Gärung bei 0 Öchsle?

MSBerlin
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Gärung bei 0 Öchsle?

Beitrag von MSBerlin »

Hallo Tom,
Danke für den Hinweis. Mal schaun, wie es wird. :shock:
Grüße MSBerlin
Lieber Wein lesen als gar keine Literatur.
(Den Spruch fand ich in einer Weinstube an der Mosel)
Dreizehn
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Gärung bei 0 Öchsle?

Beitrag von Dreizehn »

Kurze Zwischenmeldung zur Umgärung:

nach knapp 4 Tagen scheint bei meinem Solaris-Jungwein Ruhe eingekehrt zu sein; was da noch an Gärung lief, war sowieso sehr verhalten. Es schien wohl doch nicht mehr viel vergärbarer Zucker vorhanden gewesen zu sein. Die Klärung beginnt. Der Wein schmeckt jetzt aber "trocken", mit guten Aromen. Ich werde ihn noch 1 Woche auf der (neuen) Hefe lassen und dann erneut abstechen sowie schwefeln.

Grüße, Dreizehn
MSBerlin
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Gärung bei 0 Öchsle?

Beitrag von MSBerlin »

Hallo mal wieder.
Ich habe die 8 Liter jetzt auf 5,5g/L Säure heruntergefahren. Das habe ich in zwei Schritten im Abstand von einer Woche gemacht.
Die Hefe "Hefix 2000" , die "Dreizehn" mir netterweise abgezweigt hat -schönen Dank noch mal- :P
habe ich folgendermaßen angesetzt.
3 g in ca. 200 ml Wein/Wassermischung und quellen lassen. Am nächsten Tag diese Mischung mit 800 ml des Weins aufgefüllt und gewartet. Das alles findet bei konstant 19 Grad Raumtemperatur statt.
Eine Gärung habe ich nicht feststellen können, jedoch roch es gut nach Hefe. Deshalb habe ich diese Mischung dann nach zwei Tagen dem Wein mit 3 g Hefenährsalz zugegeben und alles weggestellt.
Jetzt nach weiteren drei Tagen tut sich immer noch nichts.
Ich schüttle jeden Tag. Es macht nicht mal einmal Blupp :|
Heute habe ich alles noch einmal gemessen. 10,5 % Alkohol und 5,5 g Säure. Schmecken tuts etwas trocken aber auch etwas fade. Vorher mit dem Sektüberdruck war noch frische drin, aber saurer.
Wat nu? ?-|
Ich spiele mit dem Gedanken, für 1 % Alkohol nachzuzuckern, um zu sehen, ob die Hefe noch da ist und ob es dann etwas schmackhafter ist.
Ich kanns aber auch so stehen lassen, anschließend abziehen und wenn der Filter fertig ist, alles EK filtern und dann verbrauchen. :|
Als Wein für lange Sommerabende ist er noch gut zu gebrauchen. ?-|
Schöne Wochenendgrüße MSBerlin
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mhhm. Seltsam. Die Hefe war jedenfalls OK (Dreizehn wahr so nett mir auch eine Probe zu schicken, besten Dank auch von uns). Ich habe sie in Flüssigmedium und auf Petrischalen vermehrt, sie lebt also und scheint sich bester Gesundheit zu erfreuen. Wir haben auch einen Wein mit Gärstockung (ein Traubensaft mit Honig, fing an wild zu gären und wurde deshalb von uns pasteurisiert; dann Säurefällung und Ansatzes des Weins, nun Herumzickerei), auf den wird Birgit am Wochenende die frisch herangezogene Hefix 2000 ansetzen. Mal sehen, was bei uns passiert.

Etwas säuerlich kann ein Weinansatz schon riechen, darüber würde ich mir keine Gedanken machen, solange es nicht nach Essig riecht. Insofern scheint das in Ordnung zu sein. Gib einfach mal Zucker dazu und schau was passiert... Viel Erfolg!
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MSBerlin
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo Fruchtweinkeller,
ich werde es mal wie angedacht zuerst mit 1x2,6gx8L = roundabout 21 g Zucker versuchen und abwarten.
Ich melde mich hier dann wieder, ob sich was tut, oder ob der Wein nur "süßer" wurde. :|
Schöne sonnige Grüße aus dem Emsland. :D
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Tom
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Beitrag von Tom »

@ msberlin!

ja, das ist in ordnung. wenn´s klappt, dann versuche den wein auf 12% alk hoch zu trimmen.

wenn alles gut geht, dann baue ihn ganz normal weiter aus. du wirst sehn, daß sich mit der zeit der geschmack verbessert.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

@msberlin

Ich habe von einer Platte, auf der der Andreas die Hefix 2000 ausgestrichen hat, einen Gärstarter gemacht. Mit Hefenährsalz usw. Der 0,7l Gärstarter steht auf einem Magnetrührer (was Hefen eigentlich sehr lieben) er zeigt jetzt nach 36Std erste Gäraktivitäten, das ist ungewöhnlich lange. Vielleicht gärt die Hefe bei Dir im Ansatz ja auch noch an. Ich werde auf jedenfall erst mal die Bedingungen vom Gärstarter und von dem Ansatz mit der steckengeblieben Gärung anpassen.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Hallo in die Runde, ich melde mich aus dem sonnigen Südbaden zurück. War ein schönes Gefühl, in über 1000 m Höhe bei 20 °C im T-shirt auf der sonnigen Terrasse einer Almwirtschaft zu sitzen, unter tiefblauem Himmel, in der Ferne das Panorama der Schweizer Alpen mit schneebedeckten Gipfeln. Ende Oktober in Deutschland, beinahe unglaublich...

@fruchtweinkeller und MSBerlin: genug Dank, ich hab's gern gemacht.

@MSBerlin

Du hast mit der Hefe absolut richtig gearbeitet. Wenn keine Gärung mehr stattfand, war auch kein vergärbarer Zucker mehr vorhanden. Möglicherweise ist er bereits bei der "Flaschengärung" verbraucht worden. Falls allerdings noch etwas vergärbarer Zucker vorhanden war, wird schon eine Gärung stattgefunden haben. Die ist aber sehr schwach (bei mir war's jedenfalls so), blubbern war nicht mehr, nur gelegentlich stiegen kleine CO2-Bläschen auf. Der vorher vorhandene frischere (und saurere) Geschmack erklärt sich aus der im Wein vorhandenen Kohlensäure, außerdem hattest du ja noch nicht entsäuert.

Falls ich dir etwas raten darf: Wenn du den Wein jetzt mit Zucker/Alkohol noch geschmacklich voranbringen willst, geh' mit Augenmaß vor. Aus einem Windspiel sollte man nicht einen Bernhardiner zaubern (was du aber wohl auch so gar nicht willst). fruchweinkeller hat völlig richtig geschrieben, dass Trauben im Vergleich zu vielen anderen Früchten ein vergleichsweise schwaches Aroma haben. Extrakt und Fülle ohne "unreife" Säure setzen möglichst reife Trauben voraus. Die 60 °Oe deiner Phoenix-Trauben waren eine etwas schwache Basis; hier solltest du in Zukunft versuchen, höhere Werte zu erzielen, auch wenn die Trauben dann nicht mehr wie aus dem Bilderbuch aussehen sollten. Dann den Most mit einer aromabetonenden Hefe nach schneller Angärung möglichst langsam (Zuckerlösung in mehreren Partien zugeben) und kühl (16 °C) vergären.

Du wirst den Unterschied schmecken.

Grüße, Dreizehn


Ich sehe gerade Birgits Posting. Interessiert mich jetzt auch, ob Hefix 2000 "träge" ist und werde auch mal einen Gärstarter ansetzen.
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

@birgit

Den Gärstarter mit Hefix 2000 habe ich heute Nachmittag um 15.30 h angesetzt (auf die Schnelle und locker vom Hocker: Porzellantässchen, je 50% Wasser und Apfelmost lauwarm, 1/2 Teelöffel Hefe, 20 Minuten anteigen, ab in die halbvolle Apfelsaftflasche) und jetzt nachgesehen: Gärung, als wenn's Geld dafür gäbe. Na ja, so'ne Hefe ist auch nur'n Mensch, mit Höhen und Tiefen...

Sollte aber auch sonst so arbeiten, wünscht jedenfalls

Dreizehn
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Beitrag von MSBerlin »

Hallo Dreizehn
Du hörst dich gut erholt an. Freut mich. In dieser Jahreszeit noch bei den Temperaturen ausspannen ist einfach herrlich. Ich hatte mir bei den schönen Tagen auch noch eine Woche im Oberfränkischen gegönnt und noch einmal vor dem Winter aufgetankt. :D

Zu meinem Ansatz noch etwas. Es scheint doch etwas zu gären, wenn ich das bischen Schaum, das sich beim Schütteln bildet, so auslege. Im Gärröhrchen reicht es nur zu einem kleinen Druckanstieg, der dann aber wieder absackt.
Ich probiere mal weiter. :|
Zu den Gärversuchen von Birgit und dir geht es ja kaum noch unterschiedlicher. Woran mag das liegen, dass die Hefe bei dir so schnell reagiert und bei Birgit nicht so richtig aus den Puschen kommt?
Ich glaube, ich versuche auch noch einmal einen Gärstarter, um selber einige Werte zu erhalten. :|

Reagiert die Hefe eigentlich schneller, wenn man mehr nimmt?

Schöne Grüße
MSBerlin
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Beitrag von Dreizehn »

Muss kein Zeichen für Gärung sein, kann sich auch um Kohlensäure im Wein handeln, die den Druck erzeugt.

Der Unterschied in der Angärgeschwindigkeit ist mir auch ein Rätsel. Ich habe den Starter wirklich so schlicht angesetzt, wie beschrieben. War sogar klarer Apfelmost, allerdings von unserer regionalen Süßmosterei, ohne Nährsalz. Vielleicht hat Birgit inzwischen eine Idee. Bin gespannt, wie der Zeitrahmen bei deinem Versuch aussieht.

Die Reaktionsgeschwindigkeit der Hefe (Sprossung/Zellteilung) ist wohl nicht von der Menge abhängig, sondern von den Bedingungen. Allerdings werden die sicht/hörbaren Zeichen (Blubbs) bei einer großen Zahl aktiver Hefezellen deutlicher ausfallen als bei einer kleinen.

Grüße, Dreizehn
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Also mein Starter hat heute Abend seine 11% erreicht, jetzt scheint es den Hefen in kurzer Zeit viel Spaß gemacht zu haben.
Allerdings zeigt der Wein den ich umgären wollte heute auch wieder Aktivität :schlecht:

Gruß Birgit
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