Frage zu Rhabarber

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Tompson
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Frage zu Rhabarber

Beitrag von Tompson »

Ich habe gerade diesen Post von Birgit gelesen:

Das ist Geschmackssache, das Hauptkriterium bei der Steinberg ist, daß sie weniger Alkohol bildet. Alle Hefen die eine geringe Alkoholtoleranz haben, bilden nicht so viel Glycerin. Glycerin passt ja auch eher zu einem schweren Wein. Rhabarber ist ja auch nicht sehr geschmacksintensiv, dann ist es vielleicht besser einen leichten Wein draus zu machen und die Steinberg wird mit kräftig mild beschrieben. Gefällt mir zu der rauhen Säure vom Rhabarber besser als eine herbe Hefe.

Dazu ist mir die Idee gekommen, nochmals einen Rhabarberversuch anzusetzen, bei dem ich alle Fehler oder sagen wir mal lieber Problemchen :D , die ich dieses Jahr mit dem Ansatz gemacht habe, umgehen könnte.
Zum Einen habe ich meinen Rhabarber mit Apfelsaft zu jeweils gleichen Teilen angesetzt. (kein Fehler, das wollte ich so, da ich mal gelesen habe,das nur so das Ganze Geschmack bekommt - Thema Vorurteil läßt grüßen :-x )
Zum Anderen habe ich Samos-Hefe benutzt und einen Endwert von ca. 16% erreicht. (ebenfalls kein Fehler aber wenn weniger Alkohol besser dazu passen würde...)

Eine Steinberghefe steht ohne konkrete Verwendungsbestimmung im Kühlschrank und Rhabarber ist auch nachgewachsen (den wollte ich eigentlich dieses Wochenende entsorgen wegen der Ordnung im Garten).

Also mein Plan: Eine geringe Menge (unter 10 Liter) reinen Rhabarberansatz mit Steinberg-Hefe.

Frage(n):
Man soll ja Rhabarber so spät im Sommer nicht mehr verzehren. Das hat ja aber doch wohl mit der Oxalsäure zu tun, die ich ja mit Kalk ausfälle. Muß ich andere Mengen an Kalk zusetzen? Eine andre Berechnungsgrundlage quasi?
Ratet Ihr mir am Ende ganz ab - wäre kein Problem, da nur so eine Idee...
Schmeckt Rhabarberwein ohne Apfelsaft überhaupt? (o.k. blöde Frage, ich weiß aber vielleicht mal eine "Geschmacksumschreibung"? :schlecht: )
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hm, reiner Rhabarberwein ist wirklich Geschmackssache, wobei ich bei uns der Verfechter für Rhabarber bin, irgendwann wird der Andreas mir schon bekannte Bemerkung wieder an den Kopf hauen deswegen. Ich habe deshalb diese Jahr 6 verschiedene Weinrezepte mit Rhabarber entwickelt, bei keinem habe ich Rhabarber pur genommen weil es uns einfach nicht schmeckt. Bei einem nicht sehr geschmacksintensiven Wein, tendiere ich immer zu einer Hefe mit weniger Alkohol, weil Alkohol ja auch "Geschmack" bringt und ich versuchen möchte den Fruchtgeschmack nicht zu überdecken. Bei Rhabarber, welcher alleine eigentlich zumindest bei Wein, nach nicht viel schmeckt, hab ich deshalb das große Mischen und Würzen angefangen. Die Ergebnisse kommen bei meiner Familie im Moment sehr gut an. Wir haben gestern abend bei der Wärme einen gekühlten Sommererwachen getrunken, dieser Wein hat allen sehr gut gefallen :D

Zum Thema Oxalsäurefällung, schau bitte mal bei den Rezepten, dort hat der Andreas eine Formel zur Berechnung der Kalkmenge eingestellt. Dann kann, meiner Meinung nach, auch Rhababer verwenden, der nach Johanni geerntet wurde :schlecht:

Birgit
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ihhh purer Rhabarber :)
Der naturtrübe Apfelsaft bringt nochmals Trübstoffe in den Ansatz. Rhabarberwein hat ja immer das Problem, dass das Kohlendioxid so langsam entweicht und es dann beim Schütteln zu einer heftiger Schaumbildung kommt. Ich vermute, dass der Apfelsaft das Problem etwas entschärft.
Ich muss gestehen dass mir einige der gemischten Rhabarberansätze durchaus auch schmecken. Ich werde mich allerdings für die Rhabarberflut rächen mit einem Ansatz Kaffeewein :shock:
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Beitrag von Tompson »

Ich fasse mal zusammen:

1.) Abgeraten wird mir nicht, damit bekommt der Kompost keinen Rhabarber überantwortet :shock:
2.) Ich werde auf die Homepage verwiesen, also gibt es keine andere Berechnungsgrundlage bei spätgereernteten Rhabraber. Ich werde dennoch reichlich ausfällen und lieber dann Säure wieder zugeben. :ugeek:
3.) Trotz familiärer Meinungsverschiedenheiten höre ich heraus, daß Rhabarber als alleinige Grundlage nicht zu empfehlen ist. :(
Das glaube ich unbesehen, meine Erfahrungen sind ja nun noch sehr beschränkt, was sogleich ein neues Problem aufwirft:

Rhabarber-Apfel habe ich schon. :D
Sommererwachen steht nicht auf der Rezeptseite :(
(kein Vorwurf)
Experimentieren ist aber jetzt aber (noch) nicht eben meine Stärke, ich will auch nicht viele Probeweine ansetzen, sondern einfach noch einen "niederprozentigen" welchen. (auch wegen derzeitigem Zeitmangel)

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Was soll ich tun?

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Hat wer Vorschläge, mit was ich den Rhabarber geschmacksvermischen kann :?:
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Beitrag von Zip »

@ Tompson

Ohne Erfahrung mit diesen Mischweinen zu haben, würde ich mal behaupten, dass das alles Geschmacksache ist. Selbst ein angedrohter "Rache-Kaffeewein" von Andreas.
Das ist halt Geschmacksache und darüber lässt sich bekanntlicherweise ja nur schwerlich streiten.
Wie gesagt, ich hatte nach dem Abpressen der reinen Rhabarbermaische etwas zu viel für meinen 15 l Ballon und habe so 4 Literflaschen mit Federweisem, Brauser, Sauer (oder wie der noch so heißt) abgefüllt. Diese haben Bekannte sowie wir selbst mit großer Freude getrunken. Wie gesagt - reiner Rhabarber - nicht einmal Apfelsaft dazu.
Aber Interesse an anderen Rezepten habe ich ebenfalls. Dies könne ja auch Varianten von bestehenden Rezepten sein, die die Vielfalt - (bis hin zu Kaffeewein - erhöhen.

Gruß Zip
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Sommererwachen ist unter den Rezepten mit Honig. Die nächste Varianten die ich gemacht habe ist mit Malz, einer als Melomel, einer mit Birne, einer mit Gewürzen steht als Rharbaberwein auf der Homepage.

Alle können mit Steinberg Hefe gemacht werden, dann nur mit dem Zucker vorsichtig sein.

Was soll ich noch posten ?-| , muß dann nämlich mal schauen ob ich die Sachen hier im Urlaub mit dabei habe, oder den Andreas bemühen.

Es kommen demnächst noch mehr Rezepte auf Seite, ich glaube noch so 20 - 30 Rezepte sind mehr oder weniger fertig. Aber ich weis ich wiederhole mich, es braucht etwas Zeit. Wir werden das unter Neuigkeiten hier im Forum posten wenn Sie drauf sind.

Grüße Birgit

PS. Als Federweiser schmeckte mir Rharbarber komischwerweise auch besser als der Fertige, warum auch immer

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Beitrag von Tompson »

Ähm entschuldige, unter Honig habe ich nicht nachgeschaut ?-|
Der Rhabarber enthielt keine Gewürze als Zutat, dewegen habe ich da auch weitergeblättert - habs jetzt aber gelesen :| - man wird alt :schlecht:

Ich mache ja auch keine Vorwürfe, alleine die Ankündigung reicht, mich bei der Stange zu halten.

So mit Honig habe ich es jetzt nicht...
Malz..., Birne... :?:
Wie friert man Rhabarber ein :?:

Vielleicht tendiere ich Richtung Ingwer&Zimt.
Gleich wird es sowieso nicht.
Mal sehen, ob noch Vorschläge kommen :-x


@Fruchtweinkellerer
Wie wärs mal mit einem Knoblauchwein 8-) statt Kaffee?
Oder gibts sowas schon :?:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Also wir (eher ich) haben mal einen Kaffeewein gemacht, der war sehr interessant im Geschmack. Basis Apfel-Zitrone mit nur 1 EL Instant-Kaffee auf 5l. Nur hatten wir damals gekauften Zitronensaft verwendet, der sehr bitter geschmeckt hat.
Knoblauchwein gibt es auch schon, wird aber eher nicht so getrunken, sondern zum Kochen verwendet... Das Rezept dafür gibt es ein einem der vorgestellten englischsprachigen Bücher ?-| Wurde von uns aber noch nicht getestet, auch wenn ich sehr knoblauchfreundlich bin.
Werde heute Abend mal die Rezeptkladde wälzen, was wir so ausprobiert haben mit Rhabarber.

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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Also der Knoblauchwein aber als Grundlage für Salatdressings benutzt. Eines der nächsten Rezepte wird Möhrenwein.

Rhabarber für Sommerwachen einfrieren ist ganz einfach. Abwaschen, die Stange einmal längs auftrennen, und dann in 2 cm lange Stücke schneiden, in den Gefrierbeutel füllen und ab in den Gefrierschrank.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 06.08.2004 - 14:22 von Birgit aktualisiert]
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