Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

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Vika
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Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Vika »

Hallo allerseits!
Ich probiere mich momentan an meinem ersten Wein und Folge FWK Rezept für Johannisbeerwein (https://fruchtweinkeller.de/rezepte/johannisbeerwein/). Leider kamen mir im Laufe des Machens diverse Fragen auf; so soll ich nach dem Abziehen der Maische die Flüssigkeit auf 20 Liter erhöhen. Ich nehme an, dass die Flüssigkeit nach Abziehen der Maische kein Volumen von 18l haben wird, soll man dann deutlich über 2l Wasser hinzufügen? Wäre die Flüssigkeit nicht zu sehr verwässert?
Muss ich dafür die Säure testen?
Die Gärung hat bereits ca. 3 Stunden nach Ansetzen der Maische angefangen. Trotz der Beachtung der Anleitung musste ich feststellen, dass sich bei meiner Maische ein Belag am Boden der Behälter gebildet hat (erstmalig bereits am 3. Tag festgestellt, seit dem 4. Tag ist die Schicht offenkundig). Ich nehme an, dass es sich dabei um Hefe handelt. Die Gärung schien zu Enden (Tag 5), ich habe daraufhin noch mehr Zucker zugegeben (ca. 840gr insgesamt) und die Gärung ging nach einer Stunde wieder fröhlich los. Ist so etwas normal oder habe ich Mist gebaut? ?-|
Außerdem weiß ich nicht so recht wie ich mit der Berechnung der benötigten Zuckermenge vorgehen soll. Für 20 L Wein bräuchte ich bei 17 % Alkohol (die die Hefe (Bayanus) erreichen kann) insgesamt fast 7 kg Zucker (wenn ich das richtig berechnet habe) und knapp 2.5 kg waren Anfangs in der Maische drin. Da die Gärung nach zusätzlichen 0.84 kg Zucker zügig wieder anfing war das wohl nicht zu viel aber ist es da überhaupt richtig von 20 L auszugehen? oder doch lieber von den 11L zugegebenen Wasser (die für insgesamt 18 L Maische notwendig waren)? Oder sollte ich einfach schauen und Zucker in kleinen Intervallen hinzugeben? Wobei dann die Frage bestünde, wie klein die Intervalle sein sollten und ob ich dann immer warten sollte, bis die Gärung eindeutig abnimmt ( bei 2 von 3 Maischebehältern sind Handschuhe statt Spunde aufgesetzt, dieses mal habe ich gewartet, bis die Handschuhe fast schon lagen) oder ob sowas dazu führen würde dass die Hefe ausgehungert wird.
Wie verhält es sich mit der Hefe beim Umfüllen in den Weinballon? Ich dachte mir, dass ich irgendwas Feinmaschiges nehme (zB Käsetuch) und die Beeren damit auspresse, würde die Hefe dann auch zurückbleiben? Sollte man dann nur etwas grobmaschiges nehmen und einen Rest von Beerenspuren in Kauf nehmen?

Ich freue mich sehr auf Antworten! :D
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Re: Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Willkommen hier bei uns.
Zucker immer in kleinen Intervallen zugeben und warten bis die Gärung nachlässt bzw. bis der Wein geschmacklich deutlich zu trocken ist. Und keine Sorge, die Zellen sind klein genug um Windeln, Abpressbeutel und Co. zu passieren.

Säure sollte immer gemessen, bei Maischegärungen nach dem Abpressen. Ist der Säuregehalt zu hoch, so musst du verdünnen bis der Säuregehalt passt. Ist er zu niedrig, so musst du Säure ergänzen. Dabei hast du zwei optionen: Volumen so lassen wie es ist, heißt mehr Aroma. Oder auf ein "rundes" Volumen erhöhen damit du später spundvoll im größeren Behälter lagern kannst. Dann wird der Wein geschmacklich etwas dünner.
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Re: Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Vika »

Danke für den Tipp! Habe jetzt alles von der Maische abgezogen, ein Strecken war zum Glück nicht nötig. Leider habe ich am nächsten Tag aber das Gefühl bekommen, dass der Ansatz etwas stechend riecht und hatte dann die Befürchtung, dass der Ansatz einen Essig Stich bekommt. Habe dann vorsichtshalber geschwefelt (in Kauf nehmend, dass die Gärung etwas gehemmt werden könnte). Jetzt ist die Gärung natürlich sehr schwach. Ich denke dass ich dann einfach weiterhin regelmäßig schwenken und mich in Geduld üben müssen werde. Ich habe gelesen, dass die Gärung dann später wieder einsetzen sollte, der Alkoholgehalt wird auch noch recht niedrig sein und Zucker ist für ca 1 % drin. Kann ich etwas machen um die Gärung wieder anzukurbeln oder bleibt mir da nur das Warten? LG
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Re: Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Warum so voreilig mit der Schwefelung? Essig riecht sehr typisch und ist somit einfach zu erkennen. "Stechend" ist auch Kohlendioxid in der Nase... das kannst du an jeder Mineralwasserflasche testen. Und wenn du unter Sauerstoffabschluss arbeitest kannst du eigentlich kein Essigproblem haben.

Schwefel neutralisiert man am Besten durch Belüftung: Zum Beispiel mehrfach sprudelnd umschütten.
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Re: Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Vika »

Ich hatte eifnach ein wenig Sorge und habe wohl im Endeffekt eher rumgepfuscht als gutes zu tun. Aber gut, dann werde ich morgen wohl ein paar mal umschütteln müssen, danke! Welche Konsequenz bestünde denn wenn ich den Schwefel nicht austreiben würde? Häufig liest man dass der Gärung prozess später wieder startet, ist das tatsächlich so oder würde das zu lange dauern als das man es abwarten sollte?
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Re: Fragen zum Johannisbeerwein nach Fruchtweinkeller

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bildung unerwünschter Gärungsnebenprodukte, vor allem Acetaldehyd, sowie potentielle Probleme im hohen Alkoholbereich, zum Beispiel wenn du per Nachzuckermethode stabilisieren willst.
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