Bierfass + CO2

SaiTorr
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Bierfass + CO2

Beitrag von SaiTorr »

Grüße

Ich habe schon lange hier im Forum mitgelesen, einiges gelernt, aber bisher noch keinen Anlass gehabt um Hilfe zu bitten (das ist ja eigentlich auch gut so *g*).

Folgendes: Bei mir steht die Filtration von Met an. Mit Interesse habe ich den "Filteranlagen-Selbstbau"-Thread gelesen und dabei kam mir eine Idee:
Könnte man nicht einfach ein Bierfass aus Metall (diese Pfandbehälter aus der Brauerei) als Druckbehälter + CO2 zum Druckaufbau statt Pumpe bzw. Druckluft nehmen? Die Fässer sind lebensmittelgeeignet und druckfest, man braucht sich keine Anschlüsse zu basteln.
Den Vorteil den ich in CO2 sehe ist a) dass der Wein dann mit deutlich weniger Sauerstoff in Kontakt kommt und man b) keine Probleme mit Wasser oder Öl in Druckluft hat.
Fass, Armaturen, Druckminderer und CO2-Flasche kosten nicht die Welt (die Fässer bekommt man z.B. recht günstig bei eBay). Hat schon mal jemand über diese Konstellation nachgedacht? Spricht etwas gegen diese Idee?

Gruß
Carsten
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Fruchtweinkeller
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Bierfass + CO2

Beitrag von Fruchtweinkeller »

CO2 ist gut wasserlöslich, es wird sich also CO2 im Wein lösen. Das hat dieselben Vor- und Nachteile, die eine CO2-Begasung eines nicht vollen Gärgebindes hat. Restspuren CO2 können einem weißweinähnlichen Wein Spritzigkeit verleihen, z.B. im Rotwein wird Kohlensäure aber als störend empfunden. Das CO2 sollte im Zweifelsfall also wieder raus vor der Abfüllung. Andererseits wird bei der Filtration sicherlich CO2 entweichen.

Für und Wider: Probier es aus und berichte uns :)

siehe auch

Forum-Link … 071-0.html
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SaiTorr
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Bierfass + CO2

Beitrag von SaiTorr »

Dem genannten Thread entnehme ich dass es einige Zeit dauert (die Rede ist von zwei Wochen) bis ein Wein im Fass entsprechend viel Kohlensäure angenommen hat. Da beim Filtern mit CO2-Druck der Wein ja nur eine kurze Zeit mit dem Gas in Berührung kommt sehe ich da keine Probleme.

Mal schauen wies wird, ich werde berichten.
Birgit
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Bierfass + CO2

Beitrag von Birgit »

Wenn Du einen Ballon mit CO2 geflutest hast beginnt bereits nach Minuten das Gärröhrchen Luft zu saugen da das Co2 sich löst.
Weine die mit Fritte abgefüllt werde um Spritzigkeit zu erzeugen werden auch nur einige Minuten mit CO2 begast, das reicht damit sich genug löst.

Gruß Birgit
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Bierfass + CO2

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der hohe Druck fördert die CO2-Aufnahme.
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skookum
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Bierfass + CO2

Beitrag von skookum »

Tach auch,
Also ich hab schon mal versucht Sodawasser aus Leitungswasser herzustellen. Wasser in ein Bierfass
und 2,5 bar Druck drauf. Dieser Versuch war ne Verschwendung von Gas. Es funktioniert wirklich nur mit einer Fritte, die gaaaanz viele kleine Bläschen
IM Wasser abgibt, so daß die Kontaktoberfläche sich immens vergrößert und die Kohlensäure sich dann Teils mit dem Wasser bindet. Dafür muss man sich einen Degen modifizieren-sprich ihn kürzen und unten eine Fritte ranschrauben und dann den Zapfkopf vom Entnahmeende begasen. Auf das andere Ende des Zapfkopfes ein Kugelventil schrauben. Damit kann man ab und an Druck ablassen und neues Gas durchs Wasser jagen.
Nach ungefähr 10 bis 12 mal dieser Prozedur, zum letzten mal Gas ablassen und die Anschlüsse wieder umtauschen. Das Resultat war mehr oder minder befriedigend, doch immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Ich will das demnächst mal mit Ebbelwoi versuchen. Werde berichten wies' damit klappt.
Grüße
skookum
Birgit
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Bierfass + CO2

Beitrag von Birgit »

Hier geht es darum das sich kein CO2 lösen soll :schlecht:

Gruß Birgit
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skookum
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Bierfass + CO2

Beitrag von skookum »

Tach auch,
Genau lesen. Ohne Fritte löst sich nur eine minimale
Menge, die sich auch nicht lange halten wird, da das Gas die Flüssigkeit aus dem Fass verdrängt und sich nicht wirklich sich darin löst. Nach dem Filter-
sollte die Flüssigkeit dahin gedrückt werden, bleibt
fast NIX mehr vom Gas übrig.
Wer davor Angst hat, kann ne Schlauchboot-Luftpumpe
verwenden. Die schafft 3bar locker und braucht kein
Öl, hat sogar ein Manometer zwecks Druckkontrolle.
Metzler baut gute Teile.
Grüße
skookum
Birgit
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Bierfass + CO2

Beitrag von Birgit »

Siehe auch:

Forum-Link … 993-0.html

Ich finde man merkt beim Arbeiten mit CO2 sehr schnell einen Fehlton im Wein. Das Ganze ist weder Fisch noch Fleisch. Bei Apfelweinen und Weissweinen ist es zu wenig, bei Rotweinen und Met führt es zu Fehltönen. Ganz besonders schlimm finde ich schwere Kaufrotweine die im Glas noch perlen.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 21.02.2007 - 15:10 von Birgit aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Um nur mal ein Stichwort in den Raum zu werfen, falls die Hintergründe interssieren: Partialdruck von CO2, einerseits in der Luft (Kontakt der Grenzfläche Flüssigkeit mit Umgebung) und andererseits Partialdruck von CO2, wenn ich über dem Wein auch noch Druck mit reinem CO2 aufbaue. Dann wird klar, warum ich in den einem Fall eher wenig CO2 gelöst bekomme, im anderen aber eine ganze Menge :schlecht:

Sobald es einen Druckabfall gibt (Wein passiert Filterscheibe) wird viel CO2 ausperlen, wie beim Öffnen einer Mineralwasserflasche. Das könnte die Filtrationsleistung empfindlich stören. Eventuell könnte das ausperlende Gas sogar ein Problem für die Integrität der Filterscheiben sein.

Olle Kamelle: In dem von Birgit verlinkten Thread habe ich ein pdf verlinkt, das sich mit dem geschmacksverändernden Effekt des CO2s auf Wein beschäftigt.

[Dieser Beitrag wurde am 21.02.2007 - 15:46 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Bierfass + CO2

Beitrag von derapulier »

Interessant in diesem Zusammenhang ist auch dieser Artikel:

www.landwirtschaft-bw.info/servl … 62572.html

derapulier
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Bierfass + CO2

Beitrag von TheNameless »

hmm ich bin jetzt wieder sehr ins zweifeln gekommen, was meinen Filter angeht. Habe Josefs Filter heute nachgebaut und habe als Druckbehälter ein 30l Keg-Fass.
Wollte den ebenfalls mit CO2 betreiben, da Josef dies nahergelegt hat. Naja ich könnte auch den Keg-Anschluss umbauen und unseren Kompressor anschließen aber das was hier betrieben vorne kommt mir vor wie Schwarzmalerei.

Ich habe einen starken Met(ca. 17% Vol.) zu filtern und möchte keine unerwarteten Geschmackserlebnisse haben. Daher wäre ich für eine praktisch oder sauber theoretisch begründete Einschätzung, ob ich am Ende einen Honigperlwein oder einen guten Met habe.

Die Frage ist ansonsten auch, wie lange wäre das CO2 enthalten. Wenn man nach dem filtern nicht direkt auf Flasche füllt sondern erst in einen mit Gärröhrchen verschlossenen Ballon.

Möchte nur ungerne aus meinen 50l Met Honigperlwein machen, glaube meine 3 Kumpanen, die in dem Wein auch Aktien haben wären dann nicht mehr so gut auf mich zu sprechen...
Wenn sich dann der Sonne Strahlen
an den Horizont ranwagen
stoßen wir an zur letzten Runde
fühlen das Gold in unserem Munde
legen unser haupt hernieder
und am Morgen trinken wir wieder
Equilibrium: Met (3. Strophe)

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