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Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 27 Februar 2017 22:45
von Holger
klingt etwas ambitioniert. warum willst du dir den stress antun eignes malz herzustellen? das ist doch im backofen die reinste energieverschwendung. und im reformhaus gibts sommergerste?
mit welcher hefe bringst du met auf 18%?

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 27 Februar 2017 23:14
von 420
Hallo MARkoe93,

da hast Du Dir aber schon etwas vorgenommen und das beim ersten Sud.

Meine Gedanken dazu:
- lieber am Anfang Malz kaufen, wenn keine Schrotmühle da ist, dann sogar geschrotetes Malz erwerben. Diesen Risikofaktor erst einmal ausschließen
- wie willst Du brauen? Infusion oder Dekoktion? Hat sich geklärt, Kombirast. Da würde ich 67 Grad nehmen.
- beim Hopfen auf jeden Fall noch die a-Säure umrechnen. Rezept und Deine Links haben unterschiedliche Werte.
- IBU und EBC? Angaben fehlen im Rezept.
- Beim Abläutern die Wasserzugabe evtl. nicht voll ausreizen, sonst kommen ggf. zu wenig Plato raus. Menge hängt auch davon ab, wie groß Dein Einkochapparat ist. Der darf nicht randvoll für das Hopfenkochen sein, sonst läuft es über.
- Zutaten würde ich am Anfang nicht in der Bucht kaufen, sondern lieber bei den Shop's, die im Bierbrauerforum häufig erwähnt werden.

Hast Du den kleinen Brauhelfer aus dem Forum bei Dir installiert? Finde den echt gut.

Champagnerhefe würde ich nicht nehmen, sondern doch lieber eine Bierhefe, die für ein Pal Ale besser passt.

Bei den Rezepten kannst Du auch hier mal schauen. Vorteil hier wären erheblich mehr Geschmacksvariationen.

Viel Erfolg

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 27 Februar 2017 23:27
von MARkoe93
Ich möchte die Malze selbst machen, da ich im Einkauf das doppelte Zahlenmüsste und mehr als ich benötige.

Ich mache meinen Met mit der Bioferm Killer, Bioferm hat eine Alkoholtolleranz von 16% doch ich habe festgestellt wenn man bei Mengen von über 10 Litern am Ende, wenn der Alkoholgehalt über 15%liegt und nicht mehr umrührt. Dann kann man mit dieser Hefe 18- knapp unter 20% Alkoholgehalt erreichen.
Ich gehe davon aus, dass dieser Effekt durch die geringere Dichte von Alkohol im Vergleich zu Wasser entsteht. Sprich sich der Alkoholgehalt im oberen Teil des Ballons höher ist als unten und da sich die meiste Hefe am Boden absetzt diese schön weiterleben kann.
(Nur eine Theorie) ;)

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 27 Februar 2017 23:40
von MARkoe93
Hi 420,
kann ich denn einfach obergärige Hefe in einem Wein ballon verwenden?

Die Mengen der A-Säuren wollte ich umrechnen.

Wo kannst du mir denn Malz empfehlen, sollte günstig sein und kleine Mengen.
Und ja leider fehlen Angaben in dem Rezept.


Der Brauhelfer habe ich bis jetzt noch nicht entdeckt. Aber werde ich mir mal ansehen.

Ja bei den Rezepten hatte ich mich mal umgesehen, aber mich hat es erlich gesagt etwas überfordert. Und ich habe auf einigen Seiten gelesen, dass ein pale ale ein typisches Anfänger Bier ist deshalb wollte ich damit beginnen.

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 28 Februar 2017 08:01
von Ikator
Vom Selbst-Mälzen würde ich auch beim ersten Sud abraten.
Ich denke das ist wie beim Weinmachen: Zu Beginn erst einmal an das Rezept halten um die Fehlerquellen möglichst gering zu halten. Danach kann man an einzelnen Stellen drehen und so neue Rezepte kreieren. Was ist denn wenn jetzt das erste Bier nichts wird, oder es irgendwie nicht rund schmeckt. War es dann die Champagnerhefe? Oder lag es am eigenen Malz?

Das Mälzen an sich ist ja schon eine eigene Wissenschaft. Deswegen machen es ja auch die meisten Brauereien nicht selbst. Gerade hier können sich gut Fehler/Qualitätsminderungen einschleichen.
Man muss z.B. den Keimvorgang zum richtigen Zeitpunkt stoppen.

Es gibt durchaus Shops wo du das Mals in 100g-Schritten bestellen kannst. Sogar schon geschrotet und natürlich alle möglichen Sorten.
Das geschrotete Malz sollte man zügig verbrauchen und nicht noch Wochen lagern.

Link schick ich dir mal per PM.

Ich denke schon, dass man ein Bier auch in einem Weinballon vergären kann. Du solltest hier allerdings beachten nicht den heißen Sud direkt einzufüllen. Das beansprucht das Glas sehr stark.
Außerdem bildet sich beim Bier mehr oder weniger viel Schaum (der Kräusen). Also sollte man schon einiges an Steigraum in der Flasche lassen.
Manche Brauer heben die dunklen Stellen des Kräusen bei der Gärung ab. Das ist dann bei einem Weinballon auch nur schwer möglich.

Gruß
Ikator

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 28 Februar 2017 09:48
von CaptainPatrick
Hab den Thread mal einem Kumpel geschickt der selbst viel Bier braut und das ist in etwa seine Antwort:

Wie schon gesagt, am Anfang nicht selber Mälzen. Das ist nicht ohne Grund ein eigener Ausbildungsberuf.Es gibt einfach zu viele Fehlerquellen: Ist die Gerste Keimfähig? Schimmelt es, bevor es keimt? Hat das darren und rösten funktioniert?

Deine Hopfen-Mischung sollte so für ein Ale funktionieren.

Von Champagnerhefe rät er ab. Speziell ein Pale Ale lebt von den Estern die eine geeignete Hefe erzeugt. Ob das eine Champagnerhefe bringt, wage ich zu bezweifeln. Besorg dir lieber eine Hefe die speziell für Pale Ale gedacht ist.

Und zum gären empfehle ich dir aus eigener Erfahrung einen 30l Gäreimer. Den gibt es beim Belgier komplett mit Hahn und Röhrchen für 16 Euro und du hast kein Probleme wie mit Glasballons.

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 28 Februar 2017 10:19
von MARkoe93
Also ich verstehe die Argumentationen sehr gut.
Sehe ich auch ein, dass es vielleit etwas viel ist. Denke ich werde mir, dann die geschroteten Malzsorten liefern lassen.

Laut Rezept benötige ich ja:
4.5kg Pale ale malz
150g Christall
50g Choko

Ich hatte soweit auch keine Probleme die Malze zu finden auf der Seite. Nur leider gibt's da diesen Christall nur in 1kg Mengen.
Leider steht auch nicht dabei ob geschrotet oder nicht. Sonst würde ich 1kg nehmen und die 150g perhand im Mörser zer quetschen (was ja schroten ähnlich kommt.

Ja das mit der Champagnerhefe glaub ich war ne blöde Idee, da ich nur 25l Ballone habe gibt es also 2 Optionen:
1. Ich mache nur 10l
2.Ich warte bis das andere fertig ist (dauert aber noch ewig)
Hat jm. Erfahrung mit ale Hefe?

Also fürn Anfang 10l weil die knapp 20€ für einen neuen Gäreimer wollte ich jetzt nicht investieren

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 28 Februar 2017 21:35
von Fruchtweinkeller
MARkoe93 hat geschrieben:
Ich mache meinen Met mit der Bioferm Killer, Bioferm hat eine Alkoholtolleranz von 16% doch ich habe festgestellt wenn man bei Mengen von über 10 Litern am Ende, wenn der Alkoholgehalt über 15%liegt und nicht mehr umrührt. Dann kann man mit dieser Hefe 18- knapp unter 20% Alkoholgehalt erreichen.
Ich gehe davon aus, dass dieser Effekt durch die geringere Dichte von Alkohol im Vergleich zu Wasser entsteht. Sprich sich der Alkoholgehalt im oberen Teil des Ballons höher ist als unten und da sich die meiste Hefe am Boden absetzt diese schön weiterleben kann.
(Nur eine Theorie) ;)
Das wird eher daran liegen dass der nicht aufgerührte Schlunz die Messung beeinflusst ;) Zudem ist Alkohol gut Wasserlöslich und wird von der Hefe (die ggf. unten herumliegt) gebildet. Es ist schon allein daher sehr unwahrscheinlich dass im Gefäß ein Alkoholgradient ist.

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 01 März 2017 23:20
von MARkoe93
Was ist denn ein Schlunz?
Ein Messfehler?

Habe noch eine frage zum Gärgefäß:
Da ich Obergärige Hefe verwende, habe ich die Frage ob ich einfach den Kochtopf auch als Gärbottich verwenden kann und diesen einfach mit Frischhaltefolie abdecken? Weil die Hefebildet ja eine Schaumdecke die ja alle Keime abhält.
Ganz nach dem Motto früher haben die Braumeister auch in offenen Wannen vergärt und hat ja auch geklappt.

Und die andere Sache hat jm. von euch schon mal Hefe vermehrt und einen Teil dann wieder konserviert (durch Wassenentzug)?

Ich habe jetzt das erste mal bei der Weinherstellung in einigen Videos gehört, dass Hefe sauerstoff benötigt zur vermehrung stimmt das oder nicht?

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 01 März 2017 23:42
von Fruchtweinkeller
Schlunz = Trübstoffe, Partikel, Hefen

Sauerstoff = Siehe http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/weinfehler.html, Klicken auf "Gärprobleme oder
Was kann ich tun wenn die Gärung stockt?" sowie viewtopic.php?f=85&t=1742

Hefelagerung zu Hause siehe http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html (Gefriertrocknung zu Hause ist nicht möglich)

Und was passiert wenn Keime auf den Schaum fallen?

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 14 März 2017 15:16
von metreserve
Ich habe mich in den letzten Monaten massivst mit dem Bier brauen beschäftigt, eine Anlage aufgebaut und auch erfolgreich gebraut.

Ich rate Dir als erstes mal wirklich (!) diese Fragen in einem Brauforum zu stellen. Das Bier brauen ist eine ganz andere Hausnummer und bedarf viel mehr Achtsamkeit, Zeit (am Stück) und wohl auch Geld. Meiner Meinung nach ist es durch viele Faktoren und Vorgänge viel anfälliger für Fehler als einen Fruchtwein herstellen. Auch ist Hefe nicht gleich Hefe und muss anders gehandhabt werden. Eine Bierhefe soll laut den Profis nach dem Anstellen so wenig wie möglich mit Sauerstoff in Berührung kommen. Die Schaumdecke geht auch zurück.

Würde an Deiner Stelle ganz anders anfangen. Nix Champagner Hefe, Selbst mälzen, Pale Ale etc... Am besten einmal Brauanleitung.de besuchen und das Bier dort nachbrauen, oder halt ein einfaches Weißbier also Hefeweizen. Anders als vorne gesagt wurde, ist das eins der einfachsten Biere. Danach ist es viel einfacher Deine angestrebten Experimente zu machen. Da ist aber schneller ein Murks zusammengekommen und VIEL Zeit vernichtet, im Vergleich dazu, in einen Himbeerwein ne andere Frucht oder Gewürz rein zu kippen.

Nicht vergessen den Brautag beim Zoll anzumelden. Aber nochmal: Stelle Deine Frage nach dem Einlesen in die Brauanleitung einfach im Brauerforum.

Gut Sud!

Re: Das Weizenbier Experiment

Verfasst: 14 März 2017 17:41
von MARkoe93
Okay danke für die Infos, ich werd mich mal in dem Brauerforum schlau machen.

Und das ganze Experimentelle mit Champagner Hefe und so hatte ich jaeh wieder übern haufen geworfen.