Hallo Fruchtweinfans,
zunächst kurz danke, habe schon mal so ab und dann passiv mitgelesen und manchen Tipp aus dem Forum aufgegriffen.
Habe inzwischen auch schon so einige Liter Fruchtwein (meist aus naturtrübem Apfelsaft) hergestellt.
Ein Vorschlag zu einem kompakten Gärbehälter, den ich nun bereits mehrfach benutzt habe.
Zur Vergärung werden diese 4l 'Clipboxen' (z.B. Emsa, eigentlich für 'Cerialien') genutzt.
Vorteile: gut verarbeitet, lebensmittelecht, transparent, gefriertauglich und: perfekt spülmaschinentauglich sowohl von Material und Platzbedarf.
Die Boxen haben einen runden Klappdeckel zusätzlich zum üblichen Klippverschluss, sind aber tatsächlich luftdicht (halten Flüssigkeiten sogar kopfüber (allerdings nur kurzfristig, und ohne Überdruck)).
Nun bewährtes Konzept: Durch die Ausführung des Dichtungssystems benötigt man keinen Gärverschluss. Der bei der Vergärung entstehender Überdruck entweicht (geschätzt bei ca. max 0.3 bar) durch den verschlossenen Klappverschluss und die Dichtungen. Wer das 'blubbern' im Gärröhrchen vermissen sollte, lässt den Klappdeckel lediglich aufgelegt und kann dann trotzdem noch das 'auf und ab' des Klappdeckels beobachten.
Jede Box hat 4l Inhalt (mit Steigraum bleiben ca. 3l netto). Das ist etwas wenig, also nutze ich mehrere davon parallel.
Drei Stück davon passen i.Ü. perfekt in eine IKEA 'Sammla' Box (22l). Dadurch hat man eine praktische, rechteckige 'Gärbatterie', die sich ohne Probleme z.B. im Regal unterbringen und handhaben lässt.
Diese äussere IKEA Box als Container hat nun ebenfalls einen passenden (lose, aber trotzdem dichtschliessenden) Deckel.
Diese doppelte Abschirmung ist daher sehr fruchtfliegenfest, verhindert wirkunsvoll das Entweichen der CO2-Schutzatmosphäre (die sich ja auf dem Boden des Containers ansammelt), mögliches Überschäumen bei stürmischer Gärung wird aufgefangen, lässt sich kompakt bewegen/schütteln.
Drei von diesen Boxen + der Container gehen gerade so in das untere Fach eines Geschirrspülers: Alles ist so ohne Aufwand rel. hygenisch und steril zu reinigen.
Anbei ein Bild, Gärung (naturtrüber Apfelsaft) nach 72h.
Grüsse, refractor
Nachtrag Kosten: Diese Clipboxen sind nicht günstig aber preiswert, ca. knapp ~10 EUR/Stück.
Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Re: Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Eine simple Lösung zur Saftvergärung. Allerdings auf den blubbenden Gärverschluß möchte ich nicht verzichten müssen, er gibt mehr Auskunft als man auf den ersten Blick erkennt. Die Aktivität der Gärung und die Dichtigkeit des Behälters und das Verhalten des klärenden Weines lässt sich mit etwas Übung an ihm ablesen. Mach weiter so, du wirst bei größeren Mengen bestimmt eine andere Gärart suchen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Re: Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Schöne Idee, ich frage mich aber grad wie die Boxen auf den Alkohol und die Säuren reagieren?
Sprich werden Stoffe ausgelöst oder passiert einfach nichts?
Sprich werden Stoffe ausgelöst oder passiert einfach nichts?
- KommandeurMumm
- 500 Liter Wein
- Beiträge: 875
- Registriert: 03 Februar 2012 00:00
Re: Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Interessant, zumindest für die Gärphase. In jener halte ich den Kunststoff für unproblematisch, da nutzen wir hier ja auch gerne mal Gärfässer (o.T.: habe gestern mein neues 60-L-Fass von Graf eingeweiht ).
Schwieriger wird es dann beim Klären, wo hier schon des öfteren argumentiert wurde, dass die Kunststofffässer Sauerstoff durchlassen. Wie das bei der doppelten Ausführung aussieht weiß ich aber nicht. Zum Klären greife ich immer lieber auf Glas zurück.
Was mich rein praktisch von den IKEA-Boxen abhalten würde: die stinken auch nach Wochen / Monaten noch ganz ekelig, das möchte ich nicht in der Nähe von Wein / Lebensmitteln haben, auch wenn noch gute Clipboxen dazwischen sind
Bei uns stehen die in einem Wandschrank zur Aufbewahrung von Dingen, die man 1x pro Jahr braucht. Dafür lasse ich die noch gelten...
Die Idee der kompakten Vergärung gefällt mir dennoch gut.
Schwieriger wird es dann beim Klären, wo hier schon des öfteren argumentiert wurde, dass die Kunststofffässer Sauerstoff durchlassen. Wie das bei der doppelten Ausführung aussieht weiß ich aber nicht. Zum Klären greife ich immer lieber auf Glas zurück.
Was mich rein praktisch von den IKEA-Boxen abhalten würde: die stinken auch nach Wochen / Monaten noch ganz ekelig, das möchte ich nicht in der Nähe von Wein / Lebensmitteln haben, auch wenn noch gute Clipboxen dazwischen sind
Bei uns stehen die in einem Wandschrank zur Aufbewahrung von Dingen, die man 1x pro Jahr braucht. Dafür lasse ich die noch gelten...
Die Idee der kompakten Vergärung gefällt mir dennoch gut.
"Der Mann, der den Berg abtrug, ist der gleiche, den man jahrelang kleine Steine tragen sah."
- Chinesische Weisheit
- Chinesische Weisheit
Re: Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Die Erfahrung, dass diese Ikea-Boxen etwas stechend riechen (und das seehr lange) hatte ich auch schonmal vor Jahren gemacht, allerdings auch teilw. mit anderen (Baumarkt) Kisten.KommandeurMumm hat geschrieben: Was mich rein praktisch von den IKEA-Boxen abhalten würde: die stinken auch nach Wochen / Monaten noch ganz ekelig, das möchte ich nicht in der Nähe von Wein / Lebensmitteln haben, auch wenn noch gute Clipboxen dazwischen sind
Aber auch die Modelle der aktuellen Ikea Boxen (September 2013) stinken unangenehm im Neuzustand.
Habe aber letze Woche die erfreuliche Erfahrung gemacht, dass dieser Geruch (klar, bei offenem Deckel) inerhalb von 1-2 Tagen rasch ablüftet. Die Boxen werden wahrscheinlich direkt nach der Produktion ineinandergestapelt, verpackt und ausgeliefert, da bleibt keine Zeit zum ablüften -> muss dann der Kunde erledigen;-)
Lebensmittelecht sind die Ikea-Boxen nicht (Messer/Gabel Symbol fehlt), muss aber ja auch nicht, da kein direkter Kontakt zur Maische.
Der Container sollte übrigens (bei Bedarf) während der Gärung ab und dann ausgewischt werden, da sonst z.B. die austetenden Tropfmengen bei Probeentnahme/Schütteln dort weitergären und eine dezente Essignote entfalten könnten.
Grüsse, refractor
Re: Kompakte Gärbox mit einsetzbaren Clipboxbehältern
Ich sehe das Problem dass wenn man die Hefe abziehen will bei vielen kleinen Behältern sich der Verlust summiert und somit sich das ganze nicht mehr lohnt.
Ich hab mit 5L Ballonen angefangen, bin dann auf 10L umgestiegen und jetzt bin ich bei 20L angekommen. Das alles nur weil ich enttäuscht war so wenig Wein zum Schluss in den Flasche zu bekommen.
Für Testansätze ja aber sonst würde ich 10 oder 20 L Ballone vorziehen da, wenn der Wein gelungen ist die Freude nicht lang wärt weil der so schnell ausgetrunken ist.
Ich hab mit 5L Ballonen angefangen, bin dann auf 10L umgestiegen und jetzt bin ich bei 20L angekommen. Das alles nur weil ich enttäuscht war so wenig Wein zum Schluss in den Flasche zu bekommen.
Für Testansätze ja aber sonst würde ich 10 oder 20 L Ballone vorziehen da, wenn der Wein gelungen ist die Freude nicht lang wärt weil der so schnell ausgetrunken ist.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175