Stürmische Gärung bleibt aus

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Alex_22
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Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Alex_22 »

Sehr geehrtes Forum,

ich habe vor kurzem das neuste Video des Fruchtweinkeller - Youtubekanals gesehen. Mit erschrecken musste ich feststellen, dass das Gärröhrchen mehrmals die Sekunde Blubbert. Ich dachte zunächst sogar, das Video wäre als Zeitraffer geschnitten.

Meine Ansätze (meist Apfelwein) blubbern in der Regel nicht einmal ansatzweise so stark - man könnte sagen die Stürmische Gärung (damit auch eine Starke Schaumbildung) bleibt immer aus. Dabei habe ich immer Hefen und Nährsalz hinzugegeben. Meine Frage an euch wäre, woran kann das liegen, wie kann man dies ändern?

Außerdem etwas abseits von Thema: ich möchte im Herbst meinen ersten Pflaumenwein probieren. Würdet ihr eher eine Maische- oder eine Saftgärung empfehlen? (ich bin der stolze Besitzer einer Hydropresse)

Vielen Dank vorab!
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Fruchtweinkeller
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Um die Lage einschätzen zu können brauchen wir mehr Infos: Hefe, Gärstarter, genaues Ansatzprotokoll, Messungen, Volumen, Gärtemperatur?
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Bahnwein
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Bahnwein »

Für Pflaumen empfehle ich die Maischegärung.
Alex_22
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Alex_22 »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 26 April 2023 22:09 Um die Lage einschätzen zu können brauchen wir mehr Infos: Hefe, Gärstarter, genaues Ansatzprotokoll, Messungen, Volumen, Gärtemperatur?
Hefe: Flüssighefe (genaue Sorte weis ich leider nicht mehr)

Ich habe ohne Gärstarter gearbeitet

Was ist genau mit einem Ansatzprotokoll gemeint? :hmm:

Messungen ergaben 55 Grad Öxle, Säure habe ich nicht bestimmt

Das Volumen betrug so ca. 25 L

Der Ansatz befand sich bei uns im Heizungsraum, ich schätze da herrschen so ca. 22 Grad.

Danke schonmal fürs helfen!
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ansatzprotokoll = Auflistung aller Zutaten und Tätigkeiten zum Gärstart.

Bei Flüssighefe predige ich ja immer: Mach einen Gärstarter. Hast du Hefenärsalz verwendet?
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Alex_22
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Alex_22 »

Ja Hefenährsalz habe ich verwendet. Habe mich da aber eher an der unteren Grenze der Empfehlung gehalten...
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Chesten
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Chesten »

Alex_22 hat geschrieben: Hefe: Flüssighefe (genaue Sorte weis ich leider nicht mehr)
So eine kleine Flasche wo :" für 50 Liter" drauf steht ?
Damit ist der Fall für mich klar !
Wahrschneinlich nur die halbe Flasche ohne diese aufzuschütteln ?

In diesen Flächschen sind maximal 0,1 g Hefe drin Laut Homepage solltest du ca. 1 g Trockenhefe auf 10 L tun.
Deswegen gärt es nicht so wie du dachtest weil du viel zu wenig Hefe im Ansatz hast.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es wird wohl noch etwas dauern, aber es wird wahrscheinlich ein Filmchen kommen, was zeigt wie ich den Blubberwein zusammenschütte. Da siehst du dann was eine gescheite Animpfmenge ist :mrgreen:
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Alex_22
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Alex_22 »

Aber müsste sich die hefekultur nicht exponentiell vermehren ? Und dann zumindest nur etwas verspätet die stürmische Gärung einsetzen?

Andererseits werde ich wohl für meine neuen Weine im Herbst direkt trockenhefen verwenden. Sollte man hierfür auch einen starter vorbereiten ?

Danke für die Antworten. Und ich freue mich schon auf das YouTube Video . Ich hoffe wir müssen nicht zu lange darauf warten 🙂
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Fruchtweinkeller »

In solchen Batch-Kulturen gibt es eigentlich nie eine exponentielle Vermehrungsphase, weil immer irgendwelche Faktoren das Wachstum hemmen. Beim Wein wäre das vor allem der steigende Alkoholgehalt und vielleicht auch Sauerstoffmangel (der in Spuren notwendig ist für die Hefevermehrung).

Ich habe mit 500 ml frischem Gärstarter angeimpft. Wenn wir postulieren dass die Zelldichte bei der Kaufhefe ähnlich ist wie bei meinem Gärstarter, dann habe ich also mit 10x mehr Hefezellen beimpft, und die waren auch noch jung und knackig. Das macht dann doch einen riesigen Unterschied.
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Juwalou
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Juwalou »

Hallo zusammen

Das mit dem Gärstarter würde mich auch interessieren.
Für den Honigwein nahm ich bis jetzt jeweils die Flüssighefe von Wyeast Strain Sweet Mead https://wyeastlab.com/product/sweet-mead/
Diese Hefe kommt Vakuumverpackt im Beutel und muss im voraus aktiviert werden um die Hefe zu vermehren. Dazu muss die innere Kapsel zerdrückt werden womit sich der Nährinhalt mit der Hefe vermischt. Innerhalb 1 Tages sollte sich der Beutel wie ein Ballon aufblasen.
Denkt ihr für die Hefe braucht es ebenfalls einen Gärstarter? Ich gäre immer langsam und bei tiefen Temperaturen (um die 18°), dafür aber lange. In der Erfahrung haben meine Ansätze jeweils 1-2 Tage gebraucht um richtig mit blubbern anzufangen. Hier an Beispiel:

Beginn: 23.07.22
nach 3 Tagen: alle 11 Sekunden
nach 8 Tagen: alle 25 Sekunden
Am 28.08.22: alle 110 Sekunden
Am 02.09.22; alle 160 Sekunden
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Fruchtweinkeller
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Re: Stürmische Gärung bleibt aus

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bitte in Zukunft: Neuer Wein = neuer Trööt.

Für die Hefe braucht man nicht unbedingt einen Gärstarter, wenn er sich wie geplant aufbläht ist das ja ein Zeichen dafür, das die Hefe aktiv ist. Diese Hefen sind aber nicht problemlos, siehe viewtopic.php?t=9735#p129736
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