Federweißer als Gärstarter

Ehli
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Federweißer als Gärstarter

Beitrag von Ehli »

In der Not frisst der Teufel Fliegen :|
also warum daraus keinen Gärstarter herstelln?
Meines ist es nicht, da stets eine gewisse Reserve an Trockenhefe vorhanden ist aber sicher besser als ne komplett wilde Gärung. :twisted:

Andy
Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.

Winston Churchill

StefanRgbg
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Federweißer als Gärstarter

Beitrag von StefanRgbg »

Naja, ich hab hier sowohl Trockenhefe rumliegen, als auch flüssige aus dem Dehner für 4 € :D

Die Trockenhefe ist allerdings für weiße Trauben, die habe ich noch nie ausprobiert.
Mich hat halt ein bisschen geärgert, dass man für die flüssige Hefe gleich immer 4 € zahlt und dann kam mir die Idee mit dem Federweißen.
Dann hätte man zumindest im Herbst eine nahezu kostenlose Alternative (Fedwerweißen trinkt man eh, lässt man halt nen Schluck über).

[Dieser Beitrag wurde am 30.08.2010 - 08:54 von StefanRgbg aktualisiert]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Schon richtig viele Meinungen zum Thema. Meine dazu: Wenn dir die Federweissenhefe reicht, dann ist die Weissweinhefe auch gut genug.
Für Fruchtweine würde ich eine andere Hefe wählen. Weissweinhefe reicht für Apfel- und eben Weissweine.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
StefanRgbg
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Beitrag von StefanRgbg »

fibroin hat geschrieben: Schon richtig viele Meinungen zum Thema. Meine dazu: Wenn dir die Federweissenhefe reicht, dann ist die Weissweinhefe auch gut genug.
Für Fruchtweine würde ich eine andere Hefe wählen. Weissweinhefe reicht für Apfel- und eben Weissweine.

Danke fürden Tipp. Ich denke da werde ich beim nächsten Apfelwein einen Versuch mit der Weißweinhefe wagen.
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robertovino
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Beitrag von robertovino »

Na Hallo

Also für meinen Lemberger habe ich schon mehrfach neuen Wein vom Winzer als Gärstarter verwendet, eigentlich als Notbehelf- einmal wollte die gekaufte Hefe im Gärstarter nicht, einmal habe ich die Flasche mit meinem Gärstarter am Boden zerschellt. Also für Traubenwein ist nach meinen Erfahrungen der Gärstart mit neuem wein einfacher als mit der Burgunder Hefe von Arauner.

grüße

Robert
robertovino
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Beitrag von StefanRgbg »

Kurzer Zwischenbericht nach 11 Tagen.

Also geschmacklich ist alles im Lot, kann keinerlei Fehler erkennen.
Die stürmische Gärung ist vorbei, es ploppt nur noch selten. Beim Geschmackstest ist mir aufgefallen, dass ich wohl noch ca. 100 Gramm Zucker im Lauf der Gärung dazugeben muss. Ist einfach ein geschätzter Wert jetzt.
Es hat auch schon relativ alkoholisch geschmeckt, ich vermute es dürften um die 8 % sein momentan. Meint ihr das kommt hin?
Ich besitze leider noch kein Alkoholmessgerät.

Alles in allem durchaus zufriedenstellend bis jetzt.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die ersten Prozente bilden sich rasend schnell. Unter idealen Bedingungen hat man 8% auch schon mal nach wenigen Tagen. Danach kann es zäh werden.
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StefanRgbg
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Beitrag von StefanRgbg »

Gerade nochmal 150 g Zucker reingeschüttet, weil er für diesen frühen Zeitpunkt zu trocken war.
Geschmacklich gut, gerade der Liter Johannisbeersaft macht sich durch eine schöne Note bemerkbar.

Zwischenfazit: Die Federweißenhefe macht ihren Job gut und ist tritt geschmacklich nicht negativ in den Vordergrund.
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StefanRgbg
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Beitrag von StefanRgbg »

Hm, viel los ist nichtmehr im Gärballon.

Bin ja noch recht unerfahren bei der Fruchtweinherstellung, daher die Frage: Meint ihr nach 4 Wochen könnte das schon durchgegoren sein?

Oder besser gefragt: Wie lang ist denn die durchschnittliche Gärdauer?

Und bitte jetzt nicht antworten "das kommt auf die Hefe an". Das ist schon klar, bringt mich jetzt aber nicht weiter da ich nicht weiß um welche es sich handeln mag.
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Die Hefe ist zweitrangig, die Gärtemperatur entscheidender. Um 13 % zu erreichen, reicht es im Hochsommer 4 Tage, im Herbst 4 bis 6 Wochen.

Deine Frage ist darum schlecht zu beantworten. Wichtig ist nur, dass es noch gärt. Dann geht es weiter. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Ehli
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Beitrag von Ehli »

und wenn Du hin und wieder ne Geschmacksprobe nimmst um fest zu stellen ob noch genug Zucker zum weitergären vorhanden ist (merkst Du gleich... brrrr) könnte das der Sache wirklich zuträglich sein.
Andy
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Beitrag von StefanRgbg »

So ihr Lieben.

Nachdem die Gäraktivität auf ein Minimum reduziert war, habe ich mich heute entschloßen den Wein von der Hefe abzuziehen. 4,5 Wochen ist es nun her, seit ich den Versuch mit Hefe aus einem Gerstacker Federweißen gewagt habe.
Vorneweg: Ich hab mir ne Flasche ungeschwefelt abgefüllt und kaltgestellt, die ich in den nächsten Tagen verputzen werde. Der Wein ist nämlich ganz super geworden! Geschmacklich fein, tolle Säure (nicht eingestellt) und haut auch ziemlich rein, schätz schon dass es mindestens 12 % sind. Weinfehler sind keine vorhanden, schmeckt wie gesagt sehr gut.

Jetzt hab ich geschwefelt und lass ihn nochmal ein wenig stehen, um sicherzugehen dass wirklich alle Hefen am Ende sind und damit er sich vielleicht noch etwas entwickelt und klärt. Auf eine extra Klärung mit Bentonit o.ä. werde ich verzichten, weil mir die Trübstoffe wirklich egal sind.

Fazit: Vielleicht hab ich Glück gehabt, vielleicht sind die Hefen im Federweißen auch so schlecht nicht. Man kann es auf jeden Fall mal wagen mit ein paar Litern (wie bei mir 7) und spart sich ein bisschen Geld für die Hefe, aber vor allem: Man darf gespannt sein, wie der Wein am Ende wird ;)

Ich hoffe für einige die das mal probieren wollen eine Hilfe gewesen zu sein.

Das nächste Experiment ist übrigens auch schon geplant: Eiswein aus Apfelsaft.
Da gibt es auch schon einen Thread drüber. Nur soviel: Ich habs mit einem Glas probiert. Es geht, ist aber viel Arbeit, wenn man da mindestens ein Paar Liter machen will. Mal sehen ob ichs wirklich mach.
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