Das Fruchtwein-Forum

Hallo zusammen, ich bin neu hier und auch im Thema Wein.

Wegen Pflaumenüberschuss im Garten, versuche ich erstmalig Pflaumenwein herzustellen. Nach langem Einlesen in das Thema habe ich am Samstag die Pflaumenmaische mit den üblichen Zutaten (Antigel, Hefenärsalz, Zucker, etwas Milchsäure, Wasser, Trockehefe im Ansatz) für 15l im Gäreimer mit Gäraufsatz angesetzt. Etwas mehr wie einen halben Tag später fing die Gährung an und bis jetzt blubbert / gärt es kräftig vor sich hin.

Natürlich habe ich etwas vergessen: das Schwefeln (Kaliumpyrosulfit) irgendwas ist halt immer...

Könnte das ein Problem werden?
Sollte ich das jetzt oder nach dem abpressen der Maische (in etwa 10 Tagen) irgendwie nachholen oder was wäre jetzt am besten angesagt?

Danke schonmal für euren fachkundigen Rat!

Hallo,
Wenn du deine Früchte gut gewaschen und keine "schlechten" verwendet hast, sollte es kein Problem geben.
Du schreibst ja es gärt ordentlich, also hast du wohl alles richtig gemacht

Hefe mag Schwefel gar nicht, deshalb kommt er eigentlich erst zum Ende in den Wein, um ihn zu stabilisieren und vor Weinfehlern zu schützen.
Auch zum Sterilisieren von Flaschen und Geräten ist Schwefel das Mittel der Wahl.

Les mal das Kapitel "Sauberkeit und Sterilität" auf der Homepage, dort steht alles.

Gruß Markus

Glück gehabt
Mit Schwefel wäre die Gärung nicht so problemlos gestartet.

Nur mit minderwärtigem Gärgut könnte man über einen Einsatz nachdenken, aber das möchte man eigentlich gar nicht verwenden
Und da du von Überschuß redest hast du anscheinen auch die Möglichkeit einer gewissen Auslese. Also keine Panik.

Zum Stabilisieren sollte man noch ergänzen, dass das Kaliumpyrosulfit in erster Linie als Antioxidationsmittel dient. Aber Hefen werden nicht getötet, oder anders formuliert, auch ein geschwefelter Wein kann nachgären. Aber wie Markus schon gesagt hat, auf der Homepage steht das ausführlicher.

Danke für euere Antworten.

Ich werde die Gärung der Maische abwarten, dann abpressen und die Saftgärung weiterführen. D.h. schwefeln erst nach dem Ende der Saftgärung, richtig?

Besteht dann nicht die Gefahr der Bräunung während der Saftgärung (fehlendes Antioxidationsmittel), da beim abpressen der Maische natürlich unweigerlich Sauerstoff in den Wein gelangt?

Nachdem schon alles gesagt wurde. Muss ich noch fragen, ob Deine Pflaumen schon reif sind. Bei uns dauert es noch einen Monat.

Hallo,
Bitte korrigiert mich wenn ich nun falsch liege.
Die Gefahr, das die Hefe zickig auf den Schwefel reagiert, ist bei weitem größer und auch schlimmer, als die paar Minuten an der Luft.
Abpressen dauert ja nicht soo lange, und im neuen Ballon wird ja auch gleich wieder Co2 frei gesetzt.

Gruß Markus

Geschwefelt vor oder bei laufender Gärung wird immer nur im Notfall. Steht ja auch so auf der HP, und was im Netz steht muss stimmen Und da steht auch warum Schwefel in dieser Phase problematisch ist.

Sauerstoff bei laufender Gärung bzw. beim Abpressen ist nur ein geringer Risikofaktor weil die Hefe Sauerstoff rasch bindet und somit schnell wieder reduktive Bedingungen im Ansatz herrschen. Man sollte den Ansatz dabei nur nicht mutwillig lange offen herumstehen lassen.

Siehe dazu ferner auch:

viewtopic.php?f=85&t=1742

Danke für euere Antworten, dann mach ich mal weiter...

@Igzorn: ja, die Pflaumen sind schon reif, mittlerweile fangen sie schon an alleine vom Baum zu fallen

Es gibt Pflaumen und Pflaumen.

Kirschpflaumen, Reneklauden etc könnten schon reif sein oder sind kurz davor, Mirabellen brauchen auch nicht mehr als zu lange. Zwetschgen brauchen noch und Schlehen kommen erst im November