5L Basis Rezept

Lowanger
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5L Basis Rezept

Beitrag von Lowanger »

Hallo zusammen,

zunächst einmal an großes Lob und vielen Dank and den Weinkeller für die Rezepte, die Mühen und die Erklärungen! Ich habe bereits zweimal Met hergestellt, wollte das Ganze nun aber einmal von "Gut-Glück" auf sicherere Füße stellen.. Also: Recherche!

Basierend auf dem Basis-Rezept (viewtopic.php?t=1063) habe ich nun mal die gesamten Werte ausgerechnet und komme auf "meine" Werte für 5L

1kg Honig - ca 0,75 L - 600g Zucker (1)
2L Apfelsaft - 2L - 302g Zucker
2L Wasser - 2L - 0g Zucker (3)
___________________________________
4,5 L - rechnerischer Wert von 162,4g Zucker/l

zzgl 2 Äpfel gerieben.

Wieviel Zucker brauche ich:
Ich verwende die Steinberg Hefe - ca 8-10% Alk - und brauche somit ca 164-205g Zucker / L (2)

Also: Alles auf dem Papier richtig.


Meine Fragen:
1) Im Basisrezept wird mal von demineralisiertem Wasser und mal von destilliertem Wasser gesprochen. Welches soll ich denn nun nehmen? Zumal demineralisiert für mich faktisch nicht greifbar ist

2) Wie weit soll ich den Ballon füllen? Ich habe unterschiedliches gelesen und bin unsicher. Die einen sagen max 50%, die anderen "bis zum Hals".

3) Hab ich mit meiner Rechnung was falsch gemacht oder ist diese nachvollziehbar? (Also klar werde ich Zuckergehalt nochmals vor dem Start messen - aber ich wollte einen Richtwert haben)



(1) nach Honigverordnung max 20% Wasser. Das entspricht ca 80 Brix und somit 800g / L - Honig hat ca eine Dichte von 1,25 zu Wasser - https://www.youtube.com/watch?v=01raiOAOSqc - 1min Video zur Wassergehaltsbestimmung und somit auch Brix
(2) https://fruchtweinkeller.de/anleitungen ... er-zucker/ - je nach Berechnung. Faustformel 164-205g - Tabelle 140-170g
(3) Ach was.. XD
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Fruchtweinkeller
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mahlzeit, willkommen hier bei uns.

Nur fürs Protokoll: Dir ist klar, dass Steinberg eine Zickenhefe ist, dass Steinberg nur bedingt anfängergeeignet ist, gerade beim Met, dass sie nicht unbedingt zu Met passt, und dass sie kein klares Gärende hat? Wie willst du die Gärung beenden/Nachgärungen beenden? Auch bei solchen Hefen sollte man beim Gärstart sicherheitshalber nur so viel Zucker zugeben, dass rechnerisch die theoretische Alkoholtoleranzgrenze nicht erreicht wird. Also bei Steini vielleicht Zucker für fünf, sechs Umdrehungen.

So genanntes "destilliertes" Wasser aus dem Laden ist meistens tatsächlich demineralisiert; nimm eines, das explizit um Ansetzen von Lösungen, Reinigung von Glaswaren im Labor und für die Aquaristik geeignet ist.

Füll so weit auf, dass der Schaum nicht das Gärröhrchen erreicht :mrgreen: Schaumbildung kann unterschiedlich stark ausfallen. Ich starte gerne mit 1/3 Steigraum, oft reicht weniger.
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tiga
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von tiga »

Gerade beim Wasser kommt es ja auch auf die Werte vom Leitungswasser an. Obwohl bei uns fast Flüssigbeton aus dem Hahn kommt, habe ich bis jetzt immer mit Leitungswasser gearbeitet. Es sollte einem dabei aber klar sein, dass so viel Kalk eher ungünstig ist. Regenwasser wäre da sicher besser, aber will ich wirklich Regenwasser trinken? Ich bin mir da nicht so sicher.
Beim aktuellen Quittenmet habe ich das Wasser vorher durch den Brita Wasserfilter geschickt. Also zum Teil entionisiert, bzw. Ionen getauscht.
Andreas hat aber sicher recht, wenn er zu entmineralisiertem Wasser rät und bei einem Ansatz von 5 l ist das ja auch überhaupt kein Problem. 2 l ist ja eine übliche Verkaufsgröße bei destilliertem oder entmineralisiertem Wasser.

Ich glaube ich habe noch nie einen so kleinen Ansatz gehabt. 7 l zum Start und am Ende dann eher 9-11 l waren die kleinsten Ansätze bei mir
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

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Lowanger
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Lowanger »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Mahlzeit, willkommen hier bei uns.
Danke dir :)
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Nur fürs Protokoll: Dir ist klar, dass Steinberg eine Zickenhefe ist, dass Steinberg nur bedingt anfängergeeignet ist, gerade beim Met, dass sie nicht unbedingt zu Met passt, und dass sie kein klares Gärende hat?
Bis vor kurzem, nein ^^
Ich hatte im Kapitel Hefe die Liste gesehen und bei Steinberg stand keine Bemerkung dabei. Daher war mir das tatsächlich nicht bewusst.

Hättest du eine Empfehlung für eine Hefe die geeigneter ist und ca 10 Umdrehungen hat?
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Wie willst du die Gärung beenden/Nachgärungen beenden?
Schwefeln ist angedacht.
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Auch bei solchen Hefen sollte man beim Gärstart sicherheitshalber nur so viel Zucker zugeben, dass rechnerisch die theoretische Alkoholtoleranzgrenze nicht erreicht wird. Also bei Steini vielleicht Zucker für fünf, sechs Umdrehungen.
Ah okay. Dann werde ich in der laufenden Gärung den Honig nachschütten. Anders komme ich nicht auf unter 200g (600g bei 0.75 l + 2 L Wasser sind immer noch 200g/l).
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 So genanntes "destilliertes" Wasser aus dem Laden ist meistens tatsächlich demineralisiert; nimm eines, das explizit um Ansetzen von Lösungen, Reinigung von Glaswaren im Labor und für die Aquaristik geeignet ist.
Dann werde ich wohl mal einkaufen fahren. Hab zZ nur Wasser fürs bügeln.
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Füll so weit auf, dass der Schaum nicht das Gärröhrchen erreicht :mrgreen: Schaumbildung kann unterschiedlich stark ausfallen. Ich starte gerne mit 1/3 Steigraum, oft reicht weniger.
Also ca 1.5-2 L.

In den bisherigen (geglückten) Versuchen kann es beim nachzuckern immer zu massiver Schaumbildung.
Wenn ich nun weitere 3 Liter dazugebe befürchte ich das Gleiche.

Wie kontrolliert ihr das?
Also schüttet ihr hinzu und macht dann den Deckel zu und gießt dann wieder nach?. Oder dauert das nachschütten einfach 1-2 Std weil alle X ml gestoppt werden muss?



Vielen Dank für den Input
Lowanger
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Lowanger »

tiga hat geschrieben: 17 Dezember 2023 03:08
Andreas hat aber sicher recht, wenn er zu entmineralisiertem Wasser rät und bei einem Ansatz von 5 l ist das ja auch überhaupt kein Problem. 2 l ist ja eine übliche Verkaufsgröße bei destilliertem oder entmineralisiertem Wasser.
Ich war nur verwirrt von dem Wechsel der Begriffe, da VE Wasser beim Chemiehandel zu kaufen ist. ^^
tiga hat geschrieben: 17 Dezember 2023 03:08 Ich glaube ich habe noch nie einen so kleinen Ansatz gehabt. 7 l zum Start und am Ende dann eher 9-11 l waren die kleinsten Ansätze bei mir
Ich wollte ungerne mit 10L anfangen, da wir die Ressourcen zu schade sind, wenn's net klappt. Daher erstmal der 5L Ballon, der aber im nächsten Jahr durch mind. einen 10 L ergänzt wird. :)
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Bahnwein »

Lowanger hat geschrieben: 17 Dezember 2023 08:30
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Wie willst du die Gärung beenden/Nachgärungen beenden?
Schwefeln ist angedacht.
Schwefelung beendet nicht die Gärung. Bitte auch die Homepage zum Forum, den Fruchtweinkeller und zur Ergänzung den Honigweinkeller lesen.

Dann noch ein Ding. Wenn du im 5 Liter Gefäß startest, brauchst du nach Möglichkeit später zur Klärung ein kleineres Gefäß, das möglichst spundvoll sein sollte. Ist das in deiner Planung schon mit einbezogen? Sonst vielleicht jetzt schon ein kleineres Gefäß besorgen. Oder doch schon den 10 Liter Ballon kaufen und zum Beispiel mit mindestens 6 l starten. Dann kannst du für die Klärung den 5-er benutzen.
martenha
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von martenha »

Moin, ich habe auch vor kurzem angefangen und erkenne da ein bisschen meine ersten und leider falschen Annahmen wieder :D Zu aller erst aber: klick mal oben aufs Banner vom Fruchtweinkeller und lies dir die Anleitung (nicht Rezepte) in Ruhe durch, falls noch nicht geschehen. Das ist viel Information, aber danach werden viele Fragen beantwortet sein...

Zur Hefe: Ich dachte auch zu Beginn, dass ich einfach eine Hefe nehme die nicht so viel Alkohol abkann, das doofe ist: sowas existiert nicht. Steht auch irgendwo in der Anleitung, die Niedrigalkaholhefen werden zwar langsamer mit steigendem Alkoholgehalt, hören aber nicht auf zu Gären. Schwefeln beendet die Gärung auch nicht, das ist auch so ein weit verbreiteter "Fakt", der einfach nicht wahr ist. Mein erster Wein war ein Apfelwein mit einer Hefe auf der auch 10% stand. Die reale Alkoholtoleranz war erst nach 2,5 Monaten endgültig erreicht und war irgendwo bei 15% :D Ich habe für meine folgenden Weine eine Fermivin 7013 genommen und die hat Klasse funktioniert, hier liest man aber ansonsten viel von Port, Sherry oder Burgunder.

Um das Gärende zu erreichen musst du entweder bis zur Alkoholtoleranz nachzuckern, steril Filtern oder Pasteurisieren, letzteres geht aber sehr auf den Geschmack und ist entsprechend nicht zu empfehlen.

Mit der Schaumbildung hatte ich bislang noch kaum Probleme, hoffe da hat jemand anderes einen guten Einblick.
Mikesch
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Mikesch »

Da würde mich doch die Frage nach dem Zuckergehalt im Honig interessieren. Maximal 20% habe ich immer als Gewichtsprozent identifiziert. Also von einem Kilo sind da maximal 200g Wasser, sprich 800g Zucker. Du rechnest mit Volumenprozenten... Weiß jemand mit Sicherheit, was davon richtig ist?
Bisschen peinlich ist mir das als Imker schon ^^
Im Endeffekt spielt das ja keine so große Rolle, gerade beim Nachzuckern. Aber Wissen ist Nacht!
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tiga
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von tiga »

Mikesch hat geschrieben: 17 Dezember 2023 21:33 ...
Im Endeffekt spielt das ja keine so große Rolle, gerade beim Nachzuckern. Aber Wissen ist Nacht!
Nichts wissen macht nichts :D
Ja, Zucker ist schwerer als Wasser, aber die 80% sind auch nur ein grober richtwert.
Tatsächlich kannst du 3 l Wasser meist genauer auswiegen, als abmessen => lieber wiegen als Volumen messen.
Bein fertigen Wein ist es dann wieder fast egal.
Gruss
Jan

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Lowanger
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Lowanger »

Bahnwein hat geschrieben: 17 Dezember 2023 12:56
Lowanger hat geschrieben: 17 Dezember 2023 08:30
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 16 Dezember 2023 22:41 Wie willst du die Gärung beenden/Nachgärungen beenden?
Schwefeln ist angedacht.
Schwefelung beendet nicht die Gärung. Bitte auch die Homepage zum Forum, den Fruchtweinkeller und zur Ergänzung den Honigweinkeller lesen.

Dann noch ein Ding. Wenn du im 5 Liter Gefäß startest, brauchst du nach Möglichkeit später zur Klärung ein kleineres Gefäß, das möglichst spundvoll sein sollte. Ist das in deiner Planung schon mit einbezogen? Sonst vielleicht jetzt schon ein kleineres Gefäß besorgen. Oder doch schon den 10 Liter Ballon kaufen und zum Beispiel mit mindestens 6 l starten. Dann kannst du für die Klärung den 5-er benutzen.
Gut, da bin ich aber auch noch nicht angekommen :)
Mir war erstmal der Start wichtig und beenden würde ich dann schauen ^^'
Lowanger
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Lowanger »

Mikesch hat geschrieben: 17 Dezember 2023 21:33 Da würde mich doch die Frage nach dem Zuckergehalt im Honig interessieren. Maximal 20% habe ich immer als Gewichtsprozent identifiziert. Also von einem Kilo sind da maximal 200g Wasser, sprich 800g Zucker. Du rechnest mit Volumenprozenten... Weiß jemand mit Sicherheit, was davon richtig ist?
Bisschen peinlich ist mir das als Imker schon ^^
Im Endeffekt spielt das ja keine so große Rolle, gerade beim Nachzuckern. Aber Wissen ist Nacht!
Ich hab einfach die Dichte von Honig gesucht und dann weiter gerechnet ^^

Also Dichte von Honig ist ca 1,4 kg/l - heist also, dass meine Honiggläser (0,5kg) ca 0,35 l sind - mal 2 also 0,7l. Und damit ich bisschen Spiel habe gehe ich von 0,75l aus.

Und dann kommen wir auf die 80% Zucker bei 1kg, sodass wir auf 800g / kg und dann 600g pro Liter (800*0,75) kommen
Mikesch
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Re: 5L Basis Rezept

Beitrag von Mikesch »

Deine Rechnung ist leider bisschen von hinten durch die Brust ins Auge :P . Und vielleicht hat sich dir da eine Rechenoperation verdreht.
1kg mit max. 20% Wasser = 0,8kg "nicht-Wasser", also Zucker.
Außer du nimmst an, dass 20% des Volumens Wasser sei, worauf meine eigentliche Frage abzielte. Ich es aber gar nicht kompliziert machen! Du hast das Basisrezept offensichtlich geviertelt, dann passt das bestimmt mein erster Met damit ist super geworden. Und den Rest erfährst du bei der Gärung, wann du wieviel nachgibst.
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