Alkohol und Restzuckerbestimmung für fortgeschrittene

Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, pH-Meter, Refraktometer usw.
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Kerki
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Alkohol und Restzuckerbestimmung für fortgeschrittene

Beitrag von Kerki »

Hallo zusammen,
Ich möchte den Alkoholgehalt und den restzucker meiner Weine künftig destillativ bestimmen. Damit alles richtig läuft, habe ich zunächst einen Probelauf mit einem Wein mit bekannten Werten destilliert. Ich habe dazu den Wein abdestilliert und das Destillat auf das ursprungsvolumen wieder aufgefüllt. Die Spindel zeigte mir einen alkoholwert an, der exakt den Angaben auf dem Wein entsprach. Probleme gab es beim Rückstand und der Bestimmung des restzuckers mit dem refraktometer. Es zeigte einen Wert von 4,6 Brix an, was ja ca. 46g/l Zucker entsprechen würde. Ich gehe davon aus, das der Wert von der vorhandenen Säure beeinflusst wird. Gibt es eine Möglichkeit die Säure rauszuberechnen, wenn ich weiß,dass der Wein eine gesamtsäure von 7g/L hat??
Gruß Jens

[Dieser Beitrag wurde am 11.06.2012 - 13:41 von Kerki aktualisiert]
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Alkohol und Restzuckerbestimmung für fortgeschrittene

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Säure beeinflusst den Brechungsindex, aber auch das bei der Gärung entstandene Glycerin. Irgendwo hier im Forum habe ich dazu mal einen Test durchgeführt, da musst du mal suchen. Fazit: Vergiss die Refraktometermessung ganz schnell ;)

Bei Traubenweinen liefert die Weinwaage halbwegs vernünftige Ergebnisse (-> Forensuche), das ist aber NUR bei Traubenweinen getestet und für brauchbar befunden.
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matzl0505
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Alkohol und Restzuckerbestimmung für fortgeschrittene

Beitrag von matzl0505 »

Brauchbare Ergebnisse liefert eine Titration nach Fehling.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

...Stichwort Zuckerbestimmung nach Rebelein. Nicht vergessen: Saccharose muss vorher gespalten werden.
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Beitrag von Kerki »

Zu Fehling habe ich nichts gefunden, aber von Rebelein reichlich ;)
Finde ich ganz interessant, nur ist die Komplettpaket-Anschaffung für einen Studenten nen bisschen teuer (450-650€) :(
Nach reichlicher Recherche habe ich den ein oder anderen Online-Store gesehen, der die Reagenzien dafür auch einzelnd verkauf. Nur für die Reagenzien würde ich dann noch so um die 100€ bezahlen. Die Geräte usw. habe ich alle schon in meinem "Heimlabor". Die Frage ist jetzt nur, ob es mir 100€ Wert ist, um den Restzuckergehalt exakt zu bestimmen (als angehender Chemieingenieur glaube ich aber auch nicht, dass diese Messmethode so super exakt ist).An der Messmethode hätte ich aber meinen Spaß ;)

Es ist immmer wieder davon die Rede, dass die Restzuckerbestimmung nach Rebelein eine veraltete Methode sei. Weiß denn jemand, welche Verfahren heutzutage angwendet werden?


Gruß vom Jens
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es liegt in der Komplexität der Analytik dass andere Methoden immer auch andere Ergebnisse liefern. Referenzmethode bleibt Referenzmethode, auch wenn sie veraltet sein mag.

Zucker kann man über viele Methoden nachweisen... chromatografisch... enzymatisch... per Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie... chemisch nach Luff-Schorl...
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Beitrag von Kerki »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Referenzmethode bleibt Referenzmethode, auch wenn sie veraltet sein mag.
Das ist wohl der Knackpunkt.


Die anderen Messmethoden scheiden wohl wegen der hohen Anschaffkosten aus. Aber gut zu wissen, auf welche verschiedene Weisen man Zucker messen kann. Forier habe ich sogar schonmal im Physikalischem Praktikum gemacht - das hatte ich nur verdrängt ;)

Ich werde fürs erste die Formeln aus dem Thread benutzen. Da ich zumindest den Alkoholgehalt exakt bestimmen kann, versuch ich einfach ma mit den Formeln zumindest eine gute Näherung hinzubekommen.

Wenn ich dann mal das nötige Kleingeld habe, gehts nach Rebelein.
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