Met Versuch 1

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Fruchtweinkeller
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ach ja: Und vergiss mal die Refraktometermessung, das funktioniert bei einem gärenden Wein ebenso wenig wie die Dichtemessung.
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CaptainPatrick
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Ach ja: Und vergiss mal die Refraktometermessung, das funktioniert bei einem gärenden Wein ebenso wenig wie die Dichtemessung.
Also setze ich lieber ein Massen- oder Absorptionsspektrometer auf meine Wunschliste^^

Hier mal ein Abriss der letzten Tage:

Hab den Met am 09.01, 15.01 und heute am 19.01 verkostet. Nach meiner Einschätzung jedes mal keine Restsüße mehr vorhanden. Geschmacklich jedes mal eine Mischung aus trockenem Weißwein mit Apfelsaft und ein wenig Honig"aroma". Habe deswegen an jedem der 3 Tage jeweils etwa 250g-300g Honig hinzugefügt (jedes mal so ne Tube, das geht am einfachsten).
nach dem Zugeben sieht man am nächsten Tag gehäuft Blasen (0.1-1cm) an der Oberfläche aufsteigen. Nach etwa 48 Stunden beruhigt sich das ganze wieder.

Meine Vermutung: Die Hefe ist noch viel aktiver, als ich nach Weihnachten gedacht habe, und meine Hongizugabe ist nach wenigen Stunden bereits vergährt.

Das Vinometer pendelt bei allen Messungen zwischen 12-13% Vol.

Habe Sonntag auch wen im Haus gehabt, der schon öfters einem kommerziellen Imker beim Metmachen zugeschaut hat. Sie meinte der Geschmack gehe schon in die richtige Richtung. Fand ich schon mal ganz gut zu hören.
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Fruchtweinkeller
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Klingt für mich auch so, weitermachen :)
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CaptainPatrick
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Am Freitag nochmal probiert... sauer... kaum Restsüße (meine aber etwas war "Süße" war noch neben dem Honigaroma zu erschmecken).

Vinometer sagt wieder etwa ~13% Vol.

Hab nochmal 300g Honig nachgefüllt.

Bis heute ist noch mehr viel passiert und die Aktivität im Gärröhrchen hat fast vollständig aufgehört (es herrscht auch fast kein Überdruck mehr im Gärbehälter). Beim Schütteln steigt immer noch ein wenig gelöste Kohlensäure auf.

Am Boden sieht man ÜBER dem Apfelstücken den beigen Hefeabsatz der jetzt schon deutlich zu erkennen ist (~6-8mm dick) und sich beim schütteln auch nur langsam auflöst.

Bin gerade etwas skeptisch weil:
Falls die Restsüße geschmacklich ausreicht und stabil blieb, die Gasbildung stoppt, sich die Hefe massiv absetzt und das Vinometer keinen höheren Alkoholgehalt als bei der Messung zuvor anzeigt: Bravo, die Gärung ist beendet!
Alles bis auf die Restsüße scheint bei mir zu zutreffen. Vllt ist die Menge mit der ich Nachzuckere (300g) einfach zu wenig, dass ich es wirklich schmecke, dass es sich nicht mehr ändert (habe den Met noch nie direkt nach dem Nachzuckern probiert... sollte ich vielleicht auch mal tun).

Wenn ich die HWK-Anleitung richtig verstehe, schaue ich jetzt Ende der Woche nochmal nach der Restsüße, wenn die nicht passt, süße ich soweit auf, wie ich es haben will, warte noch eine Woche, und wenn sich dann nichts geändert hat, schwefel ich und stell das eine Woche "kalt". Soweit richtig?
Die Restsüße stelle ich dann auch in hinblick darauf ein, dass sie mit der Lagerzeit noch wieder etwas abnimmt? Also ein wenig süßer, als ich es haben will?

Soll ich nochmal Bildchen machen?
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Fruchtweinkeller
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schon richtig.

Manchmal leiden Weinansätze am "schwarzes Loch-Syndrom": Man zuckert regelmäßig nach, der Zucker scheint zumindest teilweise verbraucht zu werden, aber der Alkoholgehalt steigt nicht messbar und eine deutliche Gasbildung bleibt auch aus. Wenn die Vinometermessung darauf hinweist dass die Alkoholtoleranzgrenze erreicht sein müsste kann man irgendwann "Schluss" machen und schwefeln. Es bleibt einem auch wenig anderes übrig.

Aber bei 13% wäre noch nicht Schluss. Bleibt die Frage ob man der Vinometermessung trauen kann der nicht.
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CaptainPatrick
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Es ist ein "teures" präzisions Vinometer von Vinoferm mit +-1%. Hab das mit einem 11%ig Dornfelder geeicht und da hast ziemlich gut gepasst (hab leider keine Eichung bei 15+% gemacht).

Wenn ich das richtig sehe, kann ich mir nun ja nicht absolut sicher sein, dass die Gärung nicht schon beendet ist, oder mein Wein an dem "Schwarzeloch-Syndrom" (als Physiker mag ich den Begriff^^) leidet. Was wäre jetzt das beste vorgehen? Einfach mal probieren, auf die Süße, die ich am Ende haben will aufzuckern, eine Woche warten und wenn dann noch alles passt schwefeln?
Ich mache mir nur ein wenig Sorgen, dass ich zu lange warte und sich die Hefe am Boden anfängt zu zersetzen.
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Fruchtweinkeller
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Steht der Ansatz warm genug? Über 20° sollten es schon sein. Dann einfach noch stehen lassen, aber regelmäßig den Bodensatz aufschütteln. Etwas Luftzufuhr könnte dem Ansatz auch guttun. Denke daran dass Honig unwilliger vergärt als Zucker, späte Honigzugaben könnten so ein Phänomen verstärken.
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Kristallthermometer (Vinoferm) und ein zweites Quecksilberthermometer mit min/max sagt, es ist im immer zwischen 22-24 Grad (momentan 22).
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

So sieht das ganze am frühen Morgen aus:

Bild
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von Chesten »

Sieht doch alles normal aus. Wenn du täglich schüttelst passiert da auch nicht schlimmes.
NeoArmageddon hat geschrieben: Hab das mit einem 11%ig Dornfelder geeicht und da hast ziemlich gut gepasst (hab leider keine Eichung bei 15+% gemacht).
/klugscheißmoduson
Eichen tut nur das Eichamt da das ein amtlicher Vorgang ist es ist nicht anders als kalibrieren von der Tätigkeit her. Somit hast du kalibiert und nicht geeicht. /klugscheißmodusoff ;)

War der Dornfelder trocken ? Zucker beeinflusst die Vinometer Messung nämlich auch.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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CaptainPatrick
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Chesten hat geschrieben:Sieht doch alles normal aus. Wenn du täglich schüttelst passiert da auch nicht schlimmes.
Das wollt ich hören ;)
Chesten hat geschrieben:/klugscheißmoduson
Eichen tut nur das Eichamt da das ein amtlicher Vorgang ist es ist nicht anders als kalibrieren von der Tätigkeit her. Somit hast du kalibiert und nicht geeicht. /klugscheißmodusoff ;)
[klugscheißmodus]
Wenn man sich technisch hauptsächlich in Englisch unterhält, darf man das schon einmal verwechseln. Da wird "to gauge" and "to calibrate" äquivalent genutzt. Die amtliche Eichung ist da soweit ich weiß "legal calibration/gauge".
[/klugscheißmodus]
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Re: Met Versuch 1

Beitrag von CaptainPatrick »

Und ja, der "Kalibrierwein" war trocken.
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