umzustimmen.
Gruß Josef

[Gast]

Wir hatten bereits eine Probe des Weines geklärt. Ergebnis: Wir mögen ihn immer noch nicht. Nachzuckern tun wir nicht so gerne. Aber wir werden es sicherlich mit der Probe testen. Allzuviel versprechen wir uns nicht davon.

Auch das Aroma des Gewürztraminers würde ich bestenfalls als "interessant" bezeichnen.

Wir haben etwas hochgelobtes ausprobiert und dachten, z.B. einen Met damit zu würzen. Das werden wir wohl besser lassen.

Gruß,
Gast

[Birgit]

Hallo Gast,

ich habe nun schon einige Gewürztraminer verkostet. Mit Holunderblütenwein hatte das nicht das geringste zu tun

Ich muß allerding Josef beipflichten ohne Restzucker ist der Wein eigentlich nicht zu genießen und den richtigen Geschmack, hat er meiner Meinung nach, meisten nach einem Jahr Flaschenlagerung, vielleicht auch mehr. Die meisten dieser Weine lassen wir bis zur Genußreife 2 Jahre lagern.

Gruß Birgit

[Josef]

Bei längerer Lagerung kann ich leider nicht mitreden. Bei mir hat noch nie eine Flasche die Schallmauer von 2Jahren durchbrochen.

[Gast]

Hi Leute!

Vielen Dank für Eure Anteilnahme!

Es ist so, wie geahnt. Der Wein ist OK, unseren Geschmack trifft er nicht. Wir haben Besuch, der auch Holunderblütensirup kennt und mag. Der Wein kam gut an.

Nun haben wir einen dankbaren Abnehmer.

Wir mögen eher das herbe - wie bei der Musik (z.B. www.hocico.com)

Gewürztraminer scheint es mit verschiedenen Aromen zu geben - kenn mich aber auch nicht so aus...

Der Holunderbeerenwein ist gerade in Arbeit...

Bis zum nächsten Rätselraten!

Gruß,
Gast

[kitara]

Ich hab mal eine ganz physikalische Frage: Wir sind grad dabei, den Wein anzusetzen und es ist doch mit den Blüten und den Rosinen eine Menge Zeug, dass später wieder raus muss. Bekommt man dass einigermaßen problemlos aus dem Gärballon? Ich stell mir das grad eher schwierig vor.

[Fruchtweinkeller]

Klappt sehr gut. Das ganze wird bei der Gärung ausgelaugt und (mir fällt kein bessers Wort ein) "welk" und schlabbrig. Falls ein wenig Schlunz im Ballon übrig bleibt lässt er sich einfach ausspülen.

[kitara]

Gut, ein Problem weniger

Und wie schauts so bei der Schaumbildung aus? Nicht dass mir in einer Woche der Gärballon explodiert

[fibroin]

Wenns richtig gemacht wird, explodiert gar nichts!

Du arbeitest doch hoffentlich nit einem Gäraufsatz. Schäumen tut der Wein kaum und die Gasproduktion zieht ordenlich über den Gäraufsatz ab. Wieso die Frage?