Das Fruchtwein-Forum

Hallo liebes Forum,
am Wochenende habe ich das erste mal Weißwein angesetzt. Dabei habe ich den Traubensaft durch pressen mit der Hydropresse gewonnen.
Leider ist der hinterbleibende Presskuchen nicht wie gewohnt trocken, sondern eher schleimig nass gewesen. Da waren locker noch 3 Liter (auf 15 Liter ursprünglicher Maische) enthalten.
Meine Frage: ist das normal oder liegt das am Presstuch? (zu fein-, zu engmaschig) Muss ich irgendetwas anderes beachten?

Hi Alex,

Hast du Antigeliermittel / Pektinase verwendet?

Gruß
Markus

Hallo Markus,

nein ich wollte auf die lange Stand- und Einwirkezeit verzichten.

VG

Ein zu feines Presstuch ist kontraproduktiv und gerade bei Trauben muss man sich mit dem Pressen Zeit lassen. Immer wieder etwas Druck geben, dann das Ganze rasten lassen, damit die Flüssigkeit durch die Kapillaren den Weg raus findet.

Ich habe seit Kurzem ebenfalls eine Hydropresse und damit bereits Weisswein gepresst.

Gruß, Sylvia

Und bei der anschließenden Entschleimung kann schon einiges an Volumen verloren gehen.

Nathea hat geschrieben: ↑04 Oktober 2023 17:02 Ein zu feines Presstuch ist kontraproduktiv und gerade bei Trauben muss man sich mit dem Pressen Zeit lassen. Immer wieder etwas Druck geben, dann das Ganze rasten lassen, damit die Flüssigkeit durch die Kapillaren den Weg raus findet.

Wie lange sollte man sich für die einzelnen Rasten sowie insgesamt Zeit lassen? Bekommst du damit einen wirklich trockenen Trester?

Was verstehst Du unter "wirklich trocken"? Wie Staub wird das natürlich nicht.

Firma Fischer hat zu meiner Mini-Wasserdruckpresse angegeben, dass ein Pressvorgang bis zu 25 Minuten dauern kann, um das Pressgut wirklich "auszureizen".

Ich bin zwar bei Trauben jetzt nicht so routiniert und habe auch keine Hydropresse, aber ich hatte eine kleine Menge von 3kg weißen Trauben vor drei Wochen von Hand mit einem Presstuch (Baumwollwindel) abgepresst. Nach ca. 20 Stunden Einwirkzeit mit Trenolin Opti DF Pektinase ging das ziemlich gut.
Ich hatte eine, relativ zu anderem Obst, kleine Menge Trester übrig in der Dimension von einem Knödel/Schneeball, vllt so 150-200g.
Ich würde beim nächsten Mal, wie auf der Homepage empfohlen, einen Versuch mit Antigel starten.

Grüße
Markus

Nathea hat geschrieben: ↑05 Oktober 2023 06:13 Was verstehst Du unter "wirklich trocken"? Wie Staub wird das natürlich nicht.

Trocken im Sinne von Apfeltrester. Ich weiß nicht ob du in der Hinsicht mit der Hydropresse schonmal Erfahrung gesammelt hast?

Aber fast 30 Minuten habe ich mir bei weitem nicht Zeit gelassen, danke für den Tip!

Auch werde ich wohl mal einen Versuch mit Antigel starten..

Hi,

ich hab zwar erst einmal mit meiner Hydropresse was gepresst. Aber ich hatte zu Anfang auch meine Probleme.

Mein Tipps:

1. Das grobmaschige Tuch nehmen. Das feine Tuch setzt sich sofort voll und es geht nichts mehr durch
2. Trester mehrfach auflockern (krümeln) und wieder in die Presse geben. Das wird auch bei Winzern gemacht um die Saft- und Geschmacksstoffausbeute zu erhöhen.

https://youtu.be/dTwMw06FSyo?si=fCmBVN7oWbdIO6yJ

Markus_K hat geschrieben: ↑05 Oktober 2023 11:08 ... aber ich hatte eine kleine Menge von 3kg weißen Trauben vor drei Wochen von Hand mit einem Presstuch (Baumwollwindel) abgepresst. ...

Bei solch kleinen Mengen lohnt sich das "Anwerfen" einer Hydropresse definitiv nicht. Aber der Tipp mit dem Antigel ist schon Gold wert.