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Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 20:44
von Paperboy
Hallo alle zusammen!

Ich habe mir mal verschiedene Berichte angeschaut und da wird immer so nett gesagt........
Wenn der Gärvorgang fast zum erliegen kommt soll man Nachsüßen... Oder Schwefeln...

Was bedeutet FAST??

Kann man das erklären wie das genau gemeint ist?
z.b. bei Absolut 0 Blubs
1-2 Blubs in der Minute?

LG
Mario

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 21:18
von Chesten
Erstens lass dich mit der "Blubb-Sache" nicht verrückt machen ;) !

Anstelle dich auf Blubbs zu verlassen , verlasse dich lieber auf deine Zunge !
Beim nachzuckern soll der Zucker verbraucht sein aber die Hefe soll auch nicht über einen langen Zeitraum hungern.
Also wenn die Blubbs weniger werden einfach eine Probe ziehen, keine Sorge das macht dem Wein nix nur keine Fliegen dürfen kein kommen usw. Die Probe verkostest du dann und je mehr sich eine Fußnägel aufrollen desto weniger Zucker ist drin.
Dann misst du mit Vinometer den Alkoholgehalt wenn der Wein richtig scheußlich schmeckt verfälscht der Zucker auch die Messung nicht , wie auch ist ja keiner mehr drin ;) .
Dann zuckerst du nach je nach dem wie viel Alkohol schon gebildet wurde und welche Heferasse du hast.
Wenn deine Hefe so 14-16vol% schafft und dein Wein weniger als 10vol% hat kannst du für 2 vol% nachzuckern sonst für 1 vol% und je näher du der Alkoholtoleranzgrenze der Hefe kommst immer weniger dann z.B. nur für 0,5vol% oder 0,25vol%.

Um 1 vol% Alkohol zu bilden braucht die Hefe ca. 20,5 g/L Haushalszucker.

Wenn du mit Honig nachzuckern willst musst du mehr für die gleiche Menge Alkohol nehmen weil nicht der gesamte Zucker vergoren werden kann.
Wie hoch der vergärbare Zuckeranteil ist ist von jeder Honigsorte und vom Jahr zu Jahr unterschiedlich.
Ich rechne mit 80% vergärbaren Zucker und dann passt in den meisten Fällen ganz gut.
Zum Ende hin der Gärung ist es besser Haushaltszucker zu nehmen da die Hefe den besser verarbeiten kann und dann wird wegen dem nicht vergärbaren im Honig dein Wein auch nicht zu süß.

Je höher der Alkoholgehalt desto langsamer die Gärung, desto weniger Blubbs aber wichtig ob die Gärung zu Ende ist die Restsüße.
Wenn dein Wein irgendwann nicht mehr scheußlich schmeckt ist noch Zucker drin, dann einfach warten wenn das über ein paar Wochen sich auch nicht ändert du also keinen neuen Zucker reintust und der gleich schmeckt ist die Gärung zu Ende.
Alle 7 Tage reicht da völlig zum Probe ziehen und verkosten.
Wenn sich ein paar Wochen nix mehr an der Restsüße getan hat " beschießt" du das die Gärung zu Ende ist.

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 21:33
von Paperboy
Boa danke für diese Erklärung.

Denn es ist so das ich schon einmal Nachgesüßt habe und das aber zu viel ( Andere Geschichte Gärung läuft ja wieder).

Nun habe ich nach 20 Tage einen Alkoholgehalt von 13% zig mal gemessen. Alle 18-20 sec ein Blub. Aber der wein ist total lieblich und schmeckt voll nach Honig.
Sollte ich nun noch warten bis der Zucker weg ist oder soll ich Schwefeln.
Ich habe nun an 2 Tagen den Alkoholgehalt gemessen und immer das selbe Ergebnis.

LG Mario

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 21:45
von Igzorn
Solange sich noch was blubbt, bleibt dein Pfötchen weg vom Schwefel. Egal was Dein Vinometer sagt. :tsts:

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 22:02
von 420
Vinometer - egal. Deine Zunge ist entscheidend und wie Igzorn schon schrieb...
Igzorn hat geschrieben:Solange sich noch was blubbt, bleibt dein Pfötchen weg vom Schwefel. Egal was Dein Vinometer sagt. :tsts:
VG

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 30 August 2017 23:03
von Fruchtweinkeller
Die Kunst ist es, einen lustlosen "Gärungs-Blubb" von einem spontanen "Temperaturschwankungs-Blubb" zu unterscheiden. Das ist äußerlich schwierig weshalb wir andere Parameter zu Rate ziehen.

Wenn der Wein freilich im hohen Alkoholbereich "total lieblich" schmeckt: Da könnte auch eine Gärstockung durch zu viel Zucker vorliegen.

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 07:19
von Igzorn
Es gibt auch noch den Türöffnungs-Blubb. Das ist der vielstimmige Applaus, wenn man seinen Weinkeller betritt. Blub Blub Blub ... :P

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 08:45
von Paperboy
Gärstockung... Ja war ja.. oder ist ja???

Weil ich VIEL ZU VIEL Nachgesüßt habe. (2,5Kg Honig auf diese 10l)
Dann hate ich 3l entnommen und mit Wasser und Hefenährsalz und 2g Hefe zugegeben dann fing die Gärung wieder an. Dies ist nun 10 Tage her das ich dies gemacht habe.
Ich verbuche das halt mal unter Anfängerfehler ;)

Nun ist halt diese Situation.
Dann lass ich mal die Finger davon. Es sei denn das jemand einen anderen Vorschlag hat

LG Mario

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 09:12
von CaptainPatrick
Igzorn hat geschrieben:Es gibt auch noch den Türöffnungs-Blubb. Das ist der vielstimmige Applaus, wenn man seinen Weinkeller betritt. Blub Blub Blub ... :P
Nicht zu vergessen, der Schlechtwetterblubb. Tiefdruckgebiet und Gewitter ziehen auf: Blubblubblub

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 19:59
von Fruchtweinkeller
Wenn du eine Gärstockung hast wird insgesamt weniger Zucker vergoren werden, und selbst das kann sich ewig hinziehen. Du musst dir überlegen, wie du die Gärung stoppst, die Hefen los wirst und wie du Nachgärungen unterbinden willst.

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 22:31
von Paperboy
Hallo
Ich Denke das ich doch dies durch das Schwefeln unterbinden kann... Oder liege ich da jetzt Fasch??

Heute wieder gemessen 14% Alkohol
Geschmack ist super ( so finde ich dies)

LG Mario

Re: Die Sache mit dem "BLUB"

Verfasst: 31 August 2017 22:44
von Fruchtweinkeller
Jupp, falsch.

Schau dir bitte mal die Homepage mal genauer an, insbesondere das Kapitel "Zucker". Dort ist beschrieben wie man Nachgärungen verhindern kann.