Entsorgung von verbrauchten Titrationsmitteln

[Medovina]

Hallo zusammen,

gibt es bei der Entsorgung des Gemischs aus Blaulauge und Wein, dessen Säure gemessen wurde, eigentlich irgendwelche Besonderheiten zu beachten? Mein (in Chemiefragen doch eher laienhafter) Sachverstand sagt mir, das ganze sollte harmlos sein, aber rein vorsichtshalber sammle ich die Reste dennoch in einer Glasflasche (mit normalem Metalldrehverschluss), verdünnt mit dem Ausspülwasser. Wenn die dann irgendwann mal voll ist, gehört sie etwa doch beim Sondermüll abgegeben?

[JasonOgg]

Jetzt mach mir kein schlechtes Gewissen.

Das einzige, was ich bisher beachtet habe ist, dass ich keine Flecken mache und das Waschbecken gründlich reinige, bevor ich Ärger mit GG bekomme

Aber eigentlich sollte so etwas auf der Flasche vermerkt sein, insbesondere wenn sie in Deutschland gekauft wurde.

[matzl0505]

Hallo Medovina,

bei dem Rest, der nach der Titration übrig bleibt,
brauchst du dir keine Sorgen um die Entsorgung zu machen. Du kannst es einfach in den Ausguss geben.
In dem Rest sind ja eigentlich nur die normalen Weinbestandteile, die Natriumsalze der Säuren im Wein (Natriumtartrat, Natriumcitrat, Natriumlactat, Natriummalat, Natriumascorbat...) und etwas Bromthymolblau. Bromthymolblau hat keine Gefahrstoffkennzeichnung und macht somit auch keine Probleme. Da du auf pH 7 titriert hast, ist das ganze auch noch pH-neutral. Du kannst das Zeug also guten Gewissens in die Kläranlage jagen.
Grundsätzlich finde ich deine Überlegung allerdings wirklich vorbildlich!

gruß
Marius

[Medovina]

Hallo Marius,

danke erstmal für die Bestätigung dessen, was ich bereits vermutet hatte.

Bromthymolblau hat keine Gefahrstoffkennzeichnung und macht somit auch keine Probleme. Da du auf pH 7 titriert hast, ist das ganze auch noch pH-neutral. Du kannst das Zeug also guten Gewissens in die Kläranlage jagen.

Und wenn letztere nicht vorhanden ist, sondern stattdessen nur eine Klärgrube, gilt das gesagte ebenso uneingeschränkt? Da sich jene nämlich ausgerechnet in einem Karstgebiet befindet, könnt Ihr wohl verstehen, daß ich lieber Übervorsichtig bin, was die Entsorgung von "Chemie" durch den Abfluss angeht...

[Dieser Beitrag wurde am 12.08.2010 - 16:27 von Medovina aktualisiert]

[matzl0505]

Und wenn letztere nicht vorhanden ist, sondern stattdessen nur eine Klärgrube, gilt das gesagte ebenso uneingeschränkt?

Ja. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass du damit sogar deine Blumen gießen könntest. (nur nicht dauernd, da sonst deine Erde versalzen würde)

gruß
Marius

[Fruchtweinkeller]

Ich sehe das auch so. Letzlich bleiben organische Säuren plus ein paar Salze übrig, das ist sicher nicht "schlimmer" als das was unser Körper so ausscheidet Bromthymolblau ist laut Sicherheitsdatenblatt "kein gefährliches Produkt im Sinne EWG RichtlinieXYZsoundso". Da du davon auch höchstens Spuren "entsorgst" dürfte auch das unbedenklich sein.

[Medovina]

Ich sehe das auch so. Letzlich bleiben organische Säuren plus ein paar Salze übrig, das ist sicher nicht "schlimmer" als das was unser Körper so ausscheidet Bromthymolblau ist laut Sicherheitsdatenblatt "kein gefährliches Produkt im Sinne EWG RichtlinieXYZsoundso". Da du davon auch höchstens Spuren "entsorgst" dürfte auch das unbedenklich sein.

Nach Euren Erläuterungen habe ich nun keinerlei Bedenken mehr bezüglich der Entsorgung. Vielleicht gieße ich tatsächlich sogar mal 'ne Blume damit.

Da das beileibe nicht das erste Mal war, daß mir Beiträge aus diesem Forum Sorgen genommen haben, sage ich an dieser Stelle auch mal stellvertretend für die diversen anderen Gelegenheiten Danke!

[Medovina]

Hier noch der Link, der mich etwas mißtrauisch gemacht hatte, weil in ihm von "Entsorgungsproblemen" die Rede war...

[Fruchtweinkeller]

In Patenten muss man immer irgend etwas dramatisches schreiben um dem Geschriebenen mehr Gewicht zu verleihen...