Das Fruchtwein-Forum

Was es nicht alles so gibt.

Den Hefeflüsterer kenne ich ja bereits, aber jetzt kommt ein Hefe-Guru aus San Diego/USA und will uns erklären warum Flüssighefe doch besser sein soll als Trockenhefe:

brouwland hat geschrieben:...Chris White, der Präsident und CEO von White Labs, auch bekannt als der Hefe-Guru...

Sie können diesen Vortrag online verfolgen! Chris White wird die Vorteile von Flüssighefe gegenüber Trockenhefe erläutern, sowie die Geschichte von White Labs, ihre ständigen Entwicklungen usw.

White Labs hat eine unglaublich breite Palette an Hefen für Bier, Wein und Apfelwein. Darüber hinaus werden die Hefen in der Verpackung gezüchtet und können daher direkt aus der Verpackung zugegeben werden. Eine wahre Revolution in der Welt der Hefe!...

Wer sich dafür interessiert kann sich bei Brouwland dafür eintragen.

Persönlich möchte ich nicht wissen, was die dann kosten sollen und außerdem sind die trockenen Hefen mir vom Handling, Lagerung, Temperatur etc einfach pflegeleichter.


Ob die Wortwahl der Übersetzung geschuldet ist oder beabsichtigt ist, dass möchte ich nicht beurteilen. Aber es hat einen gewissen Charme, wenn es heißt:
"... in der Verpackung gezüchtet , kann daher direkt aus der Verpackung zugegeben werden ...".
Achja, ich glaube, ich würde trotzdem einen Gärstarter machen

Aber bedeutet das im Umkehrschluss, dass meine direkt in der Verpackung getrocknet wurden, damit ich sie direkt dazugeben kann?

Ich hab die Mail auch von Brouwland bekommen

Was mich an der ganzen Sache zweifeln lässt, abgesehen von meinen Erfahrungen mit flüssiger und trockener Hefe, ist, dass der Hersteller der Flüssighefe uns erzählt wieso diese seine so toll sei soll.

Wäre das nun ein unabhängiger Professor oder was weiß ich. Ok. Aber so?

Ist genau wie mit dem Haarshampo , das die Haare besser wachsen lässt und wo die wissenschaftlichen Fakten natürlich direkt auf der Herstellerseite eingesehen werden können. ..

JasonOgg hat geschrieben: ...außerdem sind die trockenen Hefen mir vom Handling, Lagerung, Temperatur etc einfach pflegeleichter.

Sehe ich auch so.
Ich kann auch wirklich keinen Grund finden wieso man überhaupt noch Flüssighefe verkauft? !
Teurer, gärt auch nicht schneller als trockene, keine komfortable Lagerung. ..

Flowie91 hat geschrieben:Ich kann auch wirklich keinen Grund finden wieso man überhaupt noch Flüssighefe verkauft? !

Nun, da kann uns FWK vermutlich mehr erzählen.

Die angegebene Begründung "sofort einsetzbar" kann ich schon nachvollziehen.
Wenn die Flüssighefe frisch und artgerecht gehalten ist.

Ansonsten brauche ich einen Gärstarter und bin auch nicht besser als bei Trockenhefen, die man ja erst anrühren soll und sie so zu Flüssighefe macht.

Die auf der Homepage geschilderten Probleme sind ja auf die Qualität der verwendeten Flüssighefen zurückzuführen, nicht auf die Flüssighefe an sich.

Wenn jetzt eine Firma ein wie auch immer geartetes Superduper-Verfahren entwickelt, dann muss sie es auch bekannt machen und dafür werben dürfen (nichts anderes ist der Vortrag). Ob das Produkt einem persönlich Vorteile bringt muss jeder selber entscheiden.

Also White Labs verkauft doch hauptsächlich Bierhefe?

Und dort ist Flüssikhefe sehr gerne gesehn. Beim Bier hat man ganz andere Probleme als beim Weinmachen. Ein Gärstarter kann man nicht Ansetzten auser man nimmt ein Malzbier oder alkoholfreies Bier, im gegensatzt zu Apfelsaft kann man keine Würze kaufen , was Geschmacklich aber wieder eine Änderung mit sich bringt. Ohne richtigen Gärstarter ist bei Trockenhefe die Gefahr das der Endvergärungsgrad zu niedrig ausfällt, also die Hefe zu früh schlapp macht.

Bei Wein macht Flüssighefe im Hobbybereich keinen großen Sinn. Beim Bierbrauen hat beides seine Daseins Berechtigung.

JasonOgg hat geschrieben:Wenn jetzt eine Firma ein wie auch immer geartetes Superduper-Verfahren entwickelt, dann muss sie es auch bekannt machen und dafür werben dürfen (nichts anderes ist der Vortrag).

Also für mich klingt das eher wie die Werbung, die mir erzählt, warum "Waschmittel mit Aktivsauerstoff" besser ist als herkömmliche Reinigungsmittel. Wenn das mit dem in Packung-Verfahren so toll ist, dann gibt es darüber doch sicher andere Veröffentlichungen. Die werden ja sicher nicht die ersten mit so ner Idee gewesen sein.

Guckt sich denn nun jemand den Vortrag an?
Er ist leider auf Englisch, und meine Englischkenntnisse sind doch eher Bescheiden. trotz einiger Jahre Schulenglisch. Das Sprachen-Gen ist bei mir nicht allzu gut ausgeprägt .

Metinchen hat geschrieben:Guckt sich denn nun jemand den Vortrag an?

Vielleicht, aber wahrscheinlich habe ich besseres zu tun.

Es ist davon auszugehen dass das eine Hochjubel-Verkaufsveranstaltung wird. Was nicht heißt dass alle Argumente 100% Blödsinn sein müssen... Und nur weil bestimmte deutsche Hersteller ein Flüssighefeproblem haben muss das nicht heißen dass andere Hersteller das nicht besser können

So oder so: Freitags habe ich selten Zeit, ich werde mir den Vortrag kneifen.

leiden US Verkaufsveranstaltungen nicht immer an einem Höchstmaß an Selbstbeweihräucherung?
So in der Art wie Sekten die einem das Paradies versprechen wenn man ordentlich kauft