Das Fruchtwein-Forum

Hallo zusammen,
ich habe eine alte Apfelsorte - "Unbekannt". Die Früchte sind relativ klein und geschmacklich nicht der Überflieger. Sind halt keine Tafeläpfel.
Der Apfelsaft daraus ist jedoch sehr sehr gut - aktuell hat der unter 2gr. Säure - schmeckt trotz niedrigen 56°Öchsle supersanft und ausreichend süss.
Im Vergleich zu einem gemischten Saft 8gr. Säure - 59°Ochsle sagt jeder der milde hätte einiges mehr an Zucker! - was aber nicht stimmt - zumindest laut der Messung.

Nun die Frage - warum keinen sortenreinen Apfelwein daraus herstellen? ( Ich habe einen Ansatz am Gären bei dem ich verschiedenste Sorten gemischt habe und um die 8gr. Säure...- so wie es sein soll).

Macht es Sinn einen Versuch zu wagen ( Ich weiß das normalerweise aufgesäuert wird) - was spricht dagegen mit 2gr. Säure zu "fahren".
Hat jemand Erfahrungen?

(Kennt evtl. jemand alte Sorten mit diesen Eigenschaften)

Gruß
Q

Hi Qaeppler,

ich habe mal einen Birnenweinversuch gestartet, der Saft war auch schön mild und fruchtig aber der Wein am Ende nur eine wässrige fad schmeckende Plörre... Ich denke das lag an der geringen Säure - kann gut sein dass dir das am Ende auch passiert...

Probieren geht über studieren, aber ich denke wenigstens auf 4g/l sollte man aufsäuern, und selbst dann würde ich es mit dem Alkoholgehalt auch nicht übertreiben...

Beste Grüße,
Marv

Bei Weinen mit niedrigem Alkoholgehalt steigt die Gefahr von "Fremdbewuchs" mit sinkendem Säuregehalt dramatisch. Deshalb empfehle ich zum Beispiel für Apfelmost einen Säuregehalt von mindestens 8 g/L.

2g Säure (wenn der Wert wirklich stimmt ) sind einfach zu wenig. Dem Apfelwein fehlt hinterher die spritzigkeit, er wird wirklich fad schmecken.
Dazu noch die Probleme die Fruchtweinkeller, zu recht, erwähnt , überlegst du dir das ganze besser noch mal.

Danke für die schnellen Antworten.
Irgendwie hatte ich das so auch schon gedacht.

Dann nehme ich die Sorte halt für Saft - wie gesagt - der ist auch ohne Säure top (oder gerade deswegen?)
Habe zweimal gemessen - und die anderen Sorten die ich habe liegen typich bei über 8gr... - denke schon das es stimmt


Hat evtl. jemand einen Hinweis um welche Apfelsorte es sich handeln könnte? (ich suche nach ner Sortenbestimmung in der Nähe - mal sehen ob ich da was finde (auf der Seite vom Pomologenverein sind ja ein paar Termine)

Danke
Q9

Hallo Qaeppler,

2 g/L an Säure sind sehr wenig. Das haben sehr reife Birnen. Bei Äpfeln müßte der Wert höher liegen. Ich würde da die Messung anzweifeln. Da die Messungen bei anderen Sorten zu stimmen scheinen, macht die Fehlersuche schwierig.

Wenn ein Saft weniger Säure hat, meint man mehr Zucker zu schmecken. Das hatte ich schon bei Birnensäften und Apfelsäften mit ähnlichen Oechslewerten und höherer Säure beim Apfelsaft.

Zur Sortenbestimmung kann ich auch nur Pomologen empfehlen. Gerade jetzt zur Herbstzeit sind schon mal Veranstaltungen, wo Pomologen zugegen sind. Aktiv ist der BUND in solchen Sachen. Manchmal wird auch Obst von Streuobstwiesen gesammelt. Die Leute dort haben auch oft Ahnung.

Liebe Grüße

So,
wollte nochmal Feedback geben.
Habe zwei Sorten bestimmen lassen.
Der Säurearme ist ein Sämling - hat also mal ein Vorfahre einen Kern in die Erde gesteckt - nichts wertvolles.....

Der 2. ist Coulins Renette - ne alte Sorte...

Der Säurearme Apfelwein schmeckte als "Rauscher" noch ganz passabel - nun ohne Restzucker nach nicht viel.

Werde ihn für ne bald anstehende Geburtstagsparty nochmal aufzuckern und als Federweisser ausschenken

Gruß
Q9

Das der Geruch von den Blaubeeren kommt glaube ich nicht
Kann es sein, das bei deiner Auftauaktion im Kühlschrank ein teil des Saftes hinten in ein Loch im Kühlschrank gelaufen ist, wo sonst das Abtauwasser hinein fließt? Da sammelt sich öfter mal was was da nicht rein gehört. Wenn du da die richtige Mischung zusammengebraut hast kanns schon mal übel riechen.
Wenn sich der Kühlschrank das nächste mal selbst abtaut und der Geruch verstärkt sich wieder, dann ist die Quelle da zu suchen.

Falscher Trööt???