Eigenbau Hydropresse

Obstpressen, Fruchtmühlen, Ensafter usw.
Gaerballon
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Eigenbau Hydropresse

Beitrag von Gaerballon »

Hallo,

ich habe meine Konstruktion für die Presse soweit, dass ich demnächst loslegen will. Wen es interessiert kann sich die Sache hier www.thisoft.de/Bilder/Presse.pdf mal anschauen. Ich bitte um Kritiken/Verbesserungsvorschläge. Wo ich momentan noch am Überlegen bin ist, ob ich die Sache mit Leitungswasser als "Energieträger" betreibe oder ob ich gleich noch so einen Minikompressor aus dem Kfz-Zubehör für ca. 20 Euronen daraufsetze und mit Druckluft arbeite - hat aus meiner Sicht den Vorteil dass Luft keine Sauerei machen kann und ich keinen Wasseranschluss benötige.

Wo ich so die anderen Threads hier zum Thema durchstöbert habe ist mir aufgefallen, dass ich aus meiner Presse dann auch fast ohne Mehraufwand gleich noch einen Filter bauen könnte. Sollte dann in etwa so www.thisoft.de/Bilder/PresseFilter.pdf aussehen. Ich hatte allerdings noch nie so ein Filterteil in der Hand. Wie groß sind denn diese Filterplatten - könnten die vom Durchmesser her da reinpassen?

Als Material würde ich Edelstahl 1.4301 verwenden wollen. Das sollte ja wie man hier www.edelstahl-rostfrei.org/daten/MB_910.pdf nachlesen kann für unsere Zwecke völlig ausreichend sein.

Ich bin dann mal auf Eure vernichtende Kritik gespannt :D

Gruß Thilo
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Druckluft kontra Wasserdruck, da fällt mir ein, wenn die Membrane platzt, dann ist Gefährdung der umstehenden Personen bei Luftdruck größer als bei Wasser. (Druckflaschen werden mit Wasser zur Prüfung abgedrückt, nicht mit Luft...)

Die Filterscheibe ist bei den trüben Säften aus der Presse schnell verstopft. Auf die sollte man verzichten.

Soweit meine Anmerkungen
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Josef
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Beitrag von Josef »

Ich glaube das das Ding funktioniert.
Aber, bist du dir sicher das sich der Aufwand lohnt?

Mal ein paar Anmerkungen:
- Reinigung: Wie weit kannst, bzw. musst du die Presse zum reinigen auseinandernehmen? Zeitaufwand?
- Wieviel willst du damit pressen? Ich habe mal grob überschlagen, da sind es bei einer Füllung ca. 4Liter. Für größere Mengen ungeeignet.
- Filtern, ein paar kleine Änderungen und das geht auch. Ich gehe mal davon aus, du willst nicht den abgepressten Wein direkt filtern, da hat fibroin recht, das geht nicht. Aber als seperaten Arbeitsgang kein Problem. Die Filterscheiben haben zB. eine Durchmesser von 220-222mm. Über und unter der Filterscheibe müsstest du ein Sieb einlegen sonst geht es nicht. So könntest du auch verschiedene Filter hintereinander legen und in einem Arbeitsgang grob bis EK filtern.

Wichtig ist immer ein einfaches Händling du musst alles schnell auseinander und wieder zusammen haben sonst macht es keinen Spass.
Ellute
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Beitrag von Ellute »

Meine Sorge gilt den M4-Gewinden. M4 hat eine ziemlich feine Steigung und Edelstahl ist nicht besonders hart. Beim öfteren schrauben könnte das Gewinde bald beschädigt sein.
Vielleicht solltest du dich für M6 oder M8 entscheiden.
Gaerballon
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Beitrag von Gaerballon »

@fibroin:
prinzipiell hast Du natürlich völlig Recht dass mit Wasserdruck weniger passiert falls da wirklich alles auseinanderfliegen sollte. Aber ich will ja nicht einfach 10 oder 15 bar draufknallen ohne zu gucken was passiert... Naja, ich überlege es mir nochmal.
Dass ich im Übrigen nicht gleichzeitig pressen und filtern kann ist mir schon klar. Ich meine dass ich die Presse mit einigen Handgriffen zum Filter umbauen könnte.

@josef:
Der Aufwand ist schon nicht ganz von ohne. Aber ich komme recht günstig (diplomatisch ausgedrückt:happy :) an die fertig zugeschnittenen und gebogenen Blechteile und schweißen kann ich es auch selber. Von daher sollte es eigentlich vertretbar sein...
Zum Reinigen kann ich das Ding (wie man auch schlecht auf der Zeichnung sieht:cool :) in 3 Teile zerlegen. Der Siebkorb wird einfach nur in die Hülle eingehängt (verschrauben wäre hier unnötig) und der Deckel in dem die Gummiblase befestigt ist wird über diese Bajonettverschlüsse mit dem Siebkorb verbunden. Was beim Reinigen vielleicht ein wenig stören könnte sind die beiden Ringe in der Außenhülle die ich zu Stabilisierung vorgesehen habe...
Ich habe jeweils Ansätze zwischen 10 bis max.25l abzupressen. Ich denke, dass das schon geht - auf jeden Fall besser als bisher mit dem Handpressbeutel der weniger als 4l fasst. Ausserdem habe ich heute gerade meine Gummiblase bekommen und festgestellt dass ich meinen Entwurf noch ein wenig vergrößern muss.

@Ellute:
Wenn Du schon mal Edelstahl gefeilt hast, würdest Du glaube ich nicht mehr sagen dass es nicht besonders hart wäre :schlecht: . Aber ich weiß schon was Du ausdrücken willst, Edelstahl ist relativ spröde und daher zum Verschrauben nicht ideal. Allerdings hat das recht wenig mit der Größe/Steigung des Gewindes zu tun. Außerdem kann ich in 3mm Blech kein größeres Gewinde reinschneiden, das hat dann einfach zu wenig Gewindegänge im Material und würde somit noch schneller herausgerissen - und stärkeres Material will ich eigentlich auch nicht verwenden, das Ganze soll ja auch noch einigermaßen handlich sein.

Gruß Thilo
fliegenpilzler
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Beitrag von fliegenpilzler »

Hallo,
Das ganze ist nicht sehr gut durchdacht.
Wie soll die Maische beim bestücken an den Seitenwänden kleben bleiben, wo auch die Abflusschlitze sind?
Der ganze Schlonz wird auf den Boden des Pressacks bzw. der Presse fallen. Dann gibst du von oben Druck drauf und verstopfst in Null-Komma-Nichts die geringe Ablauffläche um den Auslauf. Vielleicht aber dehnt sich die Blase vorher auf, kriecht durch die Saftschlitze und reisst dabei, so wie ein Schlauch, der aus einem Reifen mit einem Riss in der Seitenwand rausguckt.
Wenn du mal ne kommerzielle Hydropresse benutzt hast, siehst du, das man das Pressgut rund um die schon in der Presse vorhandene Pressblase rumschichtet.
Und diese hat eher die Form eines Kondomes als die eines Tennisballs.
Desweiteren braucht man selbst bei geringem Luftdruck schon ne gewaltige Verschlussmöglichkeit, ehe dir der Deckelbajonettverschluss vom Gegendruck am Korpus abreisst, bzw. der gesamte Korpus sich verzieht.
Ich würde hier das Rad nicht neu erfinden wollen.
Die Blase muss schon im Korpus vorhanden sein, und nicht am Deckel sitzen, sonst klappt das ganze nicht.Es sei denn du legst Pressroste wie in einer Packpress für den Saftablauf rein. Oder meinst du, die Kelterer machen umsonst dünne Schichten vom Pressgut, wenn sie das Pressgut als zenznerdicken Klumpen genausogut abpressen könnten?
Dafür wird aber die geringe Oberfläche einer Gummiblase aus einem Hauswasserwerk mit wenig Luftdruck nicht ausreichen. Bei 10 bis 15 bar zerreisst es dir die Presse, und selbst dieser Druck wird nicht ausreichen.
Tut mir Leid für die "vernichtende" Kritik, aber das musste ich mal dazu sagen.
Wohl kein rühmliches erstes Posting meinerseits, aber das erspart dir vielleicht viel Arbeit für etwas, was partout nicht funktionieren wird.
Grüße vom
fliegenpilzler

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2009 - 02:48 von fliegenpilzler aktualisiert]
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Josef
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Beitrag von Josef »

Hallo fliegenpilzler willkommen im Forum.

Wenn die Gummimembrane wirklich erst in die Presse gesteckt wird wenn die Maische bereits darin ist, hast du recht, dann kann es nicht funktionieren.
Ich bin wie selbstverständlich davon ausgegangen das die Maische um die Blase herumgelegt wird.
Warten wir mal ab wie Gaerballon die Sache gelöst hat. Vielleicht haben wir ja nur etwas falsch verstanden. :|
Ellute
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Beitrag von Ellute »

@Gaerballon:
Habe schon Edelstahl gefeil, gebohrt, gefräst, gedreht, geschnitten und weiß der Teufel noch was alles und bin kein wirklicher Freund von diesem zähen Material. Dennoch schätze ich aber die Korrosionseigenschaften von Edelstahl.
Das du das Gewinde ins Blech schneiden willst, habe ich nicht bedacht. auch nicht das das Blech nur 3mm Stark ist.
Egal ob Hydro- oder Pneubetrieben hast du geplant auch einen Druckmesser mit einzubauen? Die Idee mit Pressluft finde ich gar nicht so ohne. Denn, so wie du schon geschrieben hast, Stromanschluß hast du fast überall, Wasseranschluß eben nicht.
Gaerballon
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Beitrag von Gaerballon »

Hallo,
jetzt egbt Ihr mir aber echt zu denken :?:

Also - die Blase hat durchaus eher die Form eines Kondoms als eines Tennisballs; die reale noch mehr als die wie ich sie eingezeichnet habe. Hatte ja oben schon geschrieben, dass ich meine Konstruktion noch etwas vergrößern muss.
Ich hatte nicht vor, die Presse mit Drücken von 10-15 bar zu betreiben! Was ich bisher so hier im Forum und auch anderswo gelesen habe sind Pressen die im Druckbereich von 3-6 bar (was übrigens zur Veranschaulichung 3-6 kg/cm² entspricht...) arbeiten! Wieso sollten selbst 10-15 bar nicht ausreichen? Dabei würde mir allerdings einiges um die Ohren fliegen, das ist mir klar dass ich dann stärker dimensionieren müsste.
Dass sich alles auf den Boden drückt - hmm das ist ein berechtigter Einwand, wobei ich natürlich vergessen habe dazuzuschreiben, dass der kegelige Bereich zwischen Boden und seitlichem Zylinder natürlich auch aus Lochblech besteht.
Dass es günstiger wäre, die Maische rund um die in der Presse befindliche Blase reinzugeben als die Blase hinterher in die Maische zu stecken kann ich zwar durchaus nachvollziehen. Ich könnte das evtl. auch mit etwas Mehraufwand so lösen. Allerdings frage ich mich, was dann in diesem Fall den Schlunz (die schweren Anteile) der Maische daran hindern würde, trotzdem zuerst auf den Boden abzusinken - schließlich setzen die sich im Ballon etc. ja auch am Boden ab.
Wie sich die Blase aus 4mm dickem Gummi durch Löcher mit 5mm Durchmesser quetschen und abreissen soll übersteigt dann allerdings ein klein wenig meine Vorstellungskraft. Wie gesagt - ich gehe mal von einem Arbeitsdruck von ca. 5bar aus.

Gruß Thilo
Neugierer
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

>>>
Ich gebe Fliegenpilz in seiner Kritik erst mal recht, allerdings nur wenn er und ich das Prinzip so richtig verstanden haben.

>>>
Der Betriebsdruck sollte im Bereich eine Wasserhydropresse liegen ... also um 4bar (im Haushalt max. 6bar).

>>>
Bei der Blase eines Wasserdruckspeichers habe ich mal folgendes beobachtet:
Die Haltbarkeit der Blase ist, wenn der umgebende Behälter nicht wirklich 100% passt - sehr herabgesetzt.

Gruß
neugierer ...
... denkt höchstens darüber nach seine Spindelpresse mit einem E-Motor auszurüsten.

[Dieser Beitrag wurde am 13.09.2009 - 14:47 von Neugierer aktualisiert]
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
fliegenpilzler
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Beitrag von fliegenpilzler »

Hallo,
Die meisten Hydropressen haben ein Überdruckventil, das ab 3 bar abbläßt.

www.speidels-hausmosterei.de/sho … t/Download

Grüße vom
fliegenpilzler
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !
fliegenpilzler hat geschrieben: Hallo,
Die meisten Hydropressen haben ein Überdruckventil, das ab 3 bar abbläßt.

Grüße vom
fliegenpilzler
Ich habe es gelesen ...

Da muß ich jetzt echt das Nächstemal schauen ...
... wir gehen mit einem elektronischen Hauswasserwerk (oberer Abschaltdruck = 4,5bar) auf die 90l Sp*id*l Hydropresse ... da bläst kein Sicherheitsventil ab.

Hmmm ....

neugierer ...
... der sich jetzt mal Gedanken macht.
Gruß, Neugierer ...

Lecker Honig, lecker Wein .... so soll es sein !
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