1. Kornelkirschenwein
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Ursachenforschung:
Ich möchte die Weinbereitung hier Schritt für Schritt durchgehen und mögliche Ursachen aufzeigen:
1. Die Früchte: Ich habe fast ausschließlich sehr reife, weiche Früchte verwendet. Möglicherweise waren da einige dabei, die bereits zu Faulen begonnen haben.
2. Die Sterilität: Ich habe die Früchte eingefroren und nach dem Auftauen der Maische 0,5g Kaliumpyrosulfit hinzugefügt. Ob alle Früchte gewaschen wurden kann ich nicht sagen, da ich nicht alle selbst gepflückt und eingefroren habe. Pasteurisiert habe ich die Maische nicht. Möglicherweise wäre dies aber nötig gewesen...
3. Der Gärstart: Ich habe dem Gärstarter nicht genug Zeit gegeben, sich zu entwickeln, der Gärung setzte daher etwas langsamer ein, als sie hätte können. Es brauchte etwa 24h bis die Gärung deutlich sichtbar einsetzte. War das schon zu lange?
4. Die Gärtemperatur: Ich habe die Maischegärung bei etwa 20°C durchgeführt. Dadurch ging sie nicht ganz so schnell von statten wie sie hätte können. Problematisch?
5. Die Umgebungsluft: Anders als den Holunderwein, habe ich den Kornelkirschenwein im Keller gelagert, in dem doch ein recht modriger Geruch war. Da ich eine Folie auf der Oberfläche und noch einen Deckel frauf hatte, machte ich mir da keine Sorgen, aber vielleicht sind ja irgendwelche Verunreinigungen aus der Luft in den Ansatz gelangt?
6. Die Maische: Ich habe die Kerne in der Maische belassen. Möglicherweise sind sie für den Fehlgeschmack verantwortlich?
7. Die Maischegärung: Ich ließ mir 6 Tage Zeit bis zum abpressen. Möglicherweise war das einfach zu lange, und es wurden unangehme (in den Schalen und Kernen natürlich vorhandene) Geschmacksstoffe freigegeben?
Ich tendiere am ehesten zu faulen oder unreinen Früchten, oder einer zu langen Maischestandzeit. Vom Geruch her könnte es aber auch ein Milchsäurestich sein. Was meint ihr?
Ich möchte die Weinbereitung hier Schritt für Schritt durchgehen und mögliche Ursachen aufzeigen:
1. Die Früchte: Ich habe fast ausschließlich sehr reife, weiche Früchte verwendet. Möglicherweise waren da einige dabei, die bereits zu Faulen begonnen haben.
2. Die Sterilität: Ich habe die Früchte eingefroren und nach dem Auftauen der Maische 0,5g Kaliumpyrosulfit hinzugefügt. Ob alle Früchte gewaschen wurden kann ich nicht sagen, da ich nicht alle selbst gepflückt und eingefroren habe. Pasteurisiert habe ich die Maische nicht. Möglicherweise wäre dies aber nötig gewesen...
3. Der Gärstart: Ich habe dem Gärstarter nicht genug Zeit gegeben, sich zu entwickeln, der Gärung setzte daher etwas langsamer ein, als sie hätte können. Es brauchte etwa 24h bis die Gärung deutlich sichtbar einsetzte. War das schon zu lange?
4. Die Gärtemperatur: Ich habe die Maischegärung bei etwa 20°C durchgeführt. Dadurch ging sie nicht ganz so schnell von statten wie sie hätte können. Problematisch?
5. Die Umgebungsluft: Anders als den Holunderwein, habe ich den Kornelkirschenwein im Keller gelagert, in dem doch ein recht modriger Geruch war. Da ich eine Folie auf der Oberfläche und noch einen Deckel frauf hatte, machte ich mir da keine Sorgen, aber vielleicht sind ja irgendwelche Verunreinigungen aus der Luft in den Ansatz gelangt?
6. Die Maische: Ich habe die Kerne in der Maische belassen. Möglicherweise sind sie für den Fehlgeschmack verantwortlich?
7. Die Maischegärung: Ich ließ mir 6 Tage Zeit bis zum abpressen. Möglicherweise war das einfach zu lange, und es wurden unangehme (in den Schalen und Kernen natürlich vorhandene) Geschmacksstoffe freigegeben?
Ich tendiere am ehesten zu faulen oder unreinen Früchten, oder einer zu langen Maischestandzeit. Vom Geruch her könnte es aber auch ein Milchsäurestich sein. Was meint ihr?
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Re: 1. Kornelkirschenwein
@420:
Danke für deine schnelle Antwort!
Danke für deine schnelle Antwort!
Ist es also möglicherweise gar kein Weinfehler, sondern einfach der übliche Geruch bei Kornelkirschen? Hast Du (oder hat jemand anderes) Erfahrung damit?420 hat geschrieben: einige Moste riechen halt nicht so gut. Da kann man wenig machen.
Ich weiß, ich hatte aber noch welchen übrig, und wollte ihn loswerden!hättest Du Dir den Gärstarter sparen können. Wenn die Maische abgepresst wird, schaffen es die Hefepilze bequem durch das Presstuch. Nach dem Pressen steht oft der Wein 1 Tag und danach fängt er wieder an.
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Nochmal die Frage, an alle die schon Erfahrung mit Kornelkirschen haben:
Ist ein unangenehmer Geruch bei Kornelkirschenwein normal, oder habe ich mir meinen Ansatz versaut?
Ist ein unangenehmer Geruch bei Kornelkirschenwein normal, oder habe ich mir meinen Ansatz versaut?
Re: 1. Kornelkirschenwein
Nun ja, was heißt unangenehm?blumentopferde hat geschrieben:Ist ein unangenehmer Geruch bei Kornelkirschenwein normal, oder habe ich mir meinen Ansatz versaut?
Ich würde sagen ja, Kornelkirschen riechen schon recht eigen, weswegen ich mir auch noch nicht sicher bin, ob sie mir schmecken oder nicht. Ich müßte mal wieder eine Flasche öffnen.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“
Sir Terry Pratchett 1948-2015
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Wenn sich das nur so leicht beschreiben ließe! Sehr intensiv, nicht scharf, nicht sauer, nicht fruchtig, seltsam, "stumpf", stinkig. Einen Traubenwein, der so riecht, würde ich ungekostet in die Toilette transferieren...JasonOgg hat geschrieben: Nun ja, was heißt unangenehm?
Ich würde sagen ja, Kornelkirschen riechen schon recht eigen, weswegen ich mir auch noch nicht sicher bin, ob sie mir schmecken oder nicht. Ich müßte mal wieder eine Flasche öffnen.
Re: 1. Kornelkirschenwein
Abgesehen von der Sache mit dem Traubenwein würde ich dieser Beschreibung folgen. Ich fühlte mich an ganz miesen, abgestandenen Hagebuttentee erinnert, was aber nichts heißen will.
Unabhängig davon sagt der Geruch während der Gärung nicht viel aus. Meine schwarze Stachelbeere erinnerte an Kleinkinderk*ze und der Dattelwein schmeckte sogar so. Aber nach Klärung/Filterung kam da teilweise sehr trinkbares heraus.
Solange es nicht faulig oder essigartig stinkt, dann kann noch alles draus werden.
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Re: 1. Kornelkirschenwein
OK!
Danke für die Einschätzung!
Das gibt Grund zu Hoffnung!
Ich lasse ihn jetzt einfach einmal fertig gären und klären, und lass dann meine Geschmacksknospen über sein Schicksal entscheiden!
Danke für die Einschätzung!
Das gibt Grund zu Hoffnung!
Ich lasse ihn jetzt einfach einmal fertig gären und klären, und lass dann meine Geschmacksknospen über sein Schicksal entscheiden!
- KommandeurMumm
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Das mit den Datteln kann ich unterstützen. Geschmacklich ist der zwar auch heute noch nicht der Bringer, aber während der Gärung stank der ganze Keller! Stell dir vor, du trägst ein paar Socken aus Kunststofffaser über 4 Wochen in (von langen Wanderungen) feuchten Schuhen. Nach den 4 Wochen legst du sie zum Trocknen auf eine Heizung in einen kleinen, muffig-warmen Keller, schließt alle Türen und kommst nach 6 Stunden wieder rein. So etwas musst du dir den Gärkeller zu der Zeit vorstellen...
Der Gärgeruch ist wirklich kein Maß für später...
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"Der Mann, der den Berg abtrug, ist der gleiche, den man jahrelang kleine Steine tragen sah."
- Chinesische Weisheit
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Bin ich der einzige der sich fragt woher du den Referenzgeschmack kennst? scnrJasonOgg hat geschrieben:
Meine schwarze Stachelbeere erinnerte an Kleinkinderk*ze und der Dattelwein schmeckte sogar so.
S
Re: 1. Kornelkirschenwein
probiert Ihr denn wirklich alles
Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck den er hinterläßt, ist bleibend. J.W. von Goethe
Re: 1. Kornelkirschenwein
Ich gebe zu, dass das mit dem Kleinkind schon über ein Jahrzehnt her ist. Aber dieser charakteristische Geruch legt sich einem so auf die Geschmacksnerven, dass man es gar nicht probieren braucht. Das prägt sich so ein, dass man relativ schnell die passenden Assotiazionen bekommt.
Alles, was nicht von alleine wegläuftKuli hat geschrieben:probiert Ihr denn wirklich alles
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Re: 1. Kornelkirschenwein
Woher weißt Du Das ?KommandeurMumm hat geschrieben:Stell dir vor, du trägst ein paar Socken aus Kunststofffaser über 4 Wochen in (von langen Wanderungen) feuchten Schuhen. Nach den 4 Wochen legst du sie zum Trocknen auf eine Heizung in einen kleinen, muffig-warmen Keller, schließt alle Türen und kommst nach 6 Stunden wieder rein. So etwas musst du dir den Gärkeller zu der Zeit vorstellen...
Blumen sind das Lächeln der Erde!
(Herkunft unbekannt)
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