1ter Brombeerwein

[Kuli]

O.K. Hab auf Anraten eine neue Seite eröffnet.

Hab gestern meinen 1ten Brombeerwein angesetzt.

-8 Kg Brombeermaische, 2 L Wasser, 2,4 Kg Zucker, 5 Hefenährsalztbl., Portweinhefe, Antigel-


Bin gespannt ob es diesmal ohne Fehler zu machen klappt. Hab ja beim Stachelbeerwein nicht alles richtig gemacht.
Aber er ist ja nicht verloren

Zum Glück gibt es hier ein Forum (und HP)mit jeder Menge Tipps und Hilfe

Allerdings verbringe ich hier im Forum viel zu viel Zeit.

[Dieser Beitrag wurde am 09.08.2012 - 19:35 von Kuli aktualisiert]

[Josef]

Wird schon klappen.
Aber ich vermute das du noch mehr Wasser zufügen musst. Das hat immer etwas mit dem Säuregehalt zu tun, danach wird der letztendliche Wasseranteil eingestellt.
Im letzten Jahr habe ich auf 2,8Kg Brombeeren 4,5Liter Wasser genommen um auf einen Säuregehalt von 7,5g/l zu kommen.

[Metinchen]

Wie Josef schon sagt; unbedingt Säure messen!!!
Allerdings gibt es wohl bei Brombeeren lokale Säureunterschiede, ebenso bei Wilden Brombeeren und Gartenbrombeeren. Welche nun mehr Säure haben, habe ich allerdings vergessen.
Auf einen 4,5l Ansatz habe ich 2,3KG Brombeeren und letztendlich einen Säurewert von 6,3g/l. Eingestellt nach dem abmaischen hatte ich auf 7g/l. Während der Gärung ist also etwas -äh?- verlorengegangen.
Außerdem habe ich bei Brombeere die Erfahrung gemacht, das sie sehr gerne sehr hoch im Alk geht. Aber lecker!
Gutes Gelingen!

[JasonOgg]

Ich denke auch, dass die 8kg Brombeeren eher für 20l reichen. Das passt dann auch besser zum Zuckergehalt, der doch ziemlich hoch ist.

Lasse die Brombeeren lieber nur 4oder 5 Tage auf der Maische statt einer Woche. Sonst gibt es einen leichtes scharfes Bitteraroma, wahrscheinlich aus den Kernen. Die paar Tage reichen allemal.

Reine Brombeere hatte ich noch nicht, daher höre auf die Erfahrenen und achte auf die Säure.

[Vero]

Im letzten Jahr habe ich 12kg wilde Brombeeren für einen 20l Ansatz verwendet, musste aber auch wegen der hohen Säure auf 25l verdünnen.
Der Ansatz mit der Portweinhefe ist bei mir bei ca. 13% Alkoholgehalt gelandet, der mit Steinberg bei 12%.

Bei der Brombeere solltest Du auf jeden Fall etwas Geduld mitbringen. Am Anfang schmeckt er sehr rau und weniger nach Brombeere als gedacht, aber das wird besser.
Meine Brombeere 2011 klärt noch, aber ist jetzt nach knapp einem Jahr schon sehr schmackhaft.

[Metinchen]

Zweimal habe ich bisher Brombeerwein gemacht. Einmal mit Portweinhefe und einmal mit Steini. Beide mit guten 16% Alk. .
Aber wie Vero schon sagte, Geduld ist mitzubringen. Lecker, so richtig meine ich, ist die Brombeere nach 2 Jahren.

Sind die Brombeeren bei Euch schon reif? Vielleicht sollte ich doch mal wieder einen Spaziergang im Wald machen. . .

[Kuli]

Ich habe die Befürchtung, dass der Wein fade schmeckt, darum so wenig Wasser.
Die Säure muß ich mit dem Gaumen prüfen, in diesem Jahr habe ich mir das Vinometer, Öchslewaage und 2 neue Ballons gekauft. Im nächsten Jahr ist dann das Acetometer dran.( Und jetzt schimpft nicht alle mit mir, bin schließlich eine alte Frau).

Soll ich die Brombeeren wirklich schon nach 5 Tag von der Maische nehmen? Hier im Forum gibt es sehr unterschiedliche Meinungen dazu.

[KommandeurMumm]

Hallo Kuli.
Säure zu prüfen ist eigentlich sehr wichtig bei der Brombeere. ICh habe bisher 2 Ansätze erfolgreich verarbeitet, da lagen die Früchte so bei 11 - 12 g Säure / Liter, ich musste also immer so von 10 auf 15 Liter auffüllen. Das kannst du sicher auch grob nach Geschmack einstellen, aber ich weiß nicht, wie gut sich das jetzt schon für später abschätzen lässt. Da sich der Geschmack ja noch entwickelt. Aber okay, wirst du ja dann sehen
Gerade läuft mein dritter Brombeeransatz und den habe ich nach 10 Tagen abgezogen. So habe ich das auch bei den beiden davor gemacht und es hat nichts bitter geschmeckt. Da der Wein sehr geschmacksintensiv ist, kann man den sicher auch schon früher abpressen, da würde ich mir einfach wenig Gedanken machen. Das mit dem Geschmack bedeutet aber auch, dass man ihn gut verdünnen kann ohne sofort schwachen Geschmack zu bekommen. Wenn du dich ungefähr an das FWK Rezept hälst (was Fruchtmenge / Liter und Maischezeiten angeht), dann sollte das klappen. Ich glaube, das passte bei dir schon: ich habe auch ca. 5,4 kg Brombeeren auf 10 Liter genommen. Dann auf 15 Liter verdünnt wegen der hohen Säure und er schmeckte immer noch sehr intensiv.

Ich glaube inzwischen, dass der größte Gewinn höherer Erfahrung größere Gelassenheit ist

[Dieser Beitrag wurde am 11.08.2012 - 17:48 von KommandeurMumm aktualisiert]

[Josef]

Ich glaube inzwischen, dass der größte Gewinn höherer Erfahrung größere Gelassenheit ist

Nicht schlecht, aber da ist was dran.

Und nun zu der alten blonden Frau.
Hättest du die Oechslewaage wechgelassen und ein Acidometer gekauft, das wäre sinniger gewesen. Aber wer weiß das vorher schon.
Du darfst die Säure nicht unterschätzen.
Als ich mal begriffen hatte welchen Einfluss die Säure auf den Wein hat, da konnte ich auch ordentlichen Fruchtwein herstellen. Das Acidometer sollte zur absoluten Grundausstattung eines jeden Winzers gehören.
Uns so ein Kostenpunkt ist es ja auch nicht.

Den 100% richtigen Zeitpunkt wann du die Beeren von der Maische nehmen sollst gibt es nicht, also werden immer nur Faustregeln, oder: "Ich würde es so machen" rausgegeben.
Wenn der Wein zügig begonnen hat zu gären, kannst du ihn nach 5Tagen von der Maische nehmen, muss aber nicht.
Ich hoffe jetzt genug Verwirrung gestiftet zu haben.

[Kuli]

Wenn ich jetzt nicht alles durcheinander bringe (vom vielen lesen auf der HP + Forum), ist es doch so, dass ich nachdem ich die Brombeeren von der Maische genommen habe, nach Geschmack (sollte ich am WE noch kein Acidometer haben)etwas Wasser (sollte ich zuviel Säure empfinden) hinzufüge und gären lasse
Alle Profis einverstanden?

[420]

Der reine Geschmack kann einen so manchmal täuschen.

Kaufe Dir etwas Blaulauge. Fülle mit einer Spritze 10 ml Wein in ein kleines Glas. Nehme danach 10 ml Blaulauge und gebe immer etwas hinein, bis die Farbe richtig grün ist. Die ml der Zugabe enstricht dem Gesamtsäuregehalt des Weins. Dabei können leicht auch mal 15 ml Zugabe sein.

Wenn der Wein zu dunkel ist, nehme 5 ml Wein und 5 ml destilliertes Wasser und gebe nun die Blaulauge in 1/2 ml oder noch kleineren Schritten hinein. Das Ergebnis der Zugabe musst Du dann noch verdoppeln um den Gesamtsäuregehalt zu erhalten.

Im letzen Drittel des Films kannst Du es sehen, wie ich es mache.

Grüße



Wenn

[KommandeurMumm]

Ähm, verbessere mich, wenn ich mich irre, aber: die Gesamtsäuremenge ändert sich doch nicht durch Wasserzugabe, oder? Ich titriere meine Brombeere immer verdünnt 1:1 mit dest. Wasser und nehme das Ergebnis ganz normal...

Edit meint noch: Habe vor 3 Tagen meine Brombeere titriert, 10 ml Weinling, 10 ml Wasser und es waren 12 ml Blaulauge nötig. Das wären dann ja 24g / Liter, wenn ich verdoppele. So sauer war der nicht...

[Dieser Beitrag wurde am 14.08.2012 - 21:18 von KommandeurMumm aktualisiert]