Das Fruchtwein-Forum

Hallo Forum,

kurz und knapp stelle ich hier mal mein Met-Projekt vor und hoffe auf konstruktive Kritik und Hinweise sofern euch etwas auffällt.

Befüllen des 15 Liter Gärballons am 8.7.16.
Zutaten:
5 kg Honig
1 Liter BioApfelsaft
5 g Hefenährsalz
1 Fläschen Portwein Reinzuchthefe
Wasser: Gärballon auf 12,5 Liter mit stillem Wasser aus dem Lidl aufgefüllt.

am 15.8. habe ich dann noch mal einen Liter Wasser nachgefüllt weil mir der erste Test doch ziemlich süß vorgekommen ist und mein Met bereits 15 % Alk. aufweist.

Bislang trüber Stoff der ziemlich süß schmeckte ohne besondere Geschmacksintensität. Honig, Wasser, Alk, Zucker. So würde ich ihn aktuell geschreiben.

Hallo Waidmann,

nichts für ungut, aber wie man es besser macht steht auf der zum Forum gehörigen Homepage. Einfach mal oben klicken

- säuremanagment?
- antigel?
- trübstoffe?
- gärstarter?
- zucker reicht für etwa 16%, kein wunder warum das pappesüß ist. zucker alles auf einmal rein wahrscheinlich?
- stabilisierung?

das nur auf den ersten blick. am besten wirklich mal mit den basics vertraut machen

Willkommen bei uns !

Waidmann hat geschrieben:am 15.8. habe ich dann noch mal einen Liter Wasser nachgefüllt weil mir der erste Test doch ziemlich süß vorgekommen ist und mein Met bereits 15 % Alk. aufweist.

Bislang trüber Stoff der ziemlich süß schmeckte ohne besondere Geschmacksintensität. Honig, Wasser, Alk, Zucker. So würde ich ihn aktuell geschreiben.

Das dein Met nach ca. 3 Wochen 15vol% aufweißt bezweifel ich, vorallem da die Messung fehlerhaft ist da ja noch Zucker im Ansatz ist.
Selbst wenn der Zucker dafür ausreichen würde denke ich das du dir eine Gärstockung eingefangen hast und deswegen dein Met so pappsüß schmeckt.

Du hast ein paar Anfängerfehler gemacht wie sie viele Leute machen die zum ersten Mal Met ansetzen.
Da das immer wieder vorkommt lege ich dir die Homepages zu diesem Forum an Herz da steht alles viel ausführlicher als man es hier im Forum schreiben könnte.

http://fruchtweinkeller.de/
http://www.honigweinkeller.de/

Ja es ist viel am Anfang viel zu lesen aber dann wirst du verstehen warum dein Rezept und Vorgehenweise nicht optimal waren und wenn dann noch Fragen sind können wir diese hier gerne beantworten.

Hallo und danke für eure Informationen und Hinweise.

Ihr habt natürlich recht - aber ich muss gestehen der Eifer war groß als ich die Gärblase gefunden habe und dann war ich so ungeduldig, dass ich das erste im Netz gefundene Rezept probiert habe. Inzwischen habe ich in der Tat sehr viel auf den empfohlenen Seiten studiert und mir das ein oder andere Mal die Stirn gerunzelt. Im bin froh nicht meinen besten Honig für meinen ersten Met geopfert zu haben. Und irgendwie bin ich auch froh das es nicht so wirklich klappt bzw. ich ins stolpern geraten bin - anders hätte ich wohl nicht mal weiter recherchiert.

Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich das Gesöff nicht ganz schlecht finde. Aus dem Kühlschrank schmeckt es als kleiner Aperetif ausgezeichnet. Mit Sekt gemischt ebenfalls empfehlenswert.

Was nun mit den ca. 12 Litern passiert: (das ist jetzt nicht mehr wie eigentlich beschrieben aber jetzt probiere ich mal etwas rum)
habe vorgestern den Met abgezogen und dann wieder in die Bläse mit Gärspund. Blasenbildung ca 1 pro Minute. Dann hab ich mit 1g geschwefelt und muss mir jetzt noch irgendwo Kieselsol besorgen. Aufwendige Filtration scheidet für mich aus da mir der Kram zu teuer ist.

Und dann ist die Frage was ich mache. Evtl. starte ich ein paar Versuche damit. Ich werde einen Liter direkt abfüllen und ich einer explosionssicheren Box lagern. Eine Flasche werde ich vorher aufkochen. Irgendwie sowas.


Anschließend werde ich mich mit den Grundlagen und Expertisen von euch weiter auseinandersetzen um meinen zuletzt geernteten Waldhonig (Eiche) für einen neuen Ansatz verwenden.

Achso: also ich habe mehrfach mit einem Vinometer 15 % Alk. ermittelt. Eine Mostwaage zeigt aktuell 30° Oechsle an. Die Mostwaage funktioniert aber wohl nicht mehr genau wenn der Gärprozess bereits in Gang gekommen ist - entsprechend ist diese Information wohl weniger interessant. Es ist aber das einzige was ich derzeit an handfestigen Informationen geben kann.

Dank euch schon jetzt und wenn ich ein oder zwei mal Kopfschmerzen von dem aktuellen Met bekomme ist es auch schon ok

Ein blubb pro Minute ist noch eine ordentliche Gärung !
Durch eine Schönung wird die Gärung nicht beendet.
Filtern wäre wohl die einzige sinnvolle Lösung für dein Problem aber das fällt als Anfänger meist flach wie du schon sagst.

Wenn du noch einen Ballon frei hast kannst du deinen Met da drin lagern und dieses dann schnell trinken damit du Platz für neuen hast.

Vinometer und Oechslewaage sind so eine Sache beim Messen von gärenden Wein. Die Oechslewaage kannst du bei Wein in dem Alkohol enthalten ist komplett vergessen da Zucker die Dichte erhöht und Alkohol die Dichte verringert dann hast du eine Gleichung mit mehren Unbekannten.

Ich lege dir das Rezept von der Homepage für deinen nächsten Met ans Herz.
Wenn dir die Lust am brauen nicht vergangen ist mach doch hier ein Weintagebuch auf da können wir dir dann helfen wenn es Fragen gibt.

Ich habe von Zuckersirup noch PE-HE Kanister in denen ich den restlichen Met wohl lagern werde bevor ich ihn verköstige. Bislang trinke ich ihn gelegentlich und muss sagen: mir schmeckt er.

Beim nächsten Projekt werde ich auf jeden Fall eine ordentliche Dokumentation mit sicherlich einigen Fragen eröffnen und freue mich schon drauf.

Eine Sache hab ich allerdings noch. Ich hab mir eben ein Dokument vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angeschaut und dort unter anderem gelesen:

Honigwein ist ein Erzeugnis, das aus einem Gewichtsteil Honig mit höchstens zwei Gewichtsteilen Wasser ohne Zusatz von Zuckerarten oder anderen süßenden Zutaten hergestellt wird.

Das heißt für mich es sind Früchte oder Fruchtsaftzusätze eigentlich nicht zulässig. Ist es denn ohne die Zugabe von Frucht überhaupt nicht möglich MET anzusetzen?

Das Dokument, auf das du verweist, gilt nur für Getränke, die in irgendeiner Form in Umlauf gebracht werden.
Für den Privatgebrauch, darfst du da alles nach Belieben reinmischen.

Btw, FAQ lesen hilft.

Waidmann hat geschrieben:Das heißt für mich es sind Früchte oder Fruchtsaftzusätze eigentlich nicht zulässig. Ist es denn ohne die Zugabe von Frucht überhaupt nicht möglich MET anzusetzen?

Wenn du einen Met verkaufen und auch "Met" nennen willst sind Früchte nicht zulässig ja , leider.

Aber ich rate dir davon ab von solche "Behördenmets" sind die Zutaten nicht wert die du dafür brauchst !

Wie gesagt wenn du deine Weine nicht verkaufen willst und keiner davon Tod umfällt kannst du fast alles in deine Weine tun, auch wenn nicht alles sinvolll ist was es zu kaufen gibt.

Ich muss sagen gekaufter Met schmeckt mir nicht mehr, wenig Aroma zu viel Zucker und keine Säure.
Mit der Anleitung der Homepage kannst du sogar halbtrockene oder trockene Mets herstellen sowas gibt es nicht zu kaufen !

Ein Met ala Honigweinkeller mit guten Honig ist was ganz besonders und nicht vergleichbar mit dem gekaufen Honig-Alkohol-Wasser was den Namen Met in meinen Augen nicht verdient hat.
Wenn dir schon dein "Missgeschick" so gut schmeckt warte erstmal ab wenn es optimal läuft !

Waidmann hat geschrieben: Blasenbildung ca 1 pro Minute. Dann hab ich mit 1g geschwefelt und muss mir jetzt noch irgendwo Kieselsol besorgen.

Wenn die Gärung noch läuft, bitte nicht schwefeln, da das Gärstockungen und Hefeböckser verursachen kann und die Startbedingungen für deine Hefe eh nicht so gut waren.

Waidmann hat geschrieben: Achso: also ich habe mehrfach mit einem Vinometer 15 % Alk. ermittelt.

Hast du mal Vergleichsmessungen mit einem gekauften Wein gemacht? Vinometer sind nur gute Schätzinstrumente. Auch der hohe Zuckergehalt beeinflusst die Messung.

Also zunächst einmal finde ich es gut dass du dich mit dem Thema zu beschäftigen scheinst: Daumen hoch!

Die Vorredner haben die Hauptprobleme schon angesprochen: Analytik (eine sinnvolle Messung ist mit den einfachen Messgeräten in einem Zucker/Alkoholgemisch nicht möglich), Nachgärung und Schwefelung (keine Schwefelgabe bei laufender Gärung, mit Schwefelung allein wirst du eine Nachgärung nicht sicher verhindern). Wegen der hohen Restsüße wird sich Trub und Hefe wohl auch unwillig absetzten, aber du solltest möglicht nur einen hefefreien Wein erhitzen.

Und ganz richtig: Befolgt man die Vorgaben der Leitsätze lässt sich kein guter Honigwein herstellen. Deshalb ist die Kaufplörre auch so scheußlich.

Siehe:
http://www.honigweinkeller.de/Met/FAQ.html
Abschnitt "Das Weingesetz und der Honigwein"

Waidmann hat geschrieben: Das heißt für mich es sind Früchte oder Fruchtsaftzusätze eigentlich nicht zulässig. Ist es denn ohne die Zugabe von Frucht überhaupt nicht möglich MET anzusetzen?

Doch schon. Dürfest Du nur nicht als "Honigwein" in den Verkehr bringen..