Das Fruchtwein-Forum

Alle zu verarbeitenden Früchte sind nun in flüssiger Form im Keller und es ist etwas Zeit euch an meinen neuen Experimenten Teilhaben zu lassen.

Auf dem Programm steht ein Apfel-Kirsch-Moscht oder auch Cidre oder Cider... wie auch immer. Ich werde beim Etikett, wenn es eines geben wird wieder beim Moscht bleiben, aus Heimatverbundenheit.

Kirschen gab es das Jahr reichlich, man musste sie nur schnell genug vor den Frucht- und Essigfliegen in Sicherheit bringen. Es ist eine kleine tiefschwarze Kirsche, ein Sämling ohne Namen. Eher vom Typ Brennkirsche, leichter bittermandelton, wenig Säure.


Rezept:
6 kg Kirschen (mit Stein, ergibt etwa 4 kg Frucht)
24 L frisch gepresster Apfelsaft aus Bohnapfel und etwas Brettacher
20 g Antigel
Wild + Pure Hefe von Erbslöh + Nährstoff

Angesetzt am 31.10.
Maische abgepresst am 5.11.
Vor und nach dem Abpressen.


Die Maischegärung war noch normal. Zwei Tage nachdem ich abgepresst hatte, kam es oben zum Gärspund raus. und war dann sehr schnell durch. Seither klärt er und wartet auf Filtration und Weiterverarbeitung.

Ziel:
Ein klarer, voraussichtlich halbtrockener (wohl mit Xylit), Moscht in der Klarglas-Flasche mit Kohlensäure als erfrischendes Kaltgetränk für den Sommer zur Erholung des geplagten Kellermeisters nach der kräftezährenden Kirschenernte.

Gestern gefiltert... was für ein Akt.
6 Schichten AF41 (9-4 µ) 20x20 und 2x AF 70 (3-1,5 µm) (gleich zum Start, dachte das geht ) und dann noch 4x 0,6 µm die dann auch noch für rund 30 L Apfelwein gut waren der nun etwas dunkler ist...
Die Kirschen haben für einen schleimigen Dickflüssigeren Film auf den Filterplatten gesorgt. Obwohl der Wein schnell gut geklärt hat und ich auch Antigel verwendet habe. Es blieb auch ein ordentlicher Bodensatz im Ballon zurück der sehr Dickflüssig war.
Montag wenn es klappt kommt er mit den restlichen Zutaten zur 2. Gärung in das NC KEG.

Da steckt man leider nicht drin. Wahrscheinlich ist der Alkoholgehalt nicht allzu hoch? Ich habe den Eindruck, das eine längere Gärzeit mit höherem Endalkoholgehalt der Selbstklärung gut tut Aber das beißt sich beim Cider leider.

Alkoholgehalt liegt bei 7 % und ja, in dem Fall ist das schon reichlich, finde ich. Aber ist eben wieder eine Erfahrung mehr... Ich hätte noch 27 µm Platten gehabt, vielleicht wären die für den ersten Gang das bessere gewesen.

Fürs Protokoll:
Vorgestern kam der gefilterte Grundwein (18 l) mit folgenden Zutaten ins NC-KEG:
-345 g Xylit (rund 19 g/l Restzucker)
-277 g Zucker für die Kohlensäure (hätte weniger sein sollen, war ein Versehen...)
-10 g Närsalz
4 g Coldferm Hefe

Moin!
Ich muss mich nächstes Jahr schlau machen, ob ich nicht günstig an ein keg kommen kann. Wie bekommst du deine Kohlensäure in die Flaschen? Will ich auch so haben Flaschengärung mit dem Bodensatz hat gar nicht schlecht funktioniert, aber es geht ja immer besser.

Ich mache das mit einem Gegendruckabfüller, so wie ich das schon bei meinem ersten Cidre gemacht habe.
Hier hatte ich das schon beschrieben:
viewtopic.php?t=14811

Die Coldferm Hefe hatte den Dienst verweigert. Taugt wohl nicht für Zweitgärung oder war schon zu alt. 6 Tage später habe ich noch mal Wild & Pure nachgelgt, die Gärung kam dann in Gang.

Gute vier Wochen hab ich dem Apfel-Kirsch-Wein dann Zeit gegeben, die ersten beiden Wochen noch täglich geschüttelt. Am 21.01 hab ich das Fass dann in die Scheune gestellt zur Klärung.

Am 13.02 war dann Abfülltag. Zusammen mit rund 32 L Mostschorle habe ich den Apfel-Kirsch-Most abgefüllt. Lief ohne große Probleme. Abgefüllt in 0,33 Euro und Longneckflasche sowie Bügelverschlussflaschen, einige 0,5 Euroflasche und 0,75 l Sektflaschen.



100% klar ist der Most nicht, weder Kirsche noch Schorle. Dachte mir dann, es wäre bestimmt besser den Wein bei konstanter Temperatur zu lagern. In der Scheune herscht mehr oder weniger Außentemperatur und die schwankt nunmal um 5-10 ° um 0 dieser Zeit. Aber es ist zufriedenstellend und macht keine Probleme.

Schmecken tut der Most sehr gut, Restzucker nach meinem Geschmack, Kohlensäure passt, frisch mit ganz dezentem Bittermandelton (haben diese Kirschen auch im Fruchtfleisch) und leichtem Kirsch Aroma. Kirschen pflücken ist zwar mühsam aber wenn genug am Baum hängt, lohnt es finde ich.


So freue ich mich auf den Sommer um mich nach der Kirschernte zu erholen, toll.

siieht auf jeden Fall lecker aus

Lecker ist er, ein Labsal

Am Flaschenboden hat sich nun ein leichtes Depot gebildet und der Cidre ist klar. Wenn gut gekühlt, kann man ohne Prickelverlust aus Glas oder Flasche trinken. Wenn nur halbkalt, verprickelt es doch schneller als gewünscht. Aber ich bin zufrieden und er schmeckt sehr lecker kirschig.