Der erste Metansatz

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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Deine Pflanzenbeobachtung ist zwar nachvollziehbar, denn ein erhöhter CO2-Gehalt der Luft läßt Pflanzen besser sprießen. Ob allerdings das wenige CO2 einer langsamen Gärung dafür ausreicht, das ist mir unbekannt. In den Räumen, in denen ich gäre, befinden sich keine Pflanzen. Darum habe ich das noch nicht beobachten können.

Könnte man ja mal probieren! Allerdings stimmen dort die Lichtverhältnisse nicht. 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tatsächlich werden Gewächshäuser mit Abwärme und Kohlendioxid aus Verbrennungsanlagen "gedüngt". Wie stark der wachstumsfördernde Effekt durch das Co2 ist, kann ich aber nicht sagen. Oder ob man das auch zu Hause bemerken könnte ;)

Kannst ja mal bei Brouwland nachfragen. Nicht vergessen: Das Paket kommt aus aus Belgien, und es ist Weihnachtszeit. Meine ebay-Ersteigerungen brauchen auch länger als üblich :schlecht:
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meadmaker
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Beitrag von meadmaker »

Ich habe die beiden Pflanzen eben nebeneinander gestellt! Gar kein Zweifel! Bisher hatte die Küchenpflanze klar den schwächeren Wuchs. Jetzt ist sie um einiges voller und größer. Ich habe beide Pflanzen zur gleichen Zeit gekauft und sie hatten identische Pflegebedingungen abgesehen vom Standort. Die Weinherstellung wird immer interessanter! Meiner Meinung nach wäre also ein schattiger Platz auf der Fußbodenheizung des Wintergartens der ideale Ort für die Gärung. ... wenn man einen Wintergarten hat! :(
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meadmaker
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Beitrag von meadmaker »

Moinsen!
Es ist geschafft! Gärung vorbei! Das nun endlich eingetroffene Vinometer schoß über die 15 % hinaus, der Ansatz schäumte kaum und der Restzucker genau richtig. 8-)
Also je 1 g Schwefel und Vitamin C drauf, noch mal kräfig geschüttelt und ab in den kühlen Keller damit. Das war gestern. Heute hat sich eine Hefeschicht abgesetzt und die kleinen Fruchtstückchen sind von der Oberfläche verschwunden. :D
Gut, dass ich auch einen Weinheber gekauft habe. Aber wann soll ich loslegen? So schnell wie möglich? Eine ca 3 cm hohe Hefeschicht liegt schon am Boden. :schlecht: Oder doch noch ein paar Tage warten?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es besteht zwar die Gefahr eines Hefeböcksers, aber bei einer guten Gärführung sollte innerhalb von ein, zwei Wochen nichts passieren. Also warte ruhig noch etwas ab, da wird noch eine ganze Menge mehr Schlunz runterkommen.
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Markus
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Beitrag von Markus »

Du schreibst, dass beim Gärungsende der Ansatz "kaum geschäumt" hat - daraus schließe ich mal, dass immer noch n bisschen CO2 produziert worden ist? Wieviel Blubbs waren´s denn am Schluss? Bei mir dümpelt der Ansatz immer noch so mit zwei Blubbs/min bei 20-21°C vor sich hin, obenauf schwimmen auch nur noch wenige Apfelschalen-Stücke...
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Beitrag von meadmaker »

Ich denke, dass einige ganz alkoholresistente Hefen noch aktiv waren. Das kurze Schäumen trat auf, wenn ich den Ansatz geschüttelt habe. Ansonsten kam nur noch sporadisch ein Blubb aus dem Gärröhrchen. Doch da das Vinometer mir deutlich über 15% anzeigte und auch die Restsüße einen recht stabilen Eindruck machte, dachte ich mir, es könne nicht so falsch sein, mit den hartnäckigen Hefen kurzen Prozess zu machen. Der recht hohe Akoholgehalt, das Schwefeln und die kühlen Temperaturen in meinem Keller sollten auch den letzten Überlebenden das Leben schwer machen.

Und dieser Hinweis aus dem FWK hat mir dann noch eine Entscheidungshilfe gegeben:
Fruchtweinkeller hat geschrieben:Nach und nach wird soviel Zucker hinzu gegeben, bis der Endpunkt der Gärung erreicht ist (siehe Kapitel "Der Zucker"). Nun setzt sich die Hefe am Boden ab. Dieser Vorgang kann durch durch eine leichte Schwefelung (Zugabe von 1 g Kaliumpyrosulfit pro 10 l Wein) beschleunigt werden.

Der Kunststoffkorb ist ja zum Tragen recht nützlich (irgendwie vertraue ich den Griffen aber nicht), allerdings kann man kaum erkennen, was sich absetzt. Also habe ich den Ballon gaaaaaaaaanz vorsichtig am FLASCHENHALS :!: aus dem Korb gehoben. Es hat sich inzwischen ein ca. 3-4 cm hoher, beigefarbener Hefefriedhof am Boden gebildet. Ich möchte schon gern warten bis sich noch weiterer "Schlunz" gesetzt hat. Auf der anderen Seite finde ich diesen Part der Weinherstellung gerade irgendwie unappetitlich. So lange mag ich das tote Zeug auch nicht da drin herumliegen haben. Schon aus ästhetischen Gesichtspunkten wird die Anschaffung eines Sterilfilters nicht lange auf sich warten lassen. Da dieser aber noch nicht hier ist, frage ich mich, ob nicht ein Aufspriten mit 50 ml reinem Äthanol den sicheren Tod der letzten Hefen herbeiführen und die Gefahr des Nachgärens verringern könnte. Ob ich geschmacklich damit klar komme, wird vorher an einer Probe getestet. Da ich sicher einiges auf Flaschen füllen und ein paar Monate lagern möchte, wäre es schon schön, wenn ich vorher alle Hefen zuverlässig platt gemacht habe. Ich hab keine Lust auf Bomben! :schlecht:
@Markus: Wie ist denn deine Restsüße? Stabil? Ich glaube fast, dass du dann mit deinem Ansatz genauso verfahren kannst.

[Dieser Beitrag wurde am 15.12.2006 - 18:01 von meadmaker aktualisiert]
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Aufspritten ist natürlich eine Möglichkeit, die Gärung zu Ende zu bringen. Da sollte man aber schon großzügig sein (der Sicherheit halber) und Alkohol für etwa 0,5-1 % einplanen, damit man wirklich sicher über der Toleranzgrenze liegt.
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Beitrag von meadmaker »

So, die Hefe ist futsch! Alles ist jetzt in einen spundvollen 10 l Ballon umgezogen. Das mit dem Weinheber funktioniert ja ganz gut. Es blieben dann auch gestern für mich noch ca. 0,5 l zum Verkosten übrig. Der Wein ist zwar noch sehr trüb und wird noch reifen müssen, doch er ist jetzt schon superlecker. Er hinterlässt schon diese schönen Schlieren im Glas (Glycerin :?: ), ist nicht zu süß und nicht zu trocken und auch die Säuremenge passt geschmacklich ausgezeichnet :D :D :D
Ich habe noch 50 ml 96 %igen Weingeist zugegeben. Das entspricht etwa 0,45%. Das ist wohl eher Unterkante, aber das Zeug ist in der Apotheke auch superteuer (100 ml 5 Euro). Ich hoffe es reicht, denn die Hefen waren ja schon von allein dabei aufzugeben. Geschmacklich ist diese Menge kaum wahrnehmbar. Sollte doch noch ein Blubb dem Gärröhrchen entweichen, kommen die restlichen 50 ml auch dazu.
Leider musste ich dann den Bodensatz in die Spüle kippen. Das waren gut und gerne 0,5 l wenn nicht mehr. :( Wie groß sind eure Verluste beim Abstich und wie lassen sich die Verluste verringern?
Da ich nun wieder einen freien 15 l Ballon habe, werde ich gleich mal die umliegenden Discounter abklappern und nachschauen, wo ich schöne TK-Beeren bekomme. Vorher werde ich noch die Rezepte-Sammlung besuchen. 8-)

[Dieser Beitrag wurde am 16.12.2006 - 11:10 von meadmaker aktualisiert]
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

2l Bodensatz sind normal bei 20l. Ich hatte auch in Einzelfällen mal 5l.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

meadmaker
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Beitrag von meadmaker »

Moinsen!

Der Wein ist nach einer Kieselsolschönung glasklar und auf Flasche! :D
Das Ergebnis empfinde ich als wirklich befriedigend, denn ich habe hier einen trinkbaren Wein, der dem gekauften in nichts nachsteht und es ermuntert mich weiterzumachen. Das Feedback von Freunden und Familie war durchweg positiv. Vielen Dank an alle, die sich mit meinen Fragen auseinandergesetzt haben. Ich habe hier wirklich was mitnehmen können.
Insgesamt hat mir der Wein aber zu viel Alkohol (ca. 16-17%) und zu wenig Aroma. Nach allem was ich nun bisher so mitbekommen habe, ist Sterilfiltration wohl das einzig brauchbare Mittel um leichteren Wein zu machen. Was das Aroma betrifft, da kommt es sicher noch auf die Lagerung, aber vor allem auf einen guten Honig an. Ich werde wohl mal einen Met mit Waldhonig ansetzen.
In einigen Rezepten im Internet wurde die Zugabe von Hopfen erwähnt. Hat das mal jemand ausprobiert? Stell' ich mir lecker vor. 8-)
Das nächste "Projekt" wartet schon. Ich habe 3kg Walnüsse geschenkt bekommen :)
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Dann herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg.

Du sprichst von Aroma. Der verändert sich bei Met noch einige Male während der Lagerzeit. Erst verschwindet der Honiggeschmack, dann kommt er wieder. Das aber in Jahres-Zeitrahmen. Du siehst, da ist noch was drin. Und man wir alt darüber. :D

Beim Sterilfiltern hast du ganz meine Meinung getroffen. Wenn du weißt, dass du den Wein mit Filtern stabil bekommst, dann sind zickige Hefen und nichtklärende Weine ziemlich unproblematisch. Ich bin froh, so ein Ding zu haben.

Übrigens, Hopfen habe ich im Herbst geerntet, der wartet noch auf Metverwendung. Kommt bei mir irgendwann. 8-)
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