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Melezitose Honig

Verfasst: 17 Februar 2015 13:15
von Maede
Hat jemand Erfahrungen gemacht mit Melezitose Honig vergären? Geschmacklich ist der Waldhonig ja super, aber anscheinend vergärt der Dreifachzucker nicht. Ist das wirklich so, oder verwärt der einfach schlechter?
Ich hatte vor Blüten und Melezitosehonig 50/50 zu mischen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht, aber das war eher normaler Waldhonig, nicht Melezitose.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 17 Februar 2015 19:27
von Flowie91
Das geht dennoch gut, die Gärung kann nur in den letzten Prozenten länger dauert als mit Blütenhonig.

Ich habe erst kürzlich eine Met aus Waldhonig, ich weiß allerdings nicht wie hoch der Melizitoseanteil war, gemacht und bis 12,5% Zucker zugegeben, der durchgegorene Met ist dann "süßer" als ein durchgegorener aus Blütenhonig, was aber nicht heißt, dass er wirklich süß ist. Eher trocken-halbtrocken. War wie gesagt kein reiner Melizitosehonig, aber dafür auch nur Waldhonig und kein Gemsich.
Die vorher errechnete Menge Honig für 12,5% kamen offensichtlich auch hin, er hat laut Vinometer 12-13%.

Ich hatte bei diesem Met einen Gärungsböckser der zum Schluss aufgetreten ist als sich die Hefe schon langsam absetzte. Ob das mit dem schwer vergärbarem Zucker zu tun hatte, kann ich nicht sagen. Er ist jetzt auf Flasche und hat einen klasse würzigen Abgang, muss allerdings seinen Filterschock noch ein paar Wochen minimum verarbeiten.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 17 Februar 2015 20:33
von Fruchtweinkeller
Melezitose ist halt einer der "Klassiker" unter den nicht vergärbaren Zuckern im Honig, und du musst mit mehr verbleibender Restsüße rechnen wenn der Wein "durchgegoren" ist. Die Glukose und Fruktose im Honig vergären trotzdem gut (wenn du es es mit der Gesamtzuckermenge wg. Osmostress nicht übertreibst, aber das gilt für alle Weine)

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 18 Februar 2015 15:08
von Maede
Ah gut, also ganz durchgegorener Met kommt eh nicht so gut an bei meinen Abnehmern. Auch mein feinherber Met hat ein wenig Restsüsse. Bis jetzt habe ich gute Erfahrungen gemacht mit 50/50 Waldhonig (Melezitose hats wohl weniger drin da) und Blütenhonig ausem Supermarkt. Der Imkerhonig, den ich bekomme, schmeckt schon mal einiges besser, das wird sicher ein guter Met. 8-)

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 05 Mai 2015 14:21
von Maede
Zwischenfazit: 10 Fässer im April angesetzt mit 50% Melezitose und Rapshonig. Der Waldhonig vergärt ohne Probleme vollständig, alle Fässer haben schon über 10% Alkohol und fast keine Restsüsse mehr. Habe 8 mal Portwein- und 2 mal Hydromelhefe verwendet! 8-)

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 11:25
von MetNewbi
Ich würde Melizitosehonig zum Nachsüßen verwenden, wie alle "Problemhonige". Einige Honige sind so geschmacksintensiv, das man sie nur zum Verschneiden nehmen kann. Kornblumen(anteil) ist z.B. so ein Kandidat. Und wenn man davon nur wenige kg zusetzt, dann passt das. Genauso würde ich es mit Zementhonig machen.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 12:39
von wotan
Das hört sich sehr interresant an....."Melizitosehonig zum Nachsüßen" meinst Du damit nach dem ersten Grobfiltern, wenn man die Restsüsse einstellt, diesen Honig verwenden?
und wenn Du das so meinst....wird da nicht der EK-Filter zu?
Ich denk wenn das ginge, wäre noch mehr Honiggeschmack im Metwein möglich, oder? :engel:
Macht das jemand? Nachsüßen mit irgendeinem Honig.

Ich bin großer Honigwein-Fan und deshalb die vielen Fragen. Danke

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 12:44
von Maede
Also ich Süsse nach vor dem Grobfiltern. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht. Und der Melezitosehonig ist einfach ein kräftiger Waldhonig, überhaupt nicht dominant oder so im Geschmack.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 21:18
von Fruchtweinkeller
Damit hatte ich schon ausgesprochen schlechte Erfahrungen gemacht (fein- oder steril-Filter setzten sich dann oft sehr schnell zu). Ich rate allen, die am Ende mit Honig nachsüßen wollen, diesen Tage bis Wochen vor der Filteraktion zuzugeben.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 21:58
von Flowie91
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Ich rate allen, die am Ende mit Honig nachsüßen wollen, diesen Tage bis Wochen vor der Filteraktion zuzugeben.
Aber was tun, wenn der Met nicht bis zu Alkoholtoleranz durchgegoren wurde/werden sollte? Stichwort: Nachgärung.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 22:56
von Fruchtweinkeller
Da muss man halt schauen ob das Honigaroma auch schon bei weniger Umdrehungszahlen ausreicht, sodass man am Ende mit Zucker arbeiten kann. Schlimmstenfalls muss man halt durch die Filterhölle.

Re: Melezitose Honig

Verfasst: 19 Mai 2015 23:04
von Vine
Bei meinen beiden Metsorten, die ich letztes Jahr filtriert habe, sind mir keine Probleme bei der Filtration in Erinnerung geblieben. Ich habe direkt vor der Sterilfiltration Honig zur Einstellung der Restsüße dazugegeben. Allerdings bin ich sehr sparsam mit der Honigzugabe und gehe nicht über den halbtrockenen Bereich hinaus.

Wochen vor der Filtration würde ich keinen Honig zugeben wollen, um nicht die Gärung wieder anzutreiben.