2. Ansatz will auch nicht gähren

[morbificagent]

Hallo zusammen,
Habe am 27. den 2. Versuch gestartet Met herzustellen.
Bei meinem 1. Versuch lief es so:

20L Ansatz:
-6kg Honig
-2L Apfelsaft
-etwas Mehl
-Wasser
-Portweinhefe für 100L

...und...nach 5 Tagen keinerlei gährung und das Wasser zog sich im Gährröhrchen immer weiter nach oben...
Aus Angst das mir alles verschimmelt habe ich schnell Backhefe dazugegeben da die Bestellung anständiger Hefe wieder einige Tage gedauert hätte... und siehe da einen Tag Später lief es endlich!

Nun bei meinem 2. Ansatz war ich (dachte ich) schon etwas schlauer:

-3,5kg Honig
-7L Apfelsaft Naturtrüb
-2 geriebene Äpfel
-Portweinhefe für 100L
-Wasser

und was ist? Es fängt schon wieder an:
Das Wasser im Gähraufsatz zieht sich (jetzt nach 2 Tagen) langsam nach oben anstatt das es nach draußen gedrückt wird...

Was hat das zu bedeuten? Habe ich etwa schon wieder was falsch gemacht???

ach ja:
-Die Ballone sind verschiedene
-Die Hefe wurde neu bestellt
-Der Honig ist ein anderer
-Temperatur bei 20Grad

Vielen Dank für eure Hilfe und Kompliment zum Forum,

morbificagent

[Merlin_Gor]

Hallo,

das die ganze Geschichte erst in die verkehrte Richtung los geht, beobachte ich auch immer wieder. Ich schätze, das hängt damit zusammen das in dem Gemisch Lebewesen sind die den Sauerstoff verbrauchen. Man kennt das Prinzip ja : Brennende Kerze unter Glas gestellt, Glas steht umgekehrt im Wasser, Wasser wird in das Glas hochgedrückt.

Da ich bisher keine negativen Auswirkungen feststellen konnte, behaupte ich mal, dass man sich da keine Sorgen zu machen braucht.

Merlin

[Fruchtweinkeller]

Bin auch der Meinung, nach 2 Tagen braucht man sich noch keine Sorgen zu machen. Der Effekt im Gärröhrchen kann auch hervorgerufen werden durch Temperaturschwankungen: Wird es etwas wärmer, dehnt sich die Luft aus und ein paar Luftbläschen blubbern heraus. Wird es wieder kälter, fehlt das Volumen, und Flüssigkeit wird nachgesaugt.

Hast Du Hefenährsalz verwendet? Dazu würde ich Dir aber dringend raten, damit die Hefen sich auch richtig wohl fühlen.

Um Hefeproblemen vorzubeugen sollte man Gärstarter verwenden. So stellt man sicher, dass man wirklich aktive, lebendige Hefe in seinen Ansatz gibt. Schau zu diesem Thema mal in diese Kategorie:

Vermehrung und Lagerung, Starterkulturen

Tschüss, Andreas

[Dieser Beitrag wurde am 29.10.2004 - 15:44 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[morbificagent]

Na da bin ich ja erstmal beruhigt und werde noch ein paar Tage warten. Hoffentlich wird das diesmal auf anhieb was. Wie lange dauert es denn normalerweise bis man Blasenbildung beobachten kann?

Ach ja, Hefenährsalz habe ich in beiden Fällen verwendet! 8g...

morbificagent

[Fruchtweinkeller]

Unser Rekord liegt bei etwa 8 Stunden Wir vermehren unsre Hefen aber bei Bedarf auf festen Nährmedium, dadurch sind sie immer frisch und bereiten keine Probleme. Das ist schon einmal viel wert. Honigweine gären generell schlechter, und so ist auch das Angären etwas langwieriger. Das würde ich mir so nach etwa einer Woche Sorgen machen.

Noch ein Ratschlag zum Gärstarter: Einmal angesetzt, kann man den Gärstarter auch einige Tage im Kühlschrank lagern, bis er gebraucht wird. Man kann auch einen größeren Gärstarter ansetzen und mehrere Weine damit ansetzen. Es kann nie schaden, eine gärfähige Hefe in der Hinterhand zu haben für den Fall, dass ein Ansatz mal nicht angären will.

[morbificagent]

Wie setze ich denn einen anständigen Gärstarter an? Seit dem Ansatz sind jetzt 4 Tage vergangen und die "Suppe" schwimmt immer noch ohne Gärung in der Flasche... Suppe sage ich, weil sich auf der Oberfläche anfangen weiße "Schlieren" zu bilden...

Nun will ich also zur Sicherheit mit der Resthefe (für 100L) einen Gärstarter fertig machen da ich es so langsam wieder mit der Angst zu tun bekomme!

Darum meine Frage:
Was rein in den Starter?

Nur naturtrüben Apfelsaft und Hefe?

Vielen Dank,

morbificagent

[Fruchtweinkeller]

Schau doch mal in die Rubrik "Vermehrung und Lagerung, Starterkulturen", z.B.:

www.foren.de/system/thread-gundaumlrsta ... 63958.html

www.foren.de/system/thread-gaerstarter- ... 39824.html

Ein Rezept dazu findest Du natürlich auch auf der Homepage im Kaptiel "Die Hefe".

[morbificagent]

So, ich habe hier mal ein Foto gemacht um zu verdeutlichen was ich meine...
Schlieren und seltsamer Schaum auf dem Ansatz, und meiner Meinung nach auch Schimmel (der große weiß-grünliche) Brocken unten am Bild...
Alle dort schwimmenden Stücke sind weiß und waren wohl mal Apfelstücke...
vielleicht sind es ja auch noch welche, aber warum sind alle weiß???



morbificagent

[fibroin]

Sieht nicht so unnormal aus, der Dreierschaum ist das ungewöhnlichste. Muß aber nicht Unbedingt Schimmel sein.

Ist der Hefeansatz in Vorbereitung? Der kann allein helfen!

Sonst nimm doch vorsichtshalbe wieder Backhefe.

[Fruchtweinkeller]

Der Schaum ist schon OK, die Schlieren könnten aus winzigen Luftbläschen entstehen. Das was Du für Schimmel hälst sieht mir allerdings auch nach Schimmel aus, typisch ist die Färbung und die wasserabweisende Oberfläche des Pilzgeflechts. Ich würde den Knubbel irgendwie enfernen und nochmals Schwefeln mit 1g/l Pyrosulfit, das sollte das Wachstum des Pilzes verlangsamen. Der Ansatz sollte nun schnellstmöglich zu einer vernünfigen Gärung kommen, der Alkholol ist Gift für den Schimmel. Mach Dir dazu eintweder einen Starter (dauert 1 bis 2 Tage, sofern die Hefe in Ordnung ist) oder nimm eine Trockenhefe, wenn Du schnell an so eine herankommt. Die ist nach nur 30 Minuten einsatzfähig. Falls das mit dem Gärstarter nicht klappt oder Du keine Trockenhefe schnell besorgen kannst, dann nimm eine Backhefe (als Würfel oder als Trockenhefe). Im Zweifelsfall ist es besser, so eine Hefe zu verwenden, als gar keine.

In Zukunft nimm etwas weniger Honig zum Gärstart, denn der Zucker behindert die Hefe. Lieber später noch Honig zufügen. Du solltest auch auf den Säuregehalt achten, die Säure schützt zumindest vor vielen bakteriellen Weinschädlingen (siehe zu beiden Punkten auch die Honigwein-FAQ).

[morbificagent]

Gärstarter ist fertig gemacht und wartet bei 23Grad darauf gären zu können... hoffentlich tut er es auch!?

In 2-3 Tagen sollte ich ja gewissheit haben.

Und sonst muss die Backhefe wieder herhalten... das wollte ich zwar eigentlich vermeiden, da der Geschmack besser sein könnte und die 6% Allohol die Backhefe erreicht auch nicht so sonderlich prickelnd sind, aber immer noch besser als gar kein Met!!!

Ich werde weiter berichten was sich tut...

Gruß

morbificagent

[Fruchtweinkeller]

Viel Erfolg