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Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 31 August 2015 22:52
von dadmatze
Hallo Gemeinde,

Ich habe am 14.08 die Kirschen nach dem Rezept von fwk eingemaischt. 3kg zucker zu gegeben und am 23.08. abgepresst. Säure war 9,8 g/liter. Desshalb habe ich 3,15Liter Wasser zu gegeben um den Säuregehalt zu reduzieren.

Am 25.08. war der zucker vergoren und ich habe 14%vol. Gemessen. Ich habe 342g zucker zugefügt.
Am 31.08. wieder gemessen wieder 14%vol. Zucker war wieder vergoren. Also wieder Zucker zugefügt.

Jetzt meine Frage:

Kann der Alkohol Gehalt stimmen? Ich schüttel immer den tester und lasse ihn durch eine Filtertüte laufen.

Vinometer vielleicht defekt? Ich weiß echt nicht weiter.

Danke und Gruß Matze

Re: Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 01 September 2015 09:44
von Metinchen
Hallo,
das Vinometer wird im Forum oft auch Schätzeisen genannt.
Zum einen , kein Vinometer mißt wirlich genau, zum anderen Alkohol als auch Zucker verändern die Dichte einer Flüssigkeit. Lies am bestem mal das Kapitel (:hmm: :hmm: ich denke es steht unter-)Analytik und Grenzen beim Messen (oder so ähnlich) auf der Homepage.
Es wurde auch schon oft beobachtet das wenn der Wein ausgegoren ist, das Vinometerauf einmal einen niedrigeren Wert anzeigt als vorher.
Selber bestimme ich einen annähernden Alkoholwert indem ich den statistischen Zuckerwert (aus einen Buch)der Früchte nehme, plus den zugefügten Zucker. Das halt auf die gesamte Flüssigkeitsmenge ausrechnen. Wenn der errechnete Alk.-Gehalt nun in etwas mit dem gemessenen Vinometer Alk.Gehalt zusammenpasst, hat man einen Wert mit dem ich leben kann. 100% ig genau ist das nicht, dafür bräuchte man sowas wie ein Ebuliskop.

Re: Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 01 September 2015 09:55
von Onza
Jepp - so bin ich bisher auch vorgegangen.

Ich messe zu Beginn mit dem Oechslemesser, gleich zu beginn. (Nebenbemerkung: Bei meiner ersten Messung fehlte mir ein passendes Gefäß um die Flüssigkeit aufzunehmen. Das Tablettenröhrchen der Zahnreinigertabs, welche ich gerne zur Flaschenreinigung verwende) hat für Abhilfe gesorgt) Diesen Wert vergleiche ich mit einem statistischen Wert.

Jetzt rechne ich den theoretischen Zuckerbedarf aus, sowie den wahrscheinlich durch die Früchte bereits vorhandenen. Nun habe ich ein Gefühl, wie viel Zucker ich im Laufe des Gärprozesses hinzufügen sollte.

Seit ich hier im Forum mitlese, praktiziere ich noch einen weiteren Schritt. Ich überschlage, wie viel Prozent Zucker im Rohsaft vorhanden sind, um die 30 %-Marke mit der ersten Zuckerzugabe nicht zu überschreiten. Erst wenn die Hefe gut arbeitet, gibt es Nachschub.

Und um es mal anders zu formulieren: Es interessiert mich nur noch bedingt, wie viel Zucker meine Früchte mitgebracht haben. Die Hefe und meine Zunge entscheiden, wie viel Zucker ich benötige. Bei der Entscheidung, ob ich die Früchte verwende oder nicht, entscheidet das Aroma. Nicht der Zuckergehalt.

Re: Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 01 September 2015 09:59
von Onza
Nachtrag:

Als Einsteigerlektüre für die Weinherstellung habe ich mir das Buch "Beeren, Frucht- und Kräuterweine" von Gabriele Lehari gekauft. Das war sicherlich eine gute Entscheidung. Informationen vorab sind immer richtig. In dem Buch wird jedoch rauf und runter gerechnet. Die Dame hat mich kirre gemacht. Dabei habe ich wahrlich keinen Stress mit Mathe, aber das Thema Wein (Genuss, Aroma, Fruchtauswahl) wurde in dem Buch zu einer Nebensache.

Ein Hoch auf die Nachzuckermethode!

Re: Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 01 September 2015 19:14
von dadmatze
Also einfach mal das hin und her messen sein lassen und die Gärung beobachten und gegebenenfalls nachzuckern?

Gruß und Danke
Mathias

Re: Frage zum Vinometer beim Kirschwein

Verfasst: 01 September 2015 20:03
von Fruchtweinkeller
Ein halbwegs funktionierendes Vinometer (und damit ich gepflegte Präzisionsvinometer, nicht diese 6 Euro-Glasstücke) kann dir einen Hinweis geben, wie hoch der aktuelle Alkoholgehalt ist bzw. wie sich der Wein verändert. Insofern ist es insbesondere für Anfänger sehr hilfreich. Streng genommen braucht man es aber nicht wenn man sich entscheidet, die "Nachzuckermethode" konsequent anzuwenden.