Nachgärung: erneutes Filtern

Meista42
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Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Meista42 »

So, mich hat es jetzt auch mal erwischt. Knapp 28 Flaschen Kirschmet moussieren vor sich hin. Am Boden sieht man schon die Hefekolonien...
Entweder war der 0,9 my Filter (16er von rover) doch zu grob oder ich habe nicht sauber genug gearbeitet. Auf jeden Fall sind 14,5% Alk diesmal scheinbar zu wenig um eine Nachgärung zu verhindern.
Bevor mir die erste Flasche platzt werde ich morgen alles noch mal extra steril (24er Filter sind da) filtern.
Jetzt zur Frage: Sollte ich den Wein nochmal schwefeln, da er ja wieder ordentlich mit Sauerstoff in Kontakt kommt???
Bislang sind 0,2g/l Kaliumdisulfit im Wein gelandet.
Meista42
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Meista42 »

Noch ein Bildchen

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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das eine sichere Entkeimung nur mit EK-Filterschichten möglich ist, ist doch klar?

Wenn sich die Hefe so stark vermehrt hat das sie am Boden eine sichtbare Menge bildet ("Kolonie" ist hier wohl nicht ganz der passende Begriff), so würde ich auch erwarten, dass der Wein kräftig moussiert. Ich bin mir nicht sicher, ob du die Kohlensäure vollständig los wirst wenn du den Wein nochmals filtrierst. Vielleicht ist in den Filterschichten austretendes CO2 sogar ein Problem (Auftreiben der Filterschichten)? Du kannst dir auch überlegen, alles nochmal in einen Ballon zu schütten und erstmal ausgären zu lassen.

Wenn du den Wein andererseits nochmal gründlich belüftest um das CO2 austreten zu lassen kannst du bedenkenlos nochmal schwefeln.
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Meista42 »

Der Wein stand schon einige Monate zur Klärung bevor ich ihn gefiltert hatte. Da ich noch Restsüße geschmeckt habe bin ich davon ausgegangen dass die Gärung sicher beendet ist. Das waren vermutlich die unvergärbaren Zucker aus dem Honig. nach dem einstellen der Restsüße war dann wohl wieder vergärbarer Zucker vorhanden. Bei den vorherigen Weinen war bei mir immer ca bei 14,5% Alk Schluss und ich hatte nie eine Nachgärung.

Nun ja, ich werde heute abend alles nochmal ordentlich durchrühren um das Co2 rauszubekommen, erneut schwefeln und dann ab durch den EK Filter damit.
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Chesten
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Chesten »

Ja bei Honigweinen ist wenn man , auch nur zum Teil, Honig zum nachzuckern genommen hat gar nicht so einfach die Restsüße zu erschmecken. Das "wieder" vergärbarer Zucker "enstanden ist" glaube ich nicht. wahrscheinlich saßt du die neue Hefe einfach nicht die sich während der Selbstklärphase gebildet hatte weil sich eh noch was abgesetzt hatte.

Was für eine Heferasse hast du bei diesem Ansatz verwendet ? Ich benutze zu Zeit die Vinoferm Blanc. Die laut Datenblatt bis 14 vol% machen soll. OK ich habe mit der nur eine Ebullioskop-Messung, vorher hatte ich das Ebu noch nicht gehabt. Da zeigte es 14-14,5 vol% und toy toy bei diesem Wein hatte ich noch keine Nachgärung. Der ist auch ca. 2-3 Monate erst auf Flasche. Also wenn du eine Heferasse verwendet hast die ca. 16vol% schafft wundert mich dies kaum das du dann eine Nachgärung hattest. Besonders wenn du den Alkoholgehalt mittels Vinometer bestimmt hast.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Meista42 »

Nein, entstanden ist der Zucker nicht. Ich habe ja vor dem abfüllen und filtern ca 20g/l Honig nachgesüßt um die gewünschte Restsüße einzustellen. Dann hatte die Hefe anscheinend wieder Futter. Die Hefe war diesmal Lalvin 71B. Die macht angeblich bis 14%. Sonst hatte ich immer die gute alte Portwein Sorte genommen.
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Chesten
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Chesten »

OK ,Sorry dann habe wohl was falsch verstanden, passiert schon mal... 8-! !
Ja wenn du vor dem Abfüllen die Restsüße noch eingestellt hast ist klar wo der Zucker für die Nachgärung her kam.

Die Heferasse "Lalvin 71B" kenne ich persönlich selbst nicht.
Wie hast du den Alkoholgehalt bestimmt ? Bist du dir da sicher das du den auf XX,5 vol% auch angeben kannst ?
Ich glaube wenn du auf 0,5 vol% genau sicher den Alkoholgehalt angeben kannst wäre dies schon sehr gut ! Ich glaube dies ist eines der Regularieren um Wein in Deutschland verkaufen zu dürfen.
Mein Ebu hat zwar 0,5 vol% Messstriche aber ob mein Ebullioskop den Zoll überzeugt glaube ich nicht :D !
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Mikesch »

Zum Glück musst du beim Wein den Zoll gar nicht überzeugen, der interessiert sich dafür nicht :D

Aber 20g pro Liter, wenn das das Futter für dir Hefe ist, könnte doch passen? Wäre bei vollständiger Vergärung, wenn die Hefe nicht zwischendurch schlapp macht, höchstens ein Prozentchen. Den dadurch entstehenden Druck sollten doch die Flaschen aushalten? Wenn dich das moussieren nicht stört würde ich zum Perlwein gratulieren und den genau so anbieten.
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Faustregel beim Sekt: 4 g/l ergeben 1 bar Überdruck. Viel Spaß mit den 20 g/l.
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Mikesch »

Dann will ich nichts gesagt haben. Nur darauf zu hoffen, dass das vinometer stimmt und die Hefe schlapp macht, würde ich also auch nicht.
Meista42
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Meista42 »

Das waren zwar Limonaden und Mineralwasserflaschen, aber das wäre dann doch etwas zu viel des guten gewesen :D
Der Alkoholgehalt ist nicht so genau gemessen. Nur eine grobe Schätzung anhand von Vinometer und das überprüft anhand des Zuckers den ich hineingegeben habe. Das sollte ja auch in etwa +/- 1 % genau sein, oder?
Die Lalvin 71B gibt bei Brouwland etc. in den praktischen 5g Tütchen. Soll angeblich einen kleinen Prozentsatz der Äpfelsäure umwandeln können.

Auf jeden Fall habe ich jetzt 2 Abend damit zugebracht alles zu filtern, in die neu gespülten Flaschen umzufüllen und die alten Flaschen auch gleich nochmal zu spülen + Aufräumarbeiten. Der Wein funkelt jetzt schön in der Flasche. Ich hoffe das ganze hat sich jetzt auch gelohnt.
Das CO2 herauszubekommen war auch gar nicht so einfach. Trotz stürzen der Flaschen beim ausgießen, fleißigem Schöpfen und Rühren, durch den Filter jagen und dann nochmal in die Flasche plätschern lassen war immer noch ein klein wenig Kohlensäure drinne. Ich hoffe es bleibt dabei :lol:
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Re: Nachgärung: erneutes Filtern

Beitrag von Alex_22 »

Schafft es die Kohlensäure tatsächlich durch den Filter?
Bei meiner Pulcino 10 schäumt es immer ordentlich im Schlauch vor den Filterschichten und danach ist ledriges CO2 raus aus dem Wein :D
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