Fibroin"s Boskop 2008

[Professore]

Zur Feier des Tages haben wir heute eine der raren Tauschflaschen von der Fruchtweintagung geöffnet.

Auf Dein Wohl Fibroin!

Das was als erstes auffällt: Nach Apfel schmeckt er nicht. Oder nur ganz leicht im Abgang. Es ist ein leichter, frischer Weißwein, mit einer gewissen Herbe.

Und er moussiert. Fibroin, ich fürchte das ist eine Nachgärung.
Dem Geschmack tut es keinen Abbruch, der Wein ist lecker. Säure und Restzucker sind ausgewogen, aber noch länger hätte ich die Flasche nicht aufheben dürfen.

Gruß

Jochen

[fibroin]

Jawohl, der einige Flaschen der Boskoop-Charge moussieren.

Apfelwein ist für mich auch kein Wein für lange Lagerzeit. Der Fruchtgeschmack verschwindet und er hat Hang zur Nachgärung, wenn man ihn nicht hochprozentig haben will. Obwohl ich ihn sorgfältig gefiltert habe, hat er nach einigen Monaten mit der Nachgärung begonnen. Scheinbar ist das Medium Apfelsaft für die wenigen Resthefen gut zur Vermehrung.

Es freut mich, dass er dir schmeckt. Es sollte so nicht sein, tut aber dem Geschmack keinen Abbruch.

Zum FWT wusste ich das noch nicht, sonst wären die Flaschen nicht zum Tauschen gekommen. Warnung an alle Teilnehmer, die evt. Apfelwein von mir haben, schnellstens wegtrinken.

[Traubenstolz]

Hallo,

@ Fibroin

als alter Apfelweinhersteller würde es mich mal interessieren, ob Du Deine Apfelweine als Dessertweine ausbaust oder trocken, wie die Hessen oder die Schwaben ihren Apfelwein trinken?

Gruß Traubenstolz

[JasonOgg]

Ich mache meinen eher als Dessertwein:

1. Ich habe mich noch nicht an abgebrochene Gärungen getraut.
2. Wenn ich es trocken will, dann nehme ich Cidre, ich wollte bewüßt etwas anderes.

[fibroin]

@Traubenstolz
ich habe den Wein behandelt wie meine Fruchtweine alle. Bis zum gewüschten Alkoholgehalt vergären, dann aushungern lassen und nach Abzug und Reifezeit Restzucker mit Fructoses einstellen und steril filtern.

Doch leider gibt es da scheinbar Probleme. Das werde ich weiter beobachten.

[Professore]

Fibroin, ich finde es jetzt nicht tragisch, dass er nachgegoren ist. Geschmacklich war es kein Nachteil
und ein spritziger Abfelwein mit 12% ist angenehmer zu trinken, als ein schwerer mit 15%.

Ich hab es bisher gehalten wie JasonOgg und meine Weine immer bis zur Alkoholtoleranz der Hefe
vergoren. Dabei kommen halt leider auch Alkoholbomben mit 17 oder 18% raus. Das ist dem Geschmack nicht immer zuträglich.

Gruß

Jochen

[Fruchtweinkeller]

Je nach Sorte ist das Apfelaroma ja leider recht flüchtig, dann spielt es auch keine Rolle ob im Wein mehr oder weniger Alkohol ist

[Ehli]

Hi Traubenstolz,

wie die Hessen oder die Schwaben ihren Apfelwein trinken?

Gruß Traubenstolz

Wenn Du mit Apfelwein der Schwaben den Most meinst , der hat mit Fruchtwein wie er hier bereitet wird recht wenig zu tun. Normalerweise Apfelsaft + Wildhefen = feddisch Selst lange so gemacht.
Andy

[Traubenstolz]

Hallo Ehli,

ja, ich meinte den Moscht, wie die Schwaben dazu sagen. Ich stamme aus dem bayerischen Schwaben, ganz in Deiner Nähe. Dort habe ich auch die ersten Schritte der Mostbereitung gelernt. An die Fruchtweinbereitung, wie er hier bereitet wird, habe ich mich noch nicht gewagt.

Grüße Traubenstolz

PS Hast Du eigentlich Deine Wiese angelegt, wie Du es ein einem Thread vor Jahren beschrieben hast?

[fibroin]

Bitte nichts verwechseln, der obige Wein ist Apfelwein, kein Most. Für Most lässt sich hier im bergischen Land kaum Verwendung finden.

[Traubenstolz]

Nur dass wir uns richtig verstehen, für mich ist der Most der frisch gekelterte Saft. Die Schwaben sagen Moscht zum vergorenen Apfelsaft, also Apfelwein, die Hessen sagen dazu Äppelwoi, die Saarländer Fiez und wenn ich Dich Fibroin richtig verstehe, ist Dein Apfelwein ein Apfeldessertwein mit ca. 12 - 15 Volumenprozent. Ist das richtig so?

Grüße Traubenstolz

[fibroin]

Sehr wohl. Wir leben hier apfelvergärungstechnisch in der Provinz, da sind die diversen Namen nur Schall und Rauch.