Das Fruchtwein-Forum

Guten Tag, ich bin neu hier im Forum und auch ein Neuling in der Weinherstellung.
Demnach erstmal ein herzliches Hallo an alle.

Ohne groß herum zu reden komme ich direkt zu meinem Problem:

Ich habe gestern mit meinem Projekt Erdbeerwein angefangen. (Eigentlich wollte ich mit Rotwein beginnen aber damit warte ich noch ein paar Monate)
Das Rezept wie vom Fruchtweinkeller beschrieben habe ich exakt halbiert.
Also 6 Kg Erdbeeren gewaschen sortiert und vom Grün befreit.
Zuckerwasser, Nährsalz, Antigel und Säure zugegeben.
Auf 10 Liter ergänzt Hefe dazu und verschlossen.

Nun die eigentliche Frage:
Warum wird das ganze nicht mit Kaliumpyrosulfit behandelt?

Danke schon mal für eure Hilfe

Hallo zurück,

Kaliumpyrosulfit ist nötig, wenn die verwendeten Früchte nicht einwandfrei waren, also teils matschig, teils bereits leicht verdorben. Man bringt also alle unerwünschten Bakterien, Hefen und Pilze damit um, bevor die Gärung startet. Das hat natürlich auch Einfluss auf die später von Dir zugesetzten, erwünschten, Reinzuchthefen. Auch die haben es schwerer mit dem Start der Gärung, wenn vorher eine Behandlung stattgefunden hat.

Da wir Hobbywinzer mit einwandfreien Früchten arbeiten, ist diese Art der Vorbehandlung üblicherweise nicht erforderlich.

Übrigens ist dies ausführlich in der Passage "Sauberkeit und Sterilität" auf der Homepage (klick) nachzulesen.

Viele Grüße,
Sylvia

Ansonsten scheinst Du alles richtig gemacht zu haben. Nachzuckermethode lesen, Vinometer kaufen und Gedanken zum Filtern und Abfüllen machen.

Oder einfach trinken.

Wenn es schnell und sauber angärt ist eine Schwefelgabe in der Regel nicht nötig.
Bei Erdbeeren ist etwas Vorsicht geboten da diese schnell schimmeln können.

Gärt es den schon ordentlich bei dir ?

Guten Morgen, danke erstmal für die Rückmeldung.
Gestern Abend war von Gärung noch nicht so viel zu sehen.
Heute habe ich noch nicht geguckt. Wenn es heute Abend noch nicht gärt sollte ich mir schon Gedanken machen oder?

Richtig - solltest Du! Es kann zwar etwas länger dauern, aber Erbeeren sind empfindlich. Selbst wenn es noch nicht blubbt und schäumt, solltest Du dran riechen. Der typische Geruch ist schnell da.

Alles klar werde ich heute Nachmittag sofort machen.
"Blubbern" kam gestern so alle Viertelstunde mal vor. Da kann man ja noch nicht von Gärung sprechen oder?
Gerochen hat es beim blubbern nur extrem nach Erdbeeren

Da es sich um eine Maischegärung handelt sollte das Wasser bei der stürmischen Gärung beim schütteln auf Röhrchen an die Deck schießen !

Hi Saturn, was für eine Hefe hast du denn verwendet, flüssig oder trocken? Gärstarter gemacht oder nicht?

Guten Tag,

Danke nochmal.
Mittlerweile gärt es prächtig und sieht glaube ich auch gut aus.
Beim schwenken blubbert es extrem.
Ich habe Flüssighefe verwendet ohne Gärstarter (eine mit relativ niedriger Alc.-Toleranz 10%).
Ich hoffe er bekommt damit keine 16% es sieht aber danach aus .

Saturn hat geschrieben:Ich habe Flüssighefe verwendet ohne Gärstarter (eine mit relativ niedriger Alc.-Toleranz 10%).

Da liegt das Problem ! Auf den Flaschen steht zwar drauf "für 50 Liter" aber das ist Blödsinn !
In solchen einen kleinen Fläschen sind maximal 0,1 g Hefe drin und damit es richtig gärt braucht man 1 g Hefe pro 10 Liter.
Deswegen gärt es so schlecht.
Klassischer Anfängerfehler ist jeden von uns schon mal passiert mach dir da Nix raus.

Wenn es jetzt gärt ist es OK also keine Panik.
Das nächste Mal Gärstarter machen oder Trockenreinzuchthefe verwenden.

Und BTW: Wenn die Erdbeeren von anfang an einen Tick schimmeln oder geringfügig gammeln würden, wär das nicht schlimm. Ein wenig Aktivkohle dazu um den Geschmack danach zu entfernen und jede Menge auf die Schnelle aktivierte Reinzuchthefe und es wird ein guter Wein.

Das Grünzeug müss allerdings trotzdem vorher raus.