Hexenring auf Möhrenwein

schreberpeter · Beitrag von **schreberpeter** » 31 Mai 2005 22:23

Hat jemand schon mal sowas gesehen?

Seit zwei Tagen entsteht auf meinem Möhrenwein nach einigen Stunden ein Hexenring aus Schaumkrönchen.
Sowas hab ich noch nie gehabt. Was mag das sein?

Mein Weinprotokoll:

------ Möhrenwein (nach Fruchtweinkeller-Rezept)
07.05.2005 22:00
Trockenhefe in 1/8l-Wasser gelöst und Gärstarter vorbereitet
Hefe Kitzinger Burgund
10.05. Möhrchen geschält, geraspelt, gekocht
11.05. morgens in Ballon gegeben, Gärstarter hinzugefügt
abends: schon blubberts, es hat sich der Zucker abgesetzt, durch stochern und rühren behoben
19.05. Auch nach Schütteln fast kein Gären mehr, daher
Abgepresst, ca. 9,7l Wein
Alkohol: 11%
Säure: 5,2, Ziel: 6,2, daher 13ml Milchsäure dazu
keine Restsüße, daher 200g nachgezuckert
30.05. Höchst seltsam: Wein bildet einen Hexenring /
eine Schaumblume (5-Markstück große Schaum-Blütenblätter) ???
31.05. nur noch geringes Blubbern nach Schütteln:
Alkohol: 12%
Restsüße schmeckbar, daher erst mal nix gemacht

Birgit · Beitrag von **Birgit** » 31 Mai 2005 22:26

Schon oft gehabt, besonders bei Maracuja, also völlig normal.

Gruß Birgit

fibroin · Beitrag von **fibroin** » 31 Mai 2005 22:42

Bei dem Alkohlgehalt kann das kein Schimmel sein. Irritiert nur, muß man aushalten.

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 31 Mai 2005 22:45

Ich glaube, das sind Gasblasen, die sich bevorzugt an der tiefsten Stelle des Ballons bilden (in der Mitte ist der Ballon gewölbt). Mir ist nicht ganz klar, warum das so ist, aber wie Birgit schon sagt, wir haben das schon öfter beobachtet, und der Weinqualität tat es nei einen Abbruch.

schreberpeter · Beitrag von **schreberpeter** » 31 Mai 2005 23:01

Vielen Dank!

Nun kann ich beruhigt ins Bett

Beitrag von **Fruchtweinkeller** » 31 Mai 2005 23:30

Noch eine Idee dazu: Wenn sich bei trübstoffärmeren Weinen die wenigen Trübstoffe am tiefsten Punkt absetzen entstehen vielleicht dort am ehesten CO2-Bläschen??

Actros · Beitrag von **Actros** » 31 Mai 2005 23:36

Bei mir ist das ebenfalls immer so, wenn die Oberfläche des Weins oben größer ist als die Kreisfläche des Bodens. Am Boden setzen sich gern große Mengen Hefeschlick ab, die dann durch die Wölbung ringförmig aussieht. Von dort steigen dann ganz feine Gasblasen auf, die sich dann auf der Oberfläche absetzen. Ist die Gärung dann nicht mehr ganz so stark, dann treiben die Blasen auch nicht auseinander, sondern sammeln sich zu kleinen Inseln, die wiederum ringförmig auf der Oberfläche liegen.
Anhand der Größe der Inseln schätze ich ab, wie lange der Wein noch brauchen wird, bis er endgültig durchgegoren ist, ich schwenke diesen Ring einmal am Tag weg, solange bis sich kein Ring mehr bildet und der Wein trotzdem noch süß ist.