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Zymex Überdosierung

Verfasst: 21 April 2015 00:52
von Aquisgranum
Hallo liebe Freunde der Weinmachkunst,

ich brauche wieder einmal eure fachmännische Unterstützung.

Bei meinen letzten 2 Weinansätzen ist mir ein drastische Fehler unterlaufen der mir jetzt schlaflose Nächte beschert.

Bei meiner letzten Bestellung von Brouwland war auch eine Flasche Zymex dabei. Nur anstatt ich mir die Dosierungsangabe auf der Flasche verinnerlicht habe, habe ich das Zeug wie Antigel verwendet.

Mein 30L Ananaswein hat auf ca. 12 Kg Fruchtfleisch 30ml Zymex abbekommen. (Maische wurde nach 8 tagen Gär-aktivität abgepresst.)

Für meinen 30L TK-Mischbeerenwein, mit 18kg Beeren, wurden 50ml verwendet. (gärt seit Samstag)

Jetzt habe ich bedenken über die gesundheitliche Auswirkung der Zymex-Überdosierung und spiele mit den Gedanken, die 29 Flaschen Ananaswein sowie den Mischbeerenwein-Ansatz zu entsorgen.
Ich konnte im Internet nichts über die Auswirkung einer Überdosierung von Pektolytische Enzyme herausfinden. Das einzige was ich zwischen den Zeilen herauslesen konnte, ist dass die Zugabe von Enzymen den Methanolalkohol Anteil erhöht. Ob dieses durch den geförderten Pektinabbau der Pflanzenzellen oder durch einen Enzymabbau geschieht, blieb mir verschlossen.

Wie seht ihr das? Mache ich mir nur unnötig Gedanken, oder ist es doch ratsam das Übel zu entsorgen. Vielleicht hat sich jemand schon tiefsinniger mit derartigen Fragen beschäftigen?

Gruß Sascha

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 21 April 2015 08:12
von fibroin
Ich sehe da keinen Grund zur Sorge. 30 mg Zymex ist nicht die Welt. Dreifache Menge ist bei meinen Quittenweinen auch üblich. Diese Überdosierung bleibt im Rahmen, Gesundheitsschädigung sehe ich nicht.

Genieße deine Weine!

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 21 April 2015 20:18
von Fruchtweinkeller
Sehe ich auch so. Pektinasen sind ja nicht "giftig" für uns, sondern gehören zum normalen, harmlosen enzymatischen Repertoire von Pflanzen und Mikroben.

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 23 April 2015 20:10
von Tompson
Es ist sogar so, daß man bestimmte Pektinasen nur hochkonzentriert bekommt. Wenn man dann "öhm, ich mehm mal son Schluck" dosiert, ist Überdosierung die Regel - und sehr wirksam ... fürs Auspressen der Maische. Also kein Problem.

Schlimm ist es bei Schwefel, da habe ich schonmal einen Ansatz verwerfen müssen 8-! (man muß bei meiner Waage auf die Einstellung für "g" oder "oz" unterscheiden)

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 23 April 2015 23:02
von Aquisgranum
Da habe ich mir wohl wieder zu viele Gedanken gemacht. ^^

Mit Überdosierungen ist meistens nicht zu spaßen. Besonders wenn es um Mittelchen geht die man auch schon mal gerne mit einem Warnhinweis versieht.

So wie ich es aus euren Antworten herauslese, wird auch die Methanol-Entwicklung sich in Grenzen halten. Dafür sind die Antworten zu entspannt^^

Danke für Eure Rückmeldungen. Sonst wäre der schöne Wein schon im Ausguss gelandet.

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 23 April 2015 23:36
von Fruchtweinkeller
Es ist möglich dass das Präparat Konservierungsmittel enthält, und Enzyme sind Proteine, und gegen Proteine kann man Allergien entwickeln. Insofern ist Anitgel tatsächlich potentiell irgendwie "gefährlich". Das gilt freilich auch für beispielsweise Vogelbeeren, auf auf Vogelbeerprodukten habe ich solche Hinweise noch nie gefunden...

Heutzutage packen die Hersteller ja lieber einen Warnhinweis zu viel auf die Packung und in die Beschreibung als einen zu wenig. Ist ja leider notwendig bei der "Klagegeilheit" mancher Leute :pfeif:

In dem Sinne bitte immer daran denken: Kaffee ist heiß, Kleidung nicht am Körper bügeln, und das Kind vor dem zusammenfalten des faltbaren Kinderwagens entfernen, Kinder nicht in der Spülmaschine spielen lassen und NIEMALS die Klobürste zur Körperreinigung verwenden!

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 24 April 2015 07:57
von fibroin
:D ;)
Danke für die hilfreichen Hinweise. Leider gibt es Zeitgenossen, die diese brauchen. :o

Re: Zymex Überdosierung

Verfasst: 25 April 2015 23:10
von Josef
Traurig aber wahr. :schlecht: